Neuer Standort für die Herforder Osterkirmes gesucht

Herford. Musikexpress, Riesenrad, viele Buden mit süßen Leckereien: Ab Ostersamstag, 30. März, gibt es in Herford wieder Kirmesvergnügen. Bis zum 7. April drehen sich dann die Karussells am altbewährten Standort Auf der Freiheit, Janup und dem Bediensteten-Parkplatz am Rathaus. Doch sobald die Fläche am Janup städtebaulich weiterentwickelt wird, muss das Volksfest umziehen - nur wohin? Die Schausteller sind mit dem Platz in der Innenstadt zufrieden. Und auch die Stadt sieht in der Kirmes ein Instrument zur Innenstadt-Belebung. Auf einer Fläche von etwa 10.000 Quadratmetern stehen seit mehr als zehn Jahren rund um Ostern Fahrgeschäfte und Buden. Da das Areal in der Radewig aber weiter entwickelt werden soll, gibt es hier in Zukunft keinen Platz mehr für die Schausteller. Eine Lösung muss her. Lesen Sie auch: So schön war die Osterkirmes 2023 Durch Beschluss des Rates vom 8. September 2023 wurde angeregt, dass zur Neuausrichtung inklusive der Standortfrage eine Arbeitskommission eingerichtet werden sollte. Um deren Arbeit vorzubereiten, hat die Verwaltung vier verschiedene Standorte vorab einer Vorprüfung unterzogen. Innenstadt Diese Variante steht analog zur Citykirmes im Herbst, die auf dem Alten Markt, dem Münsterkirchplatz sowie Rathausplatz stattfindet. Hierbei steht nicht nur weniger Fläche zur Verfügung. Da der Rathausplatz umgestaltet werden soll, wird die Fläche vermutlich ab 2025 für eine Veranstaltung wie die Osterkirmes nicht mehr zur Verfügung stehen. Wann genau die Umgestaltung beginnt, ist allerdings noch offen. Zudem müssten hier enge Absprachen mit der Kirchengemeinde Herford-Mitte erfolgen, da Ostern das höchste Fest im Kirchjahr ist. Ergebnis: Die Innenstadt als Osterkirmesstandort ist wohl kaum möglich. Zu viele Herausforderungen gäbe es hier zu überwinden. Jahnstadion Der Naturrasen und die Leichtathletikbahn stehen für viele Nutzungsvarianten nicht zur Verfügung. Sollte hier eine Kirmes stattfinden, würde das während des Betriebs sowie des Auf- und Abbaus zu Einschränkungen für viele Sportlerinnen und Sportler führen. Eine Vielzahl von Mannschaften wäre betroffen. Die Kunstrasenplätze müssten bei einer möglichen Nutzung aufwendig geschützt werden, schreibt die Stadt. Und die Fläche befindet sich in einem Wohngebiet. Ergebnis: Prüfaufträge wären erforderlich sowie eine Abwägung von Sport und kurzem Kirmesvergnügen. Kiewiese Einige Jahrzehnte war die Kiewiese der Kirmes-Standort in Herford. Es gibt aber Ratsbeschlüsse aus der Vergangenheit, die definieren, dass diese Fläche nicht mehr für einen Rummel zur Verfügung steht. Genutzt wird die Kiewiese als zusätzliche Parkfläche für das Freizeitbad H2O, das direkt gegenüber liegt. Wenn das H2O für Revisionsarbeiten geschlossen hat, wäre die Fläche zwar frei, doch nach Angaben der Prüfer ist die Nutzung für eine Kirmes nicht lang genug und aus organisatorischen Gründen finden die Revisionsarbeiten auch zu einem anderen Zeitpunkt statt. Neben Parkraum ist hier auch ein Wohnmobilstellplatz, dessen Nutzung in der Kirmeszeit eingeschränkt sein würde. Ergebnis: Eine Empfehlung zum Wechsel zurück zur Kiewiese kann bereits nach dieser Prüfungstiefe nicht empfohlen werden. Bildungscampus Ein Pluspunkt ist hier sofort ersichtlich: Auf dem Bildungscampus stehen Flächen in ähnlich benötigter Größe zur Verfügung. Doch diese sind für weitere Projekte eingeplant oder haben besondere Verkehrssicherungspflichten. Auch grenzen an den Bildungscampus Wohnsiedlungen. Bei Veranstaltungen müsste der Immissionsschutz beachtet werden. Ergebnis: Die weitere Entwicklung vom Bildungscampus könnte durch eine Kirmes eingeschränkt werden. Fazit Sobald der Janup städtebaulich weiter entwickelt wird - unter anderem verfolgen Teile der CDU hier den Plan, ein Kulturhaus zu errichten, die Verwaltung favorisiert Wohnbebauung - wird die Fläche für die Osterkirmes nicht mehr zur Verfügung stehen. Die vier betrachteten Alternativen kommen allerdings für ein Volksfest nicht in Betracht. Die Prüfer schlagen daher vor, die Lösung des Problems zu verschieben. Solange der Janup noch bespielt werden kann, sollte diese Fläche auch genutzt werden. Obwohl der Verkehr beeinträchtigt wird, wird der Standort von den Besucherinnen und Besuchern angenommen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass aufgrund der Quadratmeterzahl die Schausteller hier größere Fahrgeschäfte aufstellen können.

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