Was junge Familien in Herford beim Hauskauf beachten sollten

Herford. Hohe Zinsen, exorbitante Preise für Häuser oder Wohnungen, Inflation, Corona und Lockdowns - von all diesen Entwicklungen der vergangenen Jahre ist eines völlig unberührt geblieben: Der Wunsch vieler Menschen nach einer eigenen Immobilie. Doch den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen für eine Baufinanzierung mussten sich auch die Berater immer anpassen. Das hat offenbar die Sparkasse Herford ganz besonders gut gemacht. Sie ist Testsieger geworden im diesjährigen City-Contest, durchgeführt vom Institut für Vermögensaufbau (IVA) für "Focus Money". Die Sparkasse Herford trägt nun stolz die Auszeichnung "Beste Beratung und sehr guter Service bei der Immobilienfinanzierung". "Gerade in diesen Zeiten der zunehmenden Verunsicherung ist eine exzellente Beratungsqualität das entscheidende Kriterium für Immobilieninteressenten", sagt Thorsten Gerhold, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Herford. Das bestätigt auch Jörn-Uwe Wolff, Bereichsdirektor Privatkunden: "Wir schauen genau hin, wen wir vor uns haben im Beratungsgespräch, denn eine Immobilienfinanzierung ist eine sehr individuelle Sache. Und wir verfolgen ganz klar das Ziel, dass unser Kunde seine Immobilie auch behält. Deshalb schauen wir nicht nur auf den Ist-Zustand, sondern auch in die Zukunft, versuchen Risiken aufzuzeigen und - wenn möglich - abzufedern." Für junge Familien nicht immer leicht, eine Finanzierung zu stemmen Erst seien die Zinsen niedrig gewesen durch die "0-Zins-Politik". Dadurch stiegen die Immobilienpreise immer mehr. "Jetzt steigen die Zinsen wieder an - derzeit liegen sie im Schnitt zwischen 4 und 4,5 Prozent - und die Immobilienpreise sinken langsam wieder." Dass es jedoch nicht einfach sei für junge Familien, sich ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, liege aktuell aber nicht in erster Linie an den steigenden Zinsen: "Die stark gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten sorgen dafür, dass das Haushaltsplus überall schrumpft. Da ist es für eine junge Familie nicht immer leicht, eine Finanzierung zu stemmen", so Wolff. Deshalb sei der Markt derzeit stark von Unsicherheit und Zurückhaltung geprägt. Das war vor kurzer Zeit noch ganz anders. "In den Jahren 2020 bis 2022 hatten wir im Immobilienfinanzierungsgeschäft zwischen 700 und 800 Kunden pro Jahr" so Peter Platz, Pressesprecher der Sparkasse Herford. "Im Durchschnitt wurden Immobilienfinanzierungen in Höhe von 275.000 bis 300.000 Euro abgeschlossen." Das Angebot für Immobilien insgesamt war aber knapp. "Unsere Maklerinnen und Makler mussten die Objekte kaum extern anbieten. Die Interessenten-Datenbank reichte völlig aus. War eine neue Immobilie im Angebot, war sie auch schon verkauft." Eine gute Beratung im Bereich der Immobilienfinanzierung zeichne sich auch dadurch aus, dass abgeraten werde, wenn die Finanzlage zu knapp und das Risiko einfach zu groß sei, so Wolff. "Die häufigsten Gründe dafür, dass es nicht klappt, sind ein zu knapper Haushaltsplan oder kein, beziehungsweise zu wenig Eigenkapital." Grundsätzlich sei es schon empfehlenswert, zumindest die Kaufnebenkosten "am besten plus zehn Prozent" als Eigenkapital einbringen zu können. Stark rückläufiges Immobiliengeschäft seit Anfang des Jahres Die meisten Menschen, die sich bei der Sparkasse Herford für die Finanzierung eines Einfamilienhauses interessieren und sich beraten lassen, sind zwischen 35 und 40 Jahre alt. "Das sind die typischen jungen Familien von heute", so Wolff. Bei Eigentumswohnungen sehe es etwas anders aus. Da seien die Interessenten häufig älter. "Das fängt bei Mitte 50 an, oft steckt der Wunsch nach einer Verkleinerung und Barrierefreiheit dahinter", sagt Peter Platz. Seit das Jahr 2023 begonnen hat, sei ein stark rückläufiges Immobiliengeschäft zu verzeichnen. "Dabei haben wir jetzt das Zinsniveau von 2010. Die Menschen waren nur über einen relativ langen Zeitraum das niedrige Zinsniveau gewohnt. Und dazu kommen natürlich die gestiegenen Lebenshaltungskosten", so Platz weiter. Gleichzeitig habe sich bei der Sparkasse Herford der Absatz von Bausparverträgen im laufenden Jahr mehr als verdoppelt. "Wir empfehlen diese Möglichkeit jetzt verstärkt, um sich in diesen Zeiten der steigenden Zinsen schon jetzt günstige Zinsen für die Zeit zu sichern, zu der eine Immobilienfinanzierung ansteht oder ausläuft", so Platz. Für den City-Contest von "Focus Money" sind die Herforder Berater übrigens von so genannten "Mystery Shoppern" besucht worden. Diese vereinbaren einen ganz normalen Beratungstermin, sind aber in Wahrheit ganz normale Bankkaufleute - also ähnlich wie bei Restauranttestern. Das wichtigste Kriterium ist dabei die individuelle und maßgeschneiderte Lösung für den Kunden. Und das bestätigt auch Jörn-Uwe Wolff und macht Mut, zumindest den Versuch zu unternehmen, sich seinen Traum vom Eigenheim zu erfüllen: "Es gibt einfach kaum eine bessere Altersvorsorge. Wir schauen genau hin, wer da vor uns sitzt und prüfen die Optionen im Augenblick und auch die mittel- und langfristige Perspektive. Eine gute Baufinanzierung von der Stange gibt es nicht."

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