Herforder Modefirmen zeigen die Modetrends für Frühjahr/Sommer 2025

Düsseldorf/Herford. Leinen und fließende Stoffe, gedeckte Farben, aber auch farbige Akzente: In den Showrooms in Düsseldorf zeigen die Herforder Modehersteller Brax, Bugatti und R. Brand Group (ehemals Ahlers) die neuesten Trends für die Frühjahr- und Sommersaison 2025. Während der Order-Tage haben die Handelskunden der Modeunternehmen ersten Zugriff auf die neuesten Kollektionen, die in den ersten Monaten des kommenden Jahres dann in den Läden hängen werden. Die Neue Westfälische hat sich vorab umsehen dürfen und zeigt, was bei Mann und Frau im Kleiderschrank nicht fehlen darf. R. Brand Group Naturprodukte wie Leinen und Leder bleiben. “Damit spielen wir“, sagt Nils Götting, Marketingleiter bei der R. Brand Group, und zeigt auf eine Kleiderstange der Marke Baldessarini. Hier hängt nicht nur ein Teil aus Leinen, das Material prägt ein ganzes Outfit. &bdquo;Wenn wir an etwas glauben, ziehen wir es ganz durch“, sagt Geschäftsführer Raphael Heinold. Damit beschreibt er die neue Zielrichtung innerhalb des Unternehmens. Die Röther-Gruppe hat im vergangenen Jahr die insolvente Ahlers AG übernommen - und damit auch die Marken Pioneer, Baldessarini und Pierre Cardin. Heinold: &bdquo;Unsere Strategie ist schnell entstanden, es geht um die Modernisierung des Produktportfolios.“ Die R. Brand Group trennt sich von der Fokussierung auf das einzelne Produkt und entwickelt hingegen den ganzen Look. &bdquo;Es gibt nur noch ein Team, wir arbeiten alle in die gleiche Richtung.“ Wo das Unternehmen hin möchte, ist bei Pioneer gut zu sehen. &bdquo;Mit der Jeans kennt man uns, das ist unsere Kernkompetenz, aber wir können viel mehr“, sagt Götting. Dabei gehe es darum, den Menschen vollständig auszustatten, und dazu gehört schließlich auch Oberteil und Jacke. Götting: &bdquo;Wir führen den Mann hier durch. Jedes Teil lässt sich miteinander kombinieren.“ Erlaubt ist für den Mann jetzt deutlich mehr. Ob im Smart-Casual-Look bei Pierre Cardin oder etwas extravaganter bei Baldessarini wird der klassische Anzug nicht mehr nur mit Hemd getragen. In der Kollektion sind gestrickte Polos im Siebzigerjahrelook ebenso zu finden, wie eine neue Interpretation des Poloshirts ohne Knöpfe in Schwarz. Während Pierre Cardin Sakkos und Anzüge in hellen Tönen, aber auch in den klassischen Farben zeigt, geht es bei Baldessarini farbenfroh zu. Und: Die Sommeranzüge dürfen auch mit Lederjacke oder Bermuda getragen werden. Die R. Brand Group setzte auf Cross-Dressing - weg vom Uniformismus hin zu mehr Kombinationsfreiheit und damit auch mehr Individualität. &bdquo;Der Anzugcharakter wird in Zukunft anders interpretiert.“ Etwa mit einer neuen Form der Bomberjacke. Damit soll auch eine neue, jüngere Zielgruppe erreicht werden. &bdquo;Es ist alles da“, sagt Heinold zu den drei Marken, &bdquo;wir müssen es nur machen“. Nach der Ahlers-Übernahme ist es die zweite Kollektion in der Hand der Röther-Gruppe. &bdquo;Wir haben zwei Saisons hinter uns, die schwierig waren. Jetzt müssen wir vorwärts schauen“, so der Geschäftsfüher. Bugatti Die jüngere Generation erreichen, das hat sich auch Bugatti auf die Fahne geschrieben. Bugatti will das mit hellen, leichten Tönen schaffen, die Looks sind cleaner, reduzierter, es geht wieder vorrangig um die italienischen Wurzeln der Marke. &bdquo;Wir kombinieren Made in Germany mit dem italienischen Lebensgefühl“, beschreibt Marketing-Leiterin Verena Demme die Fokussierung. Die Verschmelzung dieser beiden Werte stehe für die Neuausrichtung von Bugatti. Dafür hat der Modehersteller neue Farben entwickelt, die nicht nur im Showroom Düsseldorf an den Wänden zu sehen sind, sondern auch auf die Kleidungsstücke gesetzt werden. Leidenschaft, Genuss, Gemeinschaft: Auf diese drei Werte baut sich die Marke neu auf. “Wir sind mit der Kollektion internationaler geworden“, sagt Florian Wortmann, der als Chief Brand Officer (CBO) die Führungsriege seit vergangenen Oktober verstärkt. Als kreativer Kopf hat er die neue Kollektion entwickelt und will damit auch seine Generation, die Millennials, ansprechen. &bdquo;Bugatti soll cool sein, nicht cringe. Die Jüngeren dürfen sich mit unseren Kleidungsstücken nicht alt fühlen.“ Für ihre Kunden will Bugatti ein verlässlicher Ausstatter bleiben. &bdquo;Mit Emotionen und Storytelling wollen wir mit unseren Looks ein Lebensgefühl vermitteln“, erklärt Wortmann die Idee dahinter. Dabei setzen Wortmann und Bugatti-Geschäftsführer Julius Brinkmann vermehrt aufs Styling. Sie fokussieren den ganzen Look, um ihre Kundinnen und Kunden anzusprechen. &bdquo;Mit den Looks wollen wir Emotionen schaffen.“ 57 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Bugatti international. Wortmann prophezeit der Marke ein &bdquo;gutes einstelliges Wachstum“, tippt aber auch, dass die Handelskunden überall rund zehn Prozent weniger ordern werden. Wortmann: &bdquo;Es geht jetzt darum, Flächen im Handel zu gewinnen.“ Brax Viel Leinen in hellen und dunklen Tönen, fließende Stoffe und auch das weite Bein, die die Damenhosen dominieren, sind bei Brax im Frühjahr/Sommer 2025 nicht wegzudenken. &bdquo;Es wird eher noch extremer“, sagt Geschäftsführer Marc Freyberg. Dabei spielt das Unternehmen mit unterschiedlichen Beinlängen. So lässt sich eine Sommerhose auch noch im Herbst tragen. Brax löst sich im Shop-in-Shop Handel von der Kombiabteilung und fährt eine Oberteil-Offensive. Blusen, Shirts und Co. sollen separat präsentiert werden und nicht mehr länger als &bdquo;Anhängsel der Hosen“ versteckt werden. Dafür stellt Brax seinen Händlern neues Shopmobiliar zur Verfügung, auf dem ausschließlich Oberteile präsentiert werden sollen. Zu sehen sind diese im Showroom in Düsseldorf. Mit dieser Offensive und dem Schub, den das neue Logo bringt, erhofft sich das Herforder Unternehmen eine neue Zielgruppe und damit Wachstum. Mit den eigenen Shops, dem Onlineauftritt sowie den Fabrikverkäufen macht Brax nach Angaben von Freyberg ein Drittel des Konzernumsatzes. Und auch mit dem ersten Halbjahr generell ist der Unternehmenssprecher zufrieden: &bdquo;Mit sechs Prozent Wachstum war es für Brax Bombe.“

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