Herforder Disco X schließt: Party- und Konzertgänger erinnern sich

Herford. Die Großdisco X wird an diesem Wochenende zum letzten Mal geöffnet sein. Das hatte Geschäftsführer Dirk Becker am Mittwoch seinen Mitarbeitern mitgeteilt. Der Grund seien zu hohe Kosten. Die Entscheidung über die Schließung kam für die Herforder, aber auch für Discobesucher aus dem Umland überraschend. In den sozialen Medien wurde die Nachricht lebhaft kommentiert. So auch auf der NW-Facebook-Seite des Kreises Herford: Geburtstage, Abi und Liebe im Herforder X Viele Herforder haben ihre Jugend im X oder im Vorgänger, dem Kick, verbracht, besuchten Konzerte ihrer Lieblingsmusiker oder sind seit vielen Jahren Stammgäste. So schwelgen sie im Netz in Erinnerungen. Wie Nutzerin Jenny Spyksma: &bdquo;Wenn die Erwachsenen damals immer sagten, früher war alles besser, hab ich das nie verstanden. Heute kann ich es verstehen! Danke X-Herford für unvergessliche Schaumpartys! Danke für geniale Konzerte! Danke für egal was du anhast, du darfst rein! Vielen Dank! Macht es gut!“ Auch für Joanne Riepe hat die Disco eine besondere Bedeutung: &bdquo;Meinen Mann kennengelernt, meinen 16. Geburtstag im Kick gefeiert, unsere Abi-Party 1999: Viele schöne Erinnerungen!“ Mehr zum Thema X Herford schließt: Rettung für die Abi-Party des Ravensberger Gymnasiums Der Nutzer Ha Bé erinnert sich: &bdquo;Wir schreiben das Jahr 2001/2002. Jedes Wochenende fahre ich die Strecke von Frankfurt nach Bielefeld, um samstags ins Kick zu fahren und Freunde und Bekannte mit dem gleichen Musikgeschmack zu treffen und zu zappeln. Kaum ein anderer Ort war zu dieser Zeit vergleichbar mit dem ’schwarzen Tanzsaal’ und dem stählenden Dancefloor! Danke für diese schöne Zeit und diese tollen Erinnerungen! Eine Ära geht zu Ende!“ Iggy Pop und Motörhead Stefanie Körtner ist wehmütig: &bdquo;Hatte gehofft, dass mein Sohn das X noch erleben dürfte, wie ich als Teenie und ich jetzt mit 40. Mindestens einmal im Jahr ’nen Abstecher noch dort hingemacht, wenn der Abend/die Nacht noch nicht zu Ende sein sollte.“ Viele schwärmen von Konzerten mit bekannten Stars. Wie Jochen Kluwe: &bdquo;Sehr schade . . . Da hab ich Iggy Pop live erlebt, mega.“ Wolfgang Siegmund: &bdquo;Habe Doro dort gesehen. Das war gut.“ Auch ehemalige Mitarbeiter melden sich zu Wort. Karsten Eickhoff berichtet: &bdquo;Mehrere Jahre dort gearbeitet, unzählige Abende dort verbracht, tolle Konzerte wie Motörhead, abstürzende Brieftauben.“ Auch Maria von Eßen hat früher im X gearbeitet und kommentiert: &bdquo;Sehr lustiger Abend als Mitarbeiterin und einen richtig geilen Junggesellinnen-Abschied. Danke dir Dirk.“ Sven Spannagel erinnert sich: &bdquo;Als langjähriger Fotograf aus dem Kick bis zum X hat’s immer wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich hab noch gefühlt eine Million Bilder im Keller.“ Andere Kommentatoren sind eher enttäuscht. Jan Finne fragt: &bdquo;Wo sollen Goth, Rock, Metal und Alternative jetzt noch hin?“ Auch Jose Fine wundert sich: &bdquo;Schade, dass die schwarze Szene keine Möglichkeit mehr hat, dem X Lebewohl zu sagen. Wir werden die Dark Society vermissen.“ Auch Herfords Bürgermeister Tim Kähler zeigte sich überrascht von der Schließung, wie er im Gespräch mit der NW am Donnerstag verriet. Es habe keine Vorgespräche zwischen der Geschäftsführung und der Stadt gegeben: "Wir werden versuchen, über die Wirtschaftsförderung Kontakt mit dem X aufzunehmen, um mehr über die Gründe herauszufinden." Was Branchenkollegen und Go-Parc-Geschäftsführer Lukas Kuhlmann zur Schließung des X sagt, lesen Sie hier. Sie wollen mitdiskutieren? Dann schauen Sie doch auf unserer Facebook-Seite vorbei.

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