Warum die Deutsche Bahn Herford über Wochen vom Fernverkehr abhängt

Herford. Bahnfahren wird in den kommenden Wochen schwieriger. Insbesondere der Fernverkehr ab dem Bahnhof Herford wird stark ausgedünnt, wie Rainer Engel, Vorsitzender des Fahrgastverbandes in Ostwestfalen-Lippe, auf Anfrage der Neuen Westfälischen sagt. &bdquo;Bahnfahren ist nicht mehr planbar“, schimpft Engel. Denn zum einen verkaufe die Deutsche Bahn (DB) teilweise noch Fahrkarten für Verbindungen, die am fraglichen Tag gar nicht mehr angeboten würden. Zum anderen würden schon lange geplante Bauarbeiten &bdquo;oft erst kurz vor Baubeginn in Fahrpläne für den Fahrgast umgesetzt“, wie Engel feststellt. Die DB selbst sagt auf Anfrage, es gebe &bdquo;deutschlandweit ein außergewöhnlich hohes Baugeschehen auf vielen Strecken“. Dies wirke sich auch auf die verfügbare Kapazität auf der Infrastruktur und die betriebliche Stabilität auch abseits der Baustellen aus. Einschränkungen bis Mitte Dezember NRW sei hier besonders betroffen. &bdquo;Diese Rahmenbedingungen erfordern es, im Fernverkehr das Angebot für die zweite Jahreshälfte punktuell anzupassen (5. August bis 14. Dezember). Dies wurde den betroffenen Kommunen sowie den Verkehrsministerien frühzeitig kommuniziert“, so ein DB-Sprecher in Düsseldorf. Lesen Sie auch: Enorme Einschränkungen im Bahnverkehr am Herforder Bahnhof Mit dem Fahrplanwechsel 2024 habe die DB so viele neue Verbindungen im Fernverkehr wie seit 20 Jahren nicht mehr eingerichtet. Diese Strategie werde fortgesetzt. &bdquo;Es verkehren weiterhin über 95 Prozent der Fernverkehrszüge in NRW (verglichen mit dem aktuellen Regelfahrplan)“, so der DB-Sprecher. Bezogen auf den Fernverkehr stellt Engel indessen etliche Einschränkungen im Fahrbetrieb ab dem Bahnhof Herford fest. Gravierende Eingriffe ab dem 17. August Ab sofort bis einschließlich 16. August fahren ICE-Züge ab Herford Richtung Ruhrgebiet nur noch bis Dortmund. Gleiches gelte für IC-Züge ab Herford und ab Bad Oeynhausen. Grund hierfür seien Bauarbeiten im Raum Duisburg und südlich von Frankfurt. Lesen Sie auch: Bahnfahrgäste leiden unter Bauarbeiten im Kreis Herford Weit gravierender werden die Eingriffe in den Fernverkehr vom 17. August bis einschließlich 6. September. Dann fahren keinerlei IC- und ICE-Züge mehr ab Herford und Bad Oeynhausen. Auch Flixtrain-Züge verkehren dann nicht mehr, die aktuell, so Engel, immer noch im Fahrplan stünden. Auch der Rhein-Ruhr-Express von und nach Köln falle in dieser Zeit komplett aus. Grund seien Brückenbauarbeiten zwischen Bielefeld und Gütersloh wir berichteten). Vom 7. September bis einschließlich 18. Oktober verkehren ICE-Züge laut Pro Bahn ab Herford nur bis Dortmund, gleiches gilt für IC-Züge ab Herford und Bad Oeynhausen. Grund seien wiederum Bauarbeiten im Raum Duisburg und südlich von Frankfurt. Ab 19. Oktober nur drei ICE-Züge pro Tag ab Herford Vom 19. Oktober bis einschließlich 14. Dezember (dann erscheint ein neuer Fahrplan) fahren IC-Züge dreimal täglich aus Richtung Köln in Richtung Hannover/Dresden, der Flixtrain verkehrt laut Engel ein- bis zweimal am Tag Richtung Berlin. &bdquo;Alle anderen ICE- und IC-Züge fallen aus“ unterstreicht der Pro Bahn-Vorsitzende. Grund hierfür seien die geplanten Bauarbeiten an der Brücke Sofienstraße. Hierdurch stünde für durchfahrende Züge nur noch das Gleis 7 in Herford zur Verfügung. Voraussichtlich verkehren in dieser Zeit auch keine Regionalzüge von Herford Richtung Bünde/Rahden und Osnabrück und umgekehrt, da diese Gleise gesperrt seien. Ab dem 19. Oktober halten laut Engel zudem pro Tag nur noch drei IC-Züge je Fahrtrichtung in Herford. Grund hierfür sei Personalmangel bei der Deutschen Bahn. Pro Bahn OWL kritisiert dies nachdrücklich. Engel: &bdquo;Wir halten das Geschäftsgebaren der Deutschen Bahn in Ostwestfalen-Lippe für zunehmend unseriös. Es zeigt, dass die Bahn mit den vielen Bauarbeiten sich selbst völlig überfordert hat.“

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