Wie in Hiddenhausen Kinder selbst über Spielplätze bestimmen können

Hiddenhausen. Für den zwei Jahre alten Theo ist die Sache klar: auf einem Spielplatz muss geklettert werden können. Mit etwas Hilfe von Mutter Julia Harting klebt er seinen orangenen Klebepunkt daher auf einen Gestaltungsvorschlag für den Eilshauser Spielplatz Kalte Welle mit dem Thema &bdquo;Burg“. Die hat besonders hohe Türme. Damit ist der kleine Mann nicht allein, denn am Ende des Treffens zur Abstimmung über die zuvor gesammelten Gestaltungsvorschläge liegt der Vorschlag zum Thema &bdquo;Burg“ eindeutig vorn. Trotz Regens versammelte sich am Freitag eine Gruppe von Menschen unter Regenschirmen auf dem Spielplatz, um mit ihrem Votum an der zukünftigen Gestaltung mitzuentscheiden. Zwei Beteiligungen pro Spielplatz Bereits Ende September hatte an gleichem Ort ein Treffen zur Ideenfindung stattgefunden. &bdquo;Da waren leider nur wenige Leute“, sagt Daniela Gellert vom Schul- und Kulturamt der Gemeinde, die sich um die Neugestaltung der Spielplätze Kalte Welle in Eilshausen und Am Dorfanger in Oetinghausen kümmert: &bdquo;Dafür hatten uns aber viele Wünsche und Vorschläge per E-Mail erreicht.“ Auf der Wunschliste für die Kalte Welle standen nach der ersten Beteiligungsrunde Rutsche, Seilbahn, Schaukel, Wippe, Kletteranlage mit Turnstange und Metall-Bagger. Nach diesen Vorgaben hatte Gellert Vorschläge von fünf Anbietern von Spielgeräten angefragt. Im Gegensatz zum ersten Termin sind beim zweiten Ortstermin erfreulich viele Menschen – Eltern mit ihren Kindern, aber auch ältere Personen, die für ihre Enkel abstimmen – vor Ort. Der Burg-Vorschlag erhält zwar zwar eine überwältigende Mehrheit, aber es gibt Nachbesserungsvorschläge. Mehrfach gewünscht wird eine zweite, für kleinere Kinder geeignete Schaukel oder Nestschaukel. Neue Vorschläge werden eingearbeitet Gellert verspricht, den ausgewählten Anbieter um eine entsprechende Anpassung des Vorschlags zu bitten. Ob der umgesetzt werden kann, hänge davon ab, ob der Anbieter damit im gesetzten Finanzrahmen bleibe. Rund 70.000 Euro sind für jeden der beiden Spielplätze vorgesehen. Auch die Frage nach dem Zeitplan wird immer wieder gestellt. &bdquo;Ich werde den Vorschlag so schnell wie möglich überarbeiten“, sagt Gellert: &bdquo;Geplant ist die Auftragsvergabe noch in diesem Jahr. Die Umsetzung soll Anfang kommenden Jahres erfolgen, so dass die neu gestalteten Spielplätze zu Beginn der Spielplatzsaison nutzbar sind.“ Erleichterung gibt es bei einem kleinen Rollerpiloten darüber, dass die welligen Wege so bleiben wie sind. Die begeistern offensichtlich junge Rollerfahrerinnen und Rollerfahrer und Skaterinnen und Skater gleichermaßen. Mitten auf dem Spielplatz steht auch ein Baum dessen Stamm mit Folie umwickelt ist. Unbekannte hatten ihn wohl mit einer Machete derart traktiert, dass sich vermutlich erst im Frühjahr entscheiden wird, ob er noch zu retten ist. Treffpunkt für Jugendliche fehlen Angesprochen wird auch ein Thema, das wohl alle Ortsteile der Gemeinde betrifft: die Störung der Anlieger durch Jugendliche, die sich noch spätabends auf den eigentlich für jüngere Kinder vorgesehenen Spielplätzen treffen. Das gilt für die Kalte Welle ebenso wie für das Außengelände der Grundschulen in Eilshausen oder Schweicheln-Bermbeck. &bdquo;Ordnungsamt und Polizei kennen die Problematik, und auch die Verwaltung hat das Thema auf dem Schirm“, erklärt Gellert, leider gebe es für diese Altersgruppe bisher kaum geeignete Treffpunkte. Doch zunächst geht es um die Spielplätze. Ähnlich wie in Eilshausen läuft auch das Verfahren für den Spielplatz Am Dorfanger in Oetinghausen ab. Auch der Zeitplan für Auftragsvergabe und Umsetzung ist identisch. Ab Frühsommer nächsten Jahres sollte also auf zwei neu gestalteten Spielplätzen in der Gemeinde gespielt werden können. &bdquo;Gerade bei Kindern ist die schnelle Umsetzung wichtig, damit die ihre Ideen auch noch Wirklichkeit werden sehen“, sagt Daniela Gellert.

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