Polizeieinsatz im Herforder Gerichtssaal: Zeuge bedroht Angeklagten mit dem Tode

Herford. Die Auseinandersetzung zwischen drei trinkfesten Bulgaren hatte im September 2023 für einen Großeinsatz von Polizei und Rettungsdienst an der Ahmser Straße gesorgt, nachdem sich die Männer in die Haare bekamen und verletzt hatten. Die Aufarbeitung vor Gericht mündet schließlich mit einem Polizeieinsatz im Gerichtssaal. Drei Versionen des Vorfalls Drei Beteiligte, drei Versionen: Die Vorsitzende Richterin Kathrin Heldt hatte alle Hände voll zu tun, Licht ins Dunkel zu bringen. Fest stand lediglich, dass sich die drei Landsleute am 6. September 2023 in einer Wohnung an der Ahmser Straße zu einem Saufgelage getroffen haben. Hintergrund: Messer im Spiel: Großeinsatz für Polizei und Rettungsdienst in Herford Gegen 22 Uhr sollen die Männer dann in Streit geraten sein. Einen konkreten Anlass dafür kann vor Gericht keiner der drei benennen. Fakt ist, dass zwei der drei Männer später schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Der Angeklagte, ein 48-jähriger Mann aus Herford, soll seinem Widersacher gleich zwei Whiskeyflaschen an den Kopf geschlagen haben. Und zwar mit einer solchen Vehemenz, dass die Flaschen zersprungen seien. Kopfplatzwunden beim Opfer waren die Folge. War es Notwehr? Vor Gericht schildert der Vater zweier Kinder, er habe in Notwehr gehandelt. Das spätere Opfer habe ihn zuvor mit einem Messer wie aus dem Nichts heraus angegriffen, nachdem er Kokain geschnupft haben soll. Von Beginn an habe eine aggressive Grundstimmung geherrscht, die schließlich in der Gewalttat mündete. Tatsächlich werden bei beiden Männern entsprechende Verletzungen festgestellt: Der Angeklagte hat laut Notarzt eine Stichverletzung im Brustbereich sowie an einer Hand erlitten, der andere schwere Kopfverletzungen, hervorgerufen offenbar durch die Schläge mit zwei Flaschen gegen den Kopf. Der Eskalation sollen vorherige Streitigkeiten vorausgegangen sein. Einer der drei Männer habe den Angeklagten und seine Familie immer und immer wieder beleidigt, zu unmöglichen Zeiten angerufen und ihm zu verstehen gegeben, &bdquo;kein echter Mann“ zu sein. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Was die anderen beiden Männer sagen Warum sich die Männer dennoch zu einem gemeinsamen Saufgelage verabredet haben, bleibt vor Gericht gänzlich unklar. Ebenso wie der genaue Tatablauf, den die Männer gänzlich anders schildern. So schildert der Angeklagte, er habe mit den Flaschen nur aus Notwehr heraus zugeschlagen, da er zuvor mit dem Messer angegriffen wurde. .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { padding-top: 142.86%; } } Sein Kontrahent hingegen will von Messerstichen nichts wissen und schildert stattdessen, aus dem Nichts mit den beiden Flaschen angegriffen worden zu sein. Der Dritte im Bunde, der Schwiegervater einer der Beteiligten, habe aus Angst vor den beiden Männern gar nicht erst eingegriffen, gibt aber eine dritte Version des Tatablaufes zum Besten. Seinen Erinnerungen nach erfolgte erst der Angriff mit den Flaschen, danach habe der Angeklagte aus der Küche das Messer geholt und die Männer damit bedroht. Auch habe er seinen Kontrahenten in die Nase gebissen. Drohung noch im Gericht Die Dolmetscherin hat alle Hände voll zu tun, die teils laut und emotional vorgetragenen Äußerungen zu übersetzen. &bdquo;Ich werde ihm das Schlimmste antun, wenn er mir über den Weg läuft, das sollen hier alle Anwesenden wissen“, entfährt es schließlich dem Schwiegervater. Richterin Heldt greift daraufhin zum Telefon und ruft die Polizei. Kurz darauf betreten drei Polizeibeamte den Gerichtssaal, führen den Zeugen aus dem Gerichtssaal, sprechen schließlich einen Platzverweis aus. Fluchend verlässt der Mann den Gerichtssaal, entgeht nur knapp einer vorläufigen Festnahme wegen der offen ausgesprochenen Bedrohung gegen den Angeklagten. Zu einer Verurteilung führt der Prozess nicht. Vielmehr wird das Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt. Es wird also von der Verfolgung der Tat abgesehen, wenn die Schuld des Täters als gering anzusehen ist und kein öffentliches Interesse an der Verfolgung besteht. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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