Radiologie im Klinikum Herford ist jetzt auf neuestem Stand der Technik

Kreis Herford. Radiologen blicken mit technischer Hilfe in den Körper und seine Organe. Geräte wie Magnetresonanztomographen (MRT) und Computertomographen (CT) haben in den vergangenen Jahren eine atemberaubende Entwicklung genommen und mit ihren Bildern den Ärzten ganz neue Möglichkeiten der Diagnose von Krankheiten und deren Behandlung eröffnet. Interventionelle Radiologen durchleuchten nicht nur die Patienten, sondern nehmen dabei im Operationssaal auch therapeutische Eingriffe am Körper vor. 2019 bestand Reformbedarf in der Radiologie Alexander Petrovitch ist fast am Ziel der Träume, mit denen er 2019 seinen Posten als Chefradiologe am Herforder Klinikum angetreten hat. Er galt schon damals als ausgewiesener Experte für Interventionelle Radiologie. Das entsprechend aufgestellte Team seiner &bdquo;Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie“ verfügt nun über Geräte mit hochmoderner Technik und hat nach fast abgeschlossenem Umbau mit Verdoppelung der Flächen die Räume, die einen optimierten medizinischen Betrieb ermöglichen. &bdquo;Als ich ans Klinikum geholt wurde, bestand Reformbedarf in der Radiologie“, erinnert sich Petrovitch. &bdquo;Es gab bereits ein erstes Bau- und Gerätekonzept, das dann aber nochmal umfassend neu konzipiert werden musste, weil insbesondere auch die Interventionelle Radiologie mit mir aufgebaut werden sollte. Das Hauptproblem war, dass der Umbau unter laufendem Betrieb stattfinden musste, weil fast jeder Patient des Klinikums Kontakt mit der Radiologie hat.“ Schon von 2016 bis 2019 hatte das Klinikum im ersten Bauabschnitt seine Klinik für Nuklearmedizin umgebaut und mit neuen Geräten ausgestattet sowie Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs und Sonographie (Ultraschall) erneuert. Dann folgte Zug um Zug die Radiologie mit neuen CT-, MRT- und anderen Geräten. Insgesamt hat das Haus rund zehn Millionen Euro investiert. Das volle Programm &bdquo;von Locke bis Socke“ Der Chefarzt und sein Team der Radiologie können anderen behandelnden Medizinern präzisere und schnellere Diagnosen liefern. Die Klinik ist voll digitalisiert, sodass den jeweils behandelnden Ärzten die Bilder und Befunde innerhalb des klinikumweiten Netzwerkes unmittelbar für die Behandlung zur Verfügung stehen. Die Radiologen selbst können Patienten neue Behandlungsmethoden bieten, die weit über den Standard eines Kreiskrankenhauses hinausreichen. &bdquo;Wir machen hier alles von Locke bis Socke“, will sagen von Kopf bis Fuß, ist der Wahlspruch von Petrovitch. Das interventionelle Spektrum der radiologischen Klinik umfasst neben Eingriffen am arteriellen und venösen Gefäßsystem des Kopfes, der Rumpforgane und Extremitäten auch Eingriffe an den Gallenwegen und dem Lymphgefäßsystem. Regelmäßig werden Tumoreingriffe und interventionelle Schmerztherapien durchgeführt. Das Team bietet alle Diagnostikverfahren und alle therapeutischen Verfahren rund ums Jahr und rund um die Uhr – was nur wenige andere Kliniken in OWL leisten können. Rund ums Jahr und rund um die Uhr &bdquo;Nach dem Umbau ist für uns die Patientenversorgung leichter geworden, weil alle Untersuchungsplätze in eine Ebene verlagert werden konnten. Das verkürzt die Wege und Patienten finden sich leichter zurecht. Durch die Weiterqualifizierung des Personals können wir jetzt ein umfassendes, alle Bereiche abdeckendes Spektrum in der Diagnostik und Behandlung von Krankheiten anbieten. Wir arbeiten hier sehr eng mit Kliniken unseres Hauses, aber auch externen Kliniken und niedergelassenen Spezialisten zusammen“, schildert der Chefarzt den Fortschritt. So sei die radiologische Klinik Anlaufpunkt für verschiedenste Patienten aus der Region und überregional bis hin nach Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Das spiegele sich in der Zugehörigkeit zum überregionalen Schlaganfallzentrum, zu Darmzentrum, Brustzentrum und interdisziplinärem Leberzentrum wider. Die Klinik ist engagiert in der Ausbildung von Studenten und Medizinisch-technischen Radiologie-Assistenten und ist auch wissenschaftlich unterwegs. Operieren mit dreidimensionalem Bild &bdquo;Aktuell sind wir gemeinsam mit der chirurgischen Klinik dabei, einenForschungsansatz zu verfolgen, der es erlaubt, aus Schichtaufnahmen ein dreidimensionales Bild zu erzeugen, das mit einer Stereo-3D-Brille frei in den Raum projiziert und dort mit den Händen gedreht und manipuliert werden kann“, berichtet Petrovitch. &bdquo;Das ist vielleicht ein neuer Ansatz für die Zukunft, bei dem Chirurgen während der OP von Radiologen 3D-Bilder eingespielt werden können, die eine präzisere Orientierung während der Operation erlauben.“ Auch in der lokalen Behandlung von Tumoren entwickeln die Radiologen neue Verfahren. Ein besonders aktuelles Thema ist die Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Urologie des Klinikums beim Thema Prostatakrebs. Zehn Oberärzte und neun Assistenzärzte Das Team der Radiologie um den Chefarzt ist inzwischen auf zehn Oberärzte, neun Assistenzärzte und 29 Medizinisch-Technische Kräfte gewachsen. &bdquo;Wir sind für Assistenzärzte attraktiver als manche Uniklinik, weil sie hier auch alltägliche Fälle sehen“, meint Petrovitch. &bdquo;Wir haben einen guten Ruf, sodass Stellen schnell besetzt werden können, obwohl allgemein Radiologen fehlen.“ Rund 100.000 Patienten werden in der Klinik im Jahr untersucht, davon viele ambulant. Alexander Petrovitch stammt aus Mainz, wohnt in Herford, pendelt aber zu seiner Familie in Thüringen. Er ist 60 Jahre alt, wünscht sich aber, noch lange in seinem Beruf arbeiten zu können, denn: &bdquo;Ich operiere gerne“. Und noch ein Wunsch soll und wird in Kürze in Erfüllung gehen: &bdquo;Wir bekommen in diesem Jahr noch ein Knochendichtemessgerät mit besonders wenig Röntgenstrahlung. Die Diagnose ist für ältere Menschen besonders wichtig, um bei Knochenschwund mit Medikamenten gegensteuern zu können.“

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