Herforder Luxusküchenhersteller Poggenpohl hat einen neuen Chef

Herford. Unter dem Begriff Beauphoria - einem Kunstbegriff aus Schönheit (Beauty) und Euphorie – präsentiert sich der heimische Luxusküchenhersteller Poggenpohl während der Küchenmeile. Erster Blickfang in der Herforder Ausstellung ist ein heller Küchenblock aus brasilianischem Quarzit. Der heimische Premium-Hersteller wartet zur Fachmesse aber noch mit einer weitaus entscheidenderen Neuigkeit auf: Mit Lars Eriksen hat das Unternehmen nach Monaten der Vakanz einen neuen Geschäftsführer, der eine ganze Menge vorhat. &bdquo;Ich wurde geholt, weil ich einen anderen View, einen anderen Blick, habe“, sagt der 58-Jährige. Eriksen ist Däne und der andere Blick beginnt bereits mit der anderen Ansprache: Es ist das freundlich-verbindliche skandinavische Du - samt einem Bekenntnis zum Standort und zum Unternehmen. Lesen Sie auch: Unsichtbar eingebautes Kochfeld: Bei Poggenpohl wird auf der Arbeitsplatte gekocht &bdquo;Seine weitreichenden Erfahrungen in der Führung internationaler Unternehmen und sein tiefes Verständnis des Luxusmarktes machen ihn zu einer hochqualifizierten Führungspersönlichkeit, um die strategische Vision der Poggenpohl-Gruppe voranzutreiben“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Zuvor war Eriksen unter anderem für ein Unternehmen im Luxusmöbelsegment in Niedersachsen tätig. Nicht in Details verbeißen &bdquo;Es ist das dritte Mal, dass ich so eine Aufgabe wie bei Poggenpohl übernehme“, sagt der 58-Jährige. Er habe sehr viel Zutrauen in das Team – und damit meint er nicht allein seine direkten Kollegen, sondern alle Beschäftigten. &bdquo;Wir haben Potenzial, wir haben brutal viel Knowhow hier und alle wollen mitziehen“, gibt sich der Manager optimistisch. Er selbst will im Unternehmen sichtbar sein. &bdquo;Ich habe noch nie in meinem Leben ein Büro gehabt. Ich will bei den Kollegen sein.“ Er habe Vertrauen in deren Arbeit. Seine Aufgabe sei es nicht, in die kleinsten Details zu gehen. Seine Geschäftsführertätigkeit bestehe daran, die Entscheidungen zu treffen, aber auch, die Verantwortung gegenüber der chinesischen Mutter zu übernehmen. &bdquo;Da ich ein Wikinger bin, haut mich nichts so schnell um“, sagt Eriksen und lacht. Der chinesische Mutterkonzern Jomoo habe ein Interesse an einem langfristigen Engagement. Jomoo habe Poggenpohl übernommen, &bdquo;um das Unternehmen zu halten. Sie setzen auf die Zukunft. Das ist kein Spurt, das ist Marathon“, ergänzt der Manager. Seit dem 16. September ist Eriksen, der wieder in Dänemark lebt und pendeln will, im Amt – zeitlich passend zum Beginn der Küchenmeile. Derzeit ist er dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Poggenpohl müsse ein neues Fundament erhalten. Gleichzeitig gibt er aber bereits einen Punkt bekannt, der ihm am Herzen liegt: &bdquo;Service ist das A und O. Wir müssen viel besser werden.“ Aktuell sind die Herforder mit 23 eigenen Standorten sowie mit 350 Partnern in rund 70 Ländern vertreten. Lesen Sie auch: Alle Infos zur Küchenmeile im Kreis Herford Ein Unternehmen mit Tradition Dem 1892 gegründeten Traditionsunternehmen wird die Entwicklung der modernen Einbauküche zugeschrieben. Zwischenzeitlich war das Unternehmen in wirtschaftlich unruhiges Fahrwasser geraten. Während der Corona-Pandemie hatte Poggenpohl 2020 Insolvenz anmelden müssen und war schließlich 2022 von Jomoo übernommen worden. Im November 2023 gab es dann einen weiteren Geschäftsführer-Wechsel. Xiaowei Lin vom chinesischen Mutterkonzern Jomoo hatte nach dem Ausscheiden von Dirk Lange schließlich vorübergehend die Geschäftsführung übernommen. Danach suchte die chinesische Mutter offenbar in aller Ruhe nach einem neuen Geschäftsführer für ihre Herforder Tochter. Die präsentiert sich während der Küchenmeile mit stilistischen Highlights: &bdquo;Mailand ist die Stadt der Mode und des Designs und so lag es nahe, ein dort ansässiges renommiertes Designbüro mit der Gestaltung zu beauftragen. Das Ergebnis ist eine völlig neue Konzeption, welche durch stilistische Extravaganzen der Küche ein gänzlich ungewöhnliches und glamouröses Erscheinungsbild verleiht. Diese stilistischen Besonderheiten werden gezielt und bewusst partiell eingesetzt, sodass sich jene gewollte Ausgewogenheit einstellt, die in ein ganzheitlich gestaltetes Erscheinungsbild mündet und emotional berührt“, skizziert das Herforder Unternehmen die besonderen Ergebnisse.

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