Elverdissen sucht einen Standort für die Sporthalle

Herford. Der Wunsch der Mehrheit der Elverdisser am Mittwochabend war relativ eindeutig: Sie wollen, dass die neue Zweifach-Sporthalle auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule an der Brandheidestraße gebaut wird. Sie hatten sich zusammen mit Vertretern der Verwaltung und des Bau- und Umweltausschusses die in Frage kommenden Standorte bei einem zweistündigen Rundgang angesehen und über das Für und Wider an den jeweiligen Flächen ausgetauscht. Ihnen sei es um eine neutrale Darstellung der Vor- und Nachteile der jeweiligen Standorte gegangen, sagte Baubeigeordneter Peter Maria Böhm nach dem Termin. Die Politikerinnen und Politiker waren hingegen vor allem da, um die Ansichten der Bürger einzuholen, wie Ausschussvorsitzender Werner Seeger betonte. Sie sollen in die Beratungen des Bau- und Umweltausschusses am Mittwoch, 30. August, einfließen. Am Freibad Treffpunkt der rund 80-köpfigen Gruppe war der Parkplatz am Freibad, hinter dem sich eine Wiese befindet, die als Standort in Frage käme. "Das Grundstück gehört uns, das Planungsrecht müssen wir noch schaffen", sagte Böhm. Im Fall eines Baus an dieser Stelle könnte die Stadt mit dem Gebäude, das eine Größe von ungefähr 35 mal 46 Meter haben wird, einen Zehn-Meter-Abstand zu den Wohnhäusern einhalten. Von den rechtlichen Anforderungen her brauchte die Stadt dafür keine weiteren Parkplätze zu bauen, so Böhm. Zudem könnte sie später hinter der Sporthalle noch 30 bis 40 Stellflächen anlegen. Aber bei heißem Wetter sei der Parkdruck in dem Bereich sehr groß. Auch Mitglieder der Sportvereine nutzen die Parkplätze. Rettungsfahrzeuge müssen müssen gegebenenfalls das Freibad schnell erreichen können. Die Freibadbesucher weichen schon jetzt auf die Wiese aus, um dort zu parken. Zudem müssten für die Sporthalle Bäume gefällt werden. Auf der Schulfläche An der Brandheidestraße hat die Verwaltung zwei mögliche Standorte auf dem Gelände ausgemacht, auf dem die Stadt ein neues Wohnquartier errichten möchte. Der eine befindet sich auf dem Bolzplatz der früheren Hauptschule an der Ecke Biemser Weg/Brandheidestraße. Die Fläche gehört der Stadt, Baurecht gibt es bereits, Stellplätze seien vorhanden. Und Bäume müssten nicht gefällt werden: Die Halle würde hinter den Baumreihen an den beiden Straßen errichtet. Außerdem ließe sich die Zweifach-Sporthalle mit einem Quartierstreff baulich verbinden. Nachteil oder Vorteil - je nach Sichtweise - wäre, dass 30 bis 40 Wohneinheiten wegfallen. Allerdings gebe es in dem Bereich gerade an den Wochenenden einen hohen Parkdruck und damit viel Parksuchverkehr, so Böhm. Und der Standort sei relativ weit von der Grundschule entfernt. Allerdings würde die Stadt die alte Halle erst abreißen, wenn die neue fertig ist. Der zweite mögliche Standort befindet sich direkt angrenzend an die Kita des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die im Süden des Neubauquartier an der Brandheidestraße 18 ihr Gebäude hat. Böhm zufolge müssten dafür aber Bäume gefällt werden. Zudem müsste die Stadt zunächst Baurecht schaffen. Mit der Nähe zur DRK-Kita Sonnenschein böte es sich aber an, mit dem DRK zu sprechen, ob sie auch den Quartierstreff betreiben würde. An der Elverdisser Straße Ein weiterer möglicher Standort wäre neben dem alten Sportplatz an der Elverdisser Straße. Die Fläche eignet sich nach Böhms Ansicht aber nicht wirklich gut, weil sie sehr feucht ist und deshalb die Baukosten hoch wären. Außerdem gibt es bei der Stadt die Überlegung, das Regenwasser am Biemser Weg - nicht jetzt, aber eventuell später - stärker zurückhalten zu wollen. Die Fläche wäre dafür geeignet, sagt Böhm. In der Nähe verlaufe der Flachsbach. Am Edeka-Markt Gegenüber dem Edeka-Markt, stadtauswärts hinter dem Bonitas-Gebäude, befindet sich ein weiterer möglicher Standort. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Wolfgang Tiekötter, hat ihn ins Gespräch gebracht. Auf dem Gelände ist auch der Neubau des Feuerwehrgerätehauses geplant. Die Feuerwehr selbst könne sich das vorstellen, sagte Böhm. Allerdings möchte sie dann beide Grundstücke getrennt haben. "Das würde funktionieren", sagt Böhm. Allerdings habe eine Seniorin den Einwand gehabt, dass Elverdisser ihres Alters dort abends nicht hingingen: Entlang der Straße gibt es ansonsten keine Bebauung. Ähnlich problematisch sei, dass Kinder die stark befahrene Elverdisser Straße überqueren müssten. Möglich wäre, die Bebauung stadtauswärts gegenüber dem Edeka-Markt auszubauen. Das habe der Bau- und Umweltausschuss aber schon einmal abgelehnt. Was sie nicht wollten, sei eine einzeilige Bebauung entlang der Straße, ihnen müsste also auch die dahinterliegenden Fläche zur Verfügung stehen. Der Landwirt, dem sie gehört, habe aber schon angekündigt, den Bereich nicht verkaufen zu wollen. Zudem würde es dauern, bis sie die Sporthalle dort bauen könnten, sagte Böhm. Denn unter anderem müssten sie Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen NRW über die Zufahrt führen.

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