Neuer Shop in der Herforder Markthalle verkauft Spezialitäten aus dem ehemaligen Jugoslawien

Herford. Vanja Dujic versteht sich als Gastgeber und als Jugoslawe. Geboren ist er zwar in Bielefeld, doch seine Energiequelle, wie er es nennt, liegt im Osten von Europa. Zuhause ist er in Pula, Kroatien. Von dort aus bereist er die Länder des ehemaligen Jugoslawiens und bringt köstliche Produkte mit in die Herforder Markthalle. Hier betriebt Vanja Dujic seinen "Hello Unique Shop" und bringt mit Feinkost Urlaubsgefühle in die Hansestadt. Ob Olivenöl, Gin und Trüffelprodukte aus Istrien, komplexe und leichte Weine aus Kroatien und Serbien oder Wurstwaren und Ziegenkäse aus Slowenien: Die Region hat viel Kulinarik zu bieten. Die Produkte, die der 48-Jährige in Herford vertreibt, stammen nach seinen Worten alle aus ökologischem Anbau. "Das ist Bio, ohne Konservierungsstoffe", sagt Dujic, der die Produzenten besucht und sich so vor Ort selbst ein Bild vom jeweiligen Produkt und dem Menschen dahinter macht. Zu allen Kreateuren entstehe so ein inniger Kontakt: "Ich suche vor Ort, fahre einfach hin und lass es dann passieren." So hat er einen ehemaligen Anwalt aus Slowenien kennengelernt, der sich kurzerhand Ziegen angeschafft hat und seitdem auf Käse setzt. Wie kleine Kuchenstücke sehen die Exemplare aus, die Dujic eingewickelt in Küchenhandtüchern im Kühllager lagert. "Sobald der Ziegenkäse Zimmertemperatur annimmt, zerfließt er fast", sagt er und schneidet ein Stückchen zum Probieren ab. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" "95 Prozent der Waren gibt es in Deutschland sonst nicht" Mit all den Produkten möchte er den Menschen in und um Herford die Gastfreundschaft von Slowenien bis Montenegro näher bringen. Die Herzlichkeit von Kroaten und Bosniern vermitteln. Aber auch die Vielfalt und Einzigartigkeit von Serbien und Mazedonien. All diese Länder sind für ihn Heimat. Dieses Gefühl verpackt er in seinen Waren und will den Kunden damit zeigen, wie toll die Produkte "Jugoslawiens" und dessen Menschen sind. "95 Prozent der Waren gibt es in Deutschland sonst nicht." Essen ist für Vanja Dujic voll gepackt mit Emotionen. "Meine Mutter hat immer gekocht und unser Haus war immer voll. Egal ob es 12 Uhr, 15 Uhr oder Mitternacht war." Auch wenn die Familie nicht viel Geld zur Verfügung hatte. "Gutes Essen gab es immer." Und zu einem guten Essen, zu Wurst und Käse, gehört ganz klar auch Wein. Dass ein guter Tropfen nicht nur aus Deutschland, Italien und Frankreich kommen muss, beweist Dujics Auswahl. Weiß, Rosé oder Rot - die Weine stammen aus Kroatien und Serbien. Um die potenziellen Käufer mit den Winzern vertraut zu machen, erstellt Dujic vor Ort kurze Videos, die auf "Youtube" und "Instagram" zu sehen sind. Angefangen hat sein Shop-Konzept übrigens mit T-Shirts. Die gibt es immer noch - auch in der Markthalle. Vanja Dujic betreibt neben dem Delikatessenstand im linken Markthallen-Bereich auf der entgegengesetzten Seite einen zweiten Stand. Dort gibt es unter anderem handgenähte und handbemalte Baumwoll-Shirts der Künstlerin Radmila Jeli? Popovi?. Die einzigartigen Stücke hat er auf einem Markt entdeckt, dort auch die Künstlerin aus Novi Sad getroffen und war so begeistert, dass er 250 Stück geordert hat. Eigentlich wollte Dujic im Süden Deutschlands die Produkte anbieten Aus den T-Shirts ist eine vielfältige Produktpalette geworden, die weiter wachsen soll. Dujic bezeichnet seinen Shop daher als "lebendig und aktiv" - und würde am liebsten damit einen kleinen Kultstatus erreichen. Die meisten Waren werden nur in begrenzter Menge produziert, daher wechsel das Angebot. "Wenn jemand was Gutes macht, ich den Menschen sympathisch finde, unterstütze ich gerne", beschreibt er seine Motivation. Eigentlich ist Dujic Konstrukteur und hauptsächlich für die Automobilbranche tätig. "Dafür brauche ich nur einen Laptop und Internet." Durch diese Mobilität könne er zwischen Deutschland und Kroatien reisen - und auch in den slawischen Ländern die Produzenten aufspüren. Sein Auto ist quasi sein drittes Zuhause. "Ein Weg sind 1.200 Kilometer." Aus diesem Grund wollte er die Produkte gerne im Süden Deutschlands auf Märkte anbieten. Von Rosenheim bis München habe er herumtelefoniert. "Mir wurde stets gesagt: Unsere freien Plätze werden nur vererbt." So kam er auf Herford und die Markthalle. "Und das passt." Derzeit ist er zweimal im Monat vor Ort und hat mit einer Mitarbeiterin der einstigen "Biozeit" ein Teammitglied gewonnen. Geöffnet ist "Hello Unique Shop" immer am Markthallen-Samstag zwischen 7 und 15 Uhr. Auch beim nächsten Feierabendmarkt am Freitag, 4. August, ab 17 Uhr, ist Dujic mit seiner "jugoslawischen" Herzlichkeit vor Ort.

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