Neues Wohn- und Geschäftshaus in Herfords Innenstadt geplant

Herford. An der Radewiger Brücke, im Bereich Waisenhaus-/Bäckerstraße könnte sich in Kürze etwas tun: Geplant sind der Umbau, die Sanierung und die Erweiterung der beiden denkmalgeschützen Gebäude im Bereich der Bäckerstraße. Unmittelbar neben der dort seit einigen Jahren klaffenden Baulücke sollen dort zwei miteinander verbundene Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. Dem Bauvorhaben stimmten die Bau- und Umweltpolitiker jetzt zu. Das neue Gebäude wird aus zwei Gebäudeteilen bestehen, einem zur Bäckerstraße hin und einem weiteren nach hinten raus. Dazwischen ist ein Treppenhaus vorgesehen. Zur Bäckerstraße hin soll das Dach der dort stehenden Gebäude angehoben werden. Der Investor will im Dachgeschoss zwei Wohnungen ausbauen. Dazu wird er auch zwei Gauben in Richtung Bäckerstraße und eine in Richtung Waisenhausstraße anbauen. In den beiden Etagen darunter sind ebenfalls Wohnungen vorgesehen, im Erdgeschoss außerdem zwei Gewerbeeinheiten. Die Fassade der Gebäude zur Bäckerstraße ist denkmalgeschützt und muss auch nach der Gestaltungssatzung dem bisherigen Zustand entsprechen. Anders als die Ansichten zeigen, die dem Bau- und Umweltausschuss vorlagen, muss sich das Gesims auf der Seite zur Bäckerstraße hin fortsetzen. Gastronomie mit großer Terrasse an der Aa geplant Für den zurückspringenden Anbau hinter den beiden Gebäuden an der Bäckerstraße sind ein gastronomischer Betrieb im Erdgeschoss und Wohneinheiten im Ober- und im Staffelgeschoss vorgesehen. Zu dem gastronomischen Betrieb gehört eine großzügige Terrasse, die sich in Richtung Aa öffnet. Sie ist aufgeständert, steht also nicht im Uferbereich der Aa. Auf dem Staffelgeschoss ist zudem eine Dachterrasse zugunsten der beiden Wohnungen im Dachgeschoss des vorderen Gebäudeteils (an der Bäckerstraße) geplant. Weitere Balkone liegen im Winkel, der beide Gebäudeteile miteinander verbindet und sind in Richtung Aa orientiert. Sie gehören zu den Wohnungen im vorderen Gebäudeteil. Alle Wohnungen sollen barrierefrei erreichbar sein. Für die Balkone und die Terrasse zur Aa hin waren Befreiungen von den Vorgaben des Bebauungsplans nötig. Außerdem soll das Gebäude im Bereich des Treppenhauses 47 Zentimeter höher werden, als es die baurechtlichen Vorgaben eigentlich erlauben. Beide Befreiungen erteilte der Bau- und Umweltausschuss. Werner Seeger: "Das sieht sehr einladend aus" Außerdem wollen sowohl der Bauherr des neuen Wohn- und Geschäftshauses als auch der Investor, der die Baulücke neu bebauen will, den vorgegebenen Abstand zur Mitte der Waisenhausstraße von drei Meter unterschreiten. Wie Elke Verfürth aus der Bauverwaltung im Ausschuss erklärte, wollen sich die beiden Investoren das gegenseitig erlauben. Der Termin für die notarielle Beurkundung sei bereits festgesetzt. Wegen der größeren Nähe der Gebäude auf beiden Seiten der Straße müssen Teile des Gebäudes zur Bäckerstraße hin mit einer Brandschutzmauer versehen werden. Der Beirat für Stadtbildpflege war mit den Plänen weitgehend einverstanden. Er hätte das Treppenhaus aber gerne noch etwas transparenter gehabt. Das sei jedoch schwierig umzusetzen, weil die Geschosshöhen der vorderen Gebäude und des Anbaus unterschiedlich seien. Außerdem empfahl der Beirat, die französischen Balkone zur Aa hin etwas zu reduzieren. "Das sieht sehr einladend aus", sagte Ausschussvorsitzender Werner Seeger (CDU). Auch die SPD-Fraktion kann sich das Gebäude an der Stelle gut vorstellen." So sah es auch der Ausschuss: Er stimmte einhellig für die Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans. Die Pläne für die Baulücke lagen dem Ausschuss schon vor Im März dieses Jahres lagen dem Bau- und Umweltausschuss bereits Pläne für die Baulücke vor: Dort soll ebenfalls ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Insgesamt 13 Wohneinheiten sind zwischen dem Postgebäude und den denkmalgeschützten Häusern Bäckerstraße 3-5 geplant. Auch dort sind drei Gebäudeteile vorgesehen, zwei Wohn- und Gewerbegebäude sowie ein Treppenhaus mit Fahrstuhl und Durchgang zum Postgebäude, wo sich die Stellplätze des Neubaus in einer Tiefgarage befinden. Der hintere Gebäudeteil soll sich - wie auch die geplante Bebauung auf dem Grundstück Bäckerstraße 3-5, entlang der Waisenhausstraße zum Mehrgenerationenhaus Frieda hin abstaffeln. Nicht einverstanden waren die Bau- und Umweltpolitiker mit der Vielfalt an Material, das der Architekt vorgesehen hatte und das nicht der Gestaltungssatzung entsprach.

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