Feuer auf Rhodos: Herforder Familie bleibt trotz Flammen auf der Insel

Herford. &bdquo;Als wir am Mittwoch, 19. Juli, auf Rhodos ankamen, waren die Brände zwar schon Thema, aber eher noch im Hintergrund“, sagt Friseurmeister Kai Flagmeier. Der Herforder verbrachte den Urlaub mit Frau Kathrin und den Töchtern Auguste und Klara auf der griechischen Insel Rhodos. Dort wüteten an verschiedenen Stellen verheerende Waldbrände, die zum Teil zu Zwangsevakuierungen von Touristen führten. Die Flagmeiers entschieden sich trotz der Flammen, die geplanten zehn Tage zu bleiben. &bdquo;Einen Tag nach der Ankunft lagen überall Brandgeruch und auch Asche in der Luft. Terrasse, Pool und Terrassenmöbel waren von einer Ascheschicht bedeckt“, erzählt Flagmeier nach der Rückkehr. Am Samstagnachmittag sei die Situation dann akuter geworden, und von Behörden und Hotelbetreibern sei die Evakuierung angeraten worden. &bdquo;In anderen Hotels wurde eine Zwangsevakuierung angeordnet“, sagt Flagmeier, &bdquo;da unsere Anlage relativ weit von den Feuern entfernt lag, war das aber keine Anordnung, sondern nur eine Empfehlung“. Die Gäste, die ausreisen wollten, hätten nur Handgepäck mitnehmen und die Rückreise – anders als bei einer angeordneten Evakuierung – auch selbst bezahlen müssen. Nur 150 Gäste blieben Viele der Touristen seien trotzdem dem Rat gefolgt und in die bereitgestellten Busse gestiegen: &bdquo;Die Anlage bietet etwa 1.200 Personen Platz, und am Ende waren wir vielleicht 150, die sich für das Bleiben entschieden.“ Mit ausschlaggebend für die Entscheidung nicht abzureisen, sei das Gespräch mit einem Mann von der Freiwilligen Feuerwehr gewesen. Seiner Einschätzung nach dürfte bei der Entfernung des Hotels zum Brand und der vorherrschenden Windrichtung keine Gefahr bestehen. &bdquo;Das Feuer war vielleicht sechs bis acht Kilometer von uns entfernt“, sagt Flagmeier. Präsent war es die ganze Zeit: &bdquo;Am Horizont konnten wir nachts das Leuchten der Flammen und tags die Rauchschwaden, die sich wie Nebel vor die Sonne geschoben hatten, sehen.“ Einheimische Familien bangten um Hab und Gut Spektakulär sei es auch gewesen, direkt vor dem Strand die Löschflugzeuge zu beobachten. Diese fliegen zum Wasseraufnehmen bis auf die Wasseroberfläche herunter und können in wenigen Minuten tausende Liter Wasser aufnehmen, um dann wieder durchzustarten und das Meereswasser über den brennenden Wäldern abzuwerfen. &bdquo;Später haben wir mitbekommen, dass eines dieser Flugzeuge abgestürzt ist. Das ist natürlich sehr traurig.“ Die Ferienanlage biete normalerweise verschiedene Restaurants und Kioske für die Gäste. &bdquo;Davon war natürlich ein Teil zeitweise geschlossen“, sagt Flagmeier. Und auch Ausflüge in die Region waren nicht buchbar. &bdquo;Wir hätten uns sonst mehr von der Insel angesehen.“ Härter als die Touristen habe es die Angestellten getroffen. &bdquo;Die leben ja auf der Insel. Viele haben um ihre Häuser, Familien und ihren Besitz gebangt“, sagt Flagmeier: &bdquo;Für die einheimische Bevölkerung ging es im doppelten Sinne um ihre Existenz.“ Einerseits hätten sich die Menschen um ihren privaten Besitz kümmern müssen, und andererseits sei auch das Weiterlaufen des Hotelbetriebs ökonomisch notwendig gewesen. &bdquo;Trotz der doppelten Belastung waren die Mitarbeitenden in allen Bereichen aber super-freundlich.“ Vom Reiseveranstalter habe die Familie dagegen recht wenig gehört. &bdquo;Wir hatten eine E-Mail-Adresse für eventuelle Rückfragen. Das war’s.“ Temperaturen um die 40-Grad-Marke Auch ohne Feuer waren die Umstände in diesem Sommer auf der griechischen Insel Rhodos extrem. &bdquo;Die Temperaturen lagen so um die 36 Grad, kratzten aber auch mal an der 40-Grad-Grenze“, sagt Flagmeier. Kann man also noch im Hochsommer im Süden Urlaub machen? Vor Ort hat Flagmeier noch anders gedacht. Doch zurück in Herford und mit etwas Abstand zum Szenario glaubt er nicht, dass ihn die Erfahrungen auf Rhodos davon abhalten werden erneut im Sommer in den Süden zu fahren.

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