Im Herbst 2024 rollt der erste selbstfahrende Bus durch Herford

Herford. Die Stadt Herford stellt sich mit dem europäischen Projekt &bdquo;Ultimo“ für die Zukunft auf. Neben den Großstädten Genf und Oslo ist auch die Hansestadt dabei und will selbstfahrende Busse testen. Start für den Nahverkehr der Zukunft soll im Herbst 2024 sein. Derzeit befindet sich die SVH Stadtverkehr Herford GmbH in der Abstimmung, auf welchen Strecken die Fahrzeuge unterwegs sein sollen. Nach Angaben von Joanna Schlaberg, Geschäftsführerin der SVH, können die Fahrzeuge aus technischen Gründen nicht überall im Stadtgebiet eingesetzt werden. &bdquo;Es gibt bereits zwei Favoritenstrecken, mit denen wir im nächsten Jahr starten wollen“, sagt Schlaberg. Wo genau der autonome Bus dann entlangfahren wird, darüber gibt die Geschäftsführerin noch keine Details preis. Aber: Die Hauptrouten werden es wohl nicht sein. &bdquo;Wir schauen uns Gebiete an, die vom Öffentlichen Personennahverkehr noch wenig erschlossen sind“, sagt sie. In Bad Birnbach fahren autonome Busse mit 20 km/h Im Herforder Stadtgebiet werden sie aber auf jeden Fall liegen. Da sowohl die Stadt Herford als auch der Kreis Herford die Teilnahme an dem EU-Förderprojekt &bdquo;Horizon Europe Projekt Ultimo“ mit DB Regio Bus entschieden haben, haben sie das Projekt untereinander aufgeteilt. &bdquo;Das haben wir bewusst so entschieden“, sagt Schlaberg und weiter: &bdquo;Unsere Strecken liegen im innerstädtischen Bereich.“ Der Kreis Herford werde sich auf das ländliche Gebiet konzentrieren. Verbunden werden sollen die jeweiligen Strecken nicht. In der ersten Stufe soll vorrangig getestet werden, ob die ausgewählten Strecken für einen autonomen Busverkehr auch geeignet sind. Dabei werden Fahrzeuge genutzt, die bereits in ähnlichen Projekten innerhalb Deutschlands getestet worden sind. Diese Mobile müssen abgekauft werden. Das Gesamtprojekt &bdquo;Ultimo“ hat ein finanzielles Volumen von 56 Millionen Euro. Lesen Sie auch: Pro und Contra zum selbstfahrenden Bus Wegbereiter für &bdquo;Ultimo“ waren etwa Projekte in Bad Birnbach und in Oberfranken. In Bad Birnbach werden seit 2017 mit hochautomatisierten Kleinbussen Haltestellen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 km/h bedient. Seit Mai 2022 gibt es einen On-Demand-Betrieb. In Hof, Rehau und Kronach in Oberfranken sind fahrerlose Shuttles als ergänzender Bestandteil des ÖPNV unterwegs. Frühestens 2025 könnte der Bus ganz ohne Fahrer fahren Dass die autonomen Busse ergänzend zum Bus-Angebot in Herford unterwegs sein werden, unterstreicht auch die SVH-Geschäftsführerin. &bdquo;Wir werden keine Buslinie streichen.“ Mit dem Fortbewegungsmittel soll vielmehr der ÖPNV gestärkt werden. Das übergeordnete Ziel ist und bleibt: den Öffentlichen Nahverkehr so zu verändern, dass immer mehr Menschen aufs Auto verzichten und stattdessen auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zurückgreifen. Doch dafür muss das Angebot attraktiv sein. Neben der Streckenführung legt das Projektteam daher auch einen Schwerpunkt auf die Nachfrage. &bdquo;Wir wollen sehen, ob das Angebot auch wirklich angenommen wird.“ Um das Projekt bekannter zu machen, will die SVH eine Kampagne starten. &bdquo;Die Menschen müssen sich mit dem System anfreunden, sich damit vertraut machen“, sagt Schlaberg. Für einige sei es noch unvollstellbar, dass Busse selbstständig fahren sollen. In einem ersten Schritt sitzen noch Fahrer mit drin, die bei Bedarf eingreifen können. Frühestens 2025 könnte dann das erste Fahrzeug ohne Lenkrad und ohne Fahrer über die Straßen Herfords rollen. Schlaberg: &bdquo;Wir machen kleine Schritte. Daher ist es wichtig, alsbald anzufangen.“ Aufgeladen werden die Fahrzeuge über Wallboxen, die man von Elektroautos kennt. Mit wie vielen Bussen gestartet wird, ist noch nicht klar. Das sei abhängig von der Taktung und von der Anzahl der Strecken, so Schlaberg. Bei einer der favorisierten Strecken wird es wohl auch eine baustellenbedingte Verzögerung geben. &bdquo;Deshalb werden wir voraussichtlich mit nur einer Strecke in 2024 beginnen.“

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