Der große Weihnachtsbaum steht schon auf dem Alten Markt in Herford

Herford. Das Wort "Schaulustige" hat in Zeiten von Gaffern an Unfallorten einen negativen Beigeschmack bekommen. Am Samstag waren Schaulustige aber willkommen auf dem Alten Markt. Hunderte Herforderinnen und Herforder, Kinder und Erwachsene haben sich auch in diesem Jahr das Spektakel nicht entgehen lassen, wenn das 20 Meter hohe und 3,1 Tonnen schwere Wahrzeichen des Herforder Weihnachtsmarktes am Haken eines Autokrans hoch über den Köpfen auf seinen Stammplatz schwebt. Der Baum ist ja auch ein Zeichen, dass das Fest nicht mehr weit ist. Um 13.30 Uhr war es soweit: Die stattliche Nordmanntanne war fest in dem Spezial-Weihnachtsbaumständer verankert. Das Team der Schaustellerfamilie Laffontien hatte seit 7 Uhr morgens dafür ganze Arbeit geleistet. Jetzt kann es weiter gehen auf dem Alten Markt. Der Baum muss geschmückt und mit 70 Lebenslichtern bestückt werden. Um den Baum entsteht die Ravensberger Himmelspforte Ein roter oder ein blauer Stern werden dann erstmals aufleuchten, wenn in der Vorweihnachtszeit im Klinikum oder im Mathilden-Hospital ein Mädchen oder ein Junge geboren werden. Um den Baum baut das Team von Björn Laffontien die "Ravensberger Himmelpforte" auf. Hier gibt's ab Montag, 27. November, Glühwein, Weihnachtsbier und mehr zu kaufen. Der Baum muss schon Anfang November auf den Platz gestellt werden, weil erst danach alle Buden aufgestellt werden können. Deren Platzierung wird laut Pro Herford auch in diesem Jahr des Umbruchs für das Weihnachtslicht mit einem fliegenden Weihnachtsmann auf dem Rathausplatz wie gewohnt sein. Bis auf einen Süßwarenstand, der bisher vor dem Glashaus aufgebaut war. Der Stand wandert in den Gehrenberg, damit die Terrasse des Glashauses als Bühne genutzt werden kann. Die Tanne "flog" über ein Wohnhaus Zurück zum frühen Morgen: Die Nordmanntanne ist rund 30 Jahre im Garten der Familie Hertel in Elverdissen gewachsen, bis er das Haus weit überragte. Laffontiens Spezialist Siggi Moschinski hat ihn am Haken eines 100-Tonnen-Krans der Herforder Firma Roeder befestigt, bevor er am Fuß abgesägt werden konnte. Dann "flog" der Baum unter den Augen von Nachbarschaft und Familie über das Haus zum Transporter. Für Dirk Roeder ist die Tannenbaumaktion ein "Herzensanliegen". Der Schwertransport des Weihnachtsbaums muss beim Straßenverkehrsamt angemeldet werden und wird auch von den Beamten überwacht. Abteilungsleiter Klaus-Peter Fischer war selbst zum fünften Mal vor Ort. Er weiß, dass für den Transport 25 Meter Länge, 5,50 Meter Breite und 4,71 Meter Höhe maximal erlaubt sind. So muss der Baum gut eingeschnürt werden. Die Polizei hat den Transport mit zwei Fahrzeugen begleitet. Die Fahrt ging unter anderem über die Umgehungsstraße und die Mindener Straße mit 60 Stundenkilometern recht flott in die Innenstadt. Falschparker behindert den Transport Alles lief wie am Schnürchen. Doch alle Jahre wieder: Ein Autofahrer hatte an der Rennstraße mit laufendem Motor im absoluten Halteverbot geparkt und blockierte die Durchfahrt. Im Auto saßen Frau und Kind. Da die Bankgeschäfte des Fahrers offenbar länger dauerten, als geplant, parkte letztlich nach einer Viertelstunde ein Polizist den Wagen um. Der Busverkehr am Alten Markt wurde durch die Verzögerung etwas länger gestört, als notwendig gewesen wäre. Alles in allem ist die Weihnachtsbaum-Aktion ein teurer Spaß, den die Laffontiens nur mit Hilfe von Sponsoren stemmen können. Lesen Sie auch: Herforder Weihnachtslicht 2023: Alle Informationen zum Weihnachtsmarkt Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping"

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