Fahrgeschäfte und Buden aufgebaut: Neuheiten und Klassiker auf der Herforder Osterkirmes

Herford. Unter strahlend blauem Himmel haben die Schausteller seit Dienstag die Buden und Fahrgeschäfte der Herforder Osterkirmes reibungslos aufgebaut. Am Karfreitag soll es vielleicht regnen, doch dann ist ohnehin Feiertagsruhe auf dem Kirmesplatz "Auf der Freiheit". Wenn das Ostervolksfest zwischen der Rückseite des Rathauses und dem Janup am Ostersamstag eröffnet wird, soll es in Herford erst einmal trocken bleiben bei vergleichsweise milden Temperaturen. Das wünschen sich die Schausteller für ein gelungenes Fest. Der Lauf auf der Kirmes hat sich gegenüber früheren Jahren etwas verändert. Besucher, die sich jetzt vom Stephansplatz in Richtung Janup bewegen, können in einem leichten S-Kurs, aber doch weitgehend geradeaus, gehen. Sonst musste das Fahrgeschäft "Break-Dance" auf dem hinteren Rathausparkplatz umständlich umrundet werden. Der "Break-Dance" ist jetzt direkt in Richtung Hauptstraße geöffnet. "Die Feuerwehr hat auf dem Parkplatz für sich eine neue Standfläche markiert und wir wollten auch ein neues Bild für die Besucher bieten", erklärt der Vorsitzende des Mitteldeutschen Schaustellerverbandes, Willi Parpalioni. Mancher Besucher, der aus Richtung Janup gekommen sei, habe auch gedacht, an der Sparkasse sei die Kirmes vorbei. Das sei nun übersichtlicher. Stabile Preise trotz hoher Kosten Die Preise auf dem Volksfest sollen stabil wie im vergangenen Jahr bleiben, weiß Parpalioni auch von seinen Kollegen. Dabei müssen die Schausteller noch immer mit hohen Kosten leben. Nach der Preisexplosion bei Frittierfett mit Beginn des Ukrainekrieges auf 60 Euro pro 10 Liter habe es sich auf 48 Euro wieder etwas beruhigt - aber auf nach wie vor hohem Niveau. Er selbst lässt seine große Losbude derzeit meist in der Halle. "Ein Container mit Stofftieren aus Fernost hat früher 1.200 Dollar gekostet, zwischenzeitlich durch Corona 15.000 Dollar und kostet jetzt noch immer 3.500 Dollar", sagt Parpalioni. Auch der Druck der Lose sei viel teurer. "Wir wollen aber bei Preisen bleiben, die sich Familien leisten können", sagt Willi Parpalioni. Das Bummeln sei ja ohnehin kostenlos. Eine Schausteller-Erfahrung sei, dass Menschen in Krisenzeiten gerne zur Kirmes gehen. "Da können die Leute den Kopf einmal frei bekommen, abschalten und an was anderes denken." Mit den ersten Veranstaltungen des Jahres seien die Schausteller auch gut zufrieden gewesen. Corona-Hilfen müssen teils zurück gezahlt werden Umsatz können sie auch gebrauchen - große Teile der Corona-Hilfen des Staates müssen jetzt zurück gezahlt werden. Das findet Parpalioni auch in Ordnung. Problematisch ist, dass die Bedingungen für die Gewährung von Hilfen im Nachhinein verändert wurden. Der Musik-Express von Maik Erwin Ahrend aus Lemgo wurde vor 48 Jahren gebaut. Seitdem ist der Klassiker unter den Fahrgeschäften auf der Herforder Osterkirmes immer dabei. Der 50-Jährige hat den Musik-Express von einem Schwiegervater übernommen. "Wartung und Pflege ist alles", sagt Ahrend. Und Modernisierung. Vor sechs Jahren hat er die Beleuchtung auf strom- und kostensparende LED-Lämpchen umgestellt. Zwei Tage brauchten er, zwei Söhne und drei weitere Mitarbeiter für den Aufbau auf dem Janup. Er war 2023 schon in Bückeburg, Vlotho und Detmold und mit dem Geschäft zufrieden: "Ich will mich nicht beschweren, wenn es so bleibt. Wir haben ja mit Corona auch genug hinter uns." Louis Fischer jr. aus Minden ist mit seinem "Aviator" mit Gondeln in 17 Metern Höhe das erste Mal in Herford. Auch er hat das Rundfahrgeschäft auf energiesparende Technik umgestellt. Dennoch rechnet er mit einer schmerzhaft hohen Stromrechnung. Der Vater des 32-Jährigen betreibt den "Pizza-King" am Break-Dance. Das Riesenrad ist wettergeschützt Ronny Cornelius aus Wallenhorst bei Osnabrück hat sein noch recht neues Riesenrad auf dem Janup aufgebaut. Er war im vergangenen Jahr zur City-Kirmes damit das erste Mal in Herford. Das Rad ist 38 Meter hoch und hat rollstuhlgerechte Gondeln. Es sind geschlossene Kabinen. Das gilt bei vielen Familien als sicherer für ihren Nachwuchs. Auch ein kalter Wind pfeift an den Fahrgästen vorbei. Fünf Minuten dauert eine Fahrt mit fünf Umdrehungen. Energie spart auch Robert Heitmann aus Hiddenhausen mit seiner neuen "Eisbude", die das erste Mal in Herford steht. Er rechnet dennoch mit Stromkosten von bis zu 700 Euro. Er bietet wieder sein Eis aus Herforder Pils an, hat aber nun auch vegane Sorten wie Orange im Angebot. Am besten gehen aber noch immer die Klassiker Vanille, Schokolade und Erdbeere. Wann der Aloha-Beachclub startet Die Schaustellerfamilie Berghaus ist mit der "Beer-Factory" auf dem Gänsemarkt auf der Osterkirmes dabei. Sie hat zunächst den geplanten Verkauf des Aloha Beachclubs in den Werrewiesen auf Eis gelegt. &bdquo;Wir machen noch zwei bis drei Jahre selbst weiter“, sagt Frank Berghaus. &bdquo;Mein Neffe ist jetzt neu mit eingestiegen. Für die Gäste wird sich nichts ändern.“ Mit dem Aufbau des Beachclubs hat er schon begonnen und will nach der Osterkirmes fortfahren. Eröffnung soll am Mittwoch, 10. Mai, sein. Schluss ist am 10. September. Mehr zum Thema: Osterkirmes in Herford "Auf der Freiheit": Alle Informationen zum großen Volksfest

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