Start-up für Kosmetik in Herford: Sohn kann auf Wissen der Mutter zurückgreifen

Herford. Das Gründen von Start-ups scheint Hendrik Single aus Herford zu gefallen. Bereits im März 2018 hatte der damals 26-Jährige aus seiner Idee, mit dem Ersetzen von Pizza-Papp-Kartons durch ein Mehrweg-System Müll zu vermeiden, ein Unternehmen gemacht. "Pizza-Bow", mit der Zentrale Am großen Stein in Herford, gibt es noch immer. "Ich war da der Grundsatz-Idee, Einweg durch Mehrweg zu ersetzen, einen Schritt voraus. Allerdings denkt bis heute keiner als erstes an Pizza-Kartons, weil die ja eh schon aus Papier und nicht aus Plastik sind", so Single. Dennoch glaube er fest daran, dass es allgemein um Müllvermeidung gehe, und dass sich deshalb auch seine Idee über kurz oder lang durchsetzen werde. Genauso fest glaubt Hendrik Single, inzwischen 30 Jahre alt, auch an den Erfolg des mittlerweile zweiten Unternehmens, mit dem er Ende 2021 an den Start ging. Den Anstoß dazu gab die damals schon fast 40 Jahre währende Tätigkeit seiner Mutter Elke. "Sie arbeitet schon so lange in der Kosmetikbranche und hat sehr viele Erfahrungen dort gesammelt", sagt Single. Vor gut zehn Jahren war Elke Single selbst schon einmal Gründerin gewesen und hatte die Kosmetikschule Bellessa an der Engerstraße eröffnet. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" Männer tun sich häufig schwer mit Kosmetikprodukten "Meine Mutter hatte in den vergangenen Jahren selbst eine Kosmetiklinie entwickelt, sie wollte immer Menschen helfen, die unter Problemhaut leiden", so Hendrik Single weiter. Als seine Mutter dann irgendwann zu ihm sagte, er solle die Produkte doch auch einmal ausprobieren, er habe doch auch schlechte Haut, sei er zunächst skeptisch gewesen. "Gerade als Mann denkt man erst einmal, dass man so etwas nicht braucht. Aber ich habe es ausprobiert. Und als ich schnell eine Besserung feststellte, habe ich angefangen, mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen." Aus dem Interesse an Wirkstoffen und Wirkweise wurde schnell die Idee, ein weiteres Start-up zu gründen. "Ich wollte diese Erkenntnisse, die meine Mutter über Jahre gesammelt hat und von denen ich aus eigener Erfahrung wusste, dass sie funktionieren, einfach an den Mann und die Frau bringen", so der Gründer. Samtiq heißt sein neues Unternehmen nun, das seinen Sitz im Denkwerk Herford an der Leopoldstraße hat. Vier Produkte der Samtiq-Linie gibt es bereits - einen Reinigungsschaum, ein Gesichtswasser, ein Hyaluronserum und eine Hyaluroncreme. "In den Produkten sind ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe enthalten, die allerdings in so hoher Konzentration, dass wir uns knapp unter der Obergrenze zum Arzneimittel bewegen. Aber genau das macht die Produkte auch so wirksam", weiß Single, der die Samtiq-Linie nach eigener Aussage ins "mittlere Preissegment" einsortieren würde. Moderne Zusätze und zeitgemäßes Verpackungsdesign Die Basis-Rezepturen stammen von Mutter Elke Single. "Ich habe die Produkte nur etwas aufgepimpt, indem ich zum Beispiel Grünteeextrakt, Haferextrakt für den angenehmen Geruch oder antioxidativen Roibustee hinzugefügt habe." Auch die Verpackung, in denen die Samtiq-Produkte meist an Online-Kunden versandt werden, hat Hendrik Single modern und zeitgemäß gestaltet. Und um die Werbung kümmert sich Single. "Die ehemalige Bachelorette-Kandidatin Gerda Lewis wirbt zum Beispiel für Samtiq", erzählt der 30-Jährige. Sie sei allerdings selbst auf die Produkte aufmerksam geworden und er habe sie nicht als erstes angesprochen, fügt er nicht ohne Stolz hinzu. Mit seiner Kosmetik-Linie aus Herford hat Hedrik Single noch einiges vor. "Ein eigenes Samtiq-Studio wäre in Zukunft denkbar, wo Behandlungen erfolgen und die Produkte gleichzeitig gekauft werden könnten", sagt er. Ansonsten ist Single derzeit damit beschäftigt, mit Frisören und Apotheken in Kontakt zu treten. "Das wären die besten Orte, um unsere Kosmetik zu verkaufen - in dieses Segment passt Samtiq einfach am besten rein." Der Onlinevertrieb solle aber weiterhin ein wichtiges Standbein bleiben. "Wir haben unseren Hauptkundenstamm in Deutschland, aber auch in der Schweiz und in Österreich. Das will ich ausweiten", so Single. Der Erfolg sei für ihn insbesondere deshalb eine emotionale Sache, weil das Start-up schließlich aus der Familie heraus gewachsen sei, so der Gründer. Und eines ist für ihn noch wichtig: "Ich möchte auch gezielt Männer erreichen und dafür sorgen, dass sie sich in ihrer Haut wohlfühlen. Ich habe viele Freunde, die mittlerweile überzeugt sind - weil es wirkt und nicht kompliziert und zeitaufwendig ist." Mehr Nachrichten aus dem Kreis Herford gibt es hier.

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