Scharfe Kritik nach neuen Plänen für das Herforder Weihnachtslicht

Herford. Die Pläne der Stadt Herford für die künftige Organisation des Weihnachtsmarktes und die Einbeziehung des Rathausplatzes sind beim Verein Quartier Radewig e. V. auf scharfe Kritik gestoßen. Wie berichtet, soll das Herforder Weihnachtslicht umstrukturiert werden und in einer Achse zwischen dem Alten Markt und dem Rathausplatz sowie ergänzend in der Markthalle stattfinden. Was mit den bisherigen Weihnachtsmarkt-Standorten Neuer Markt, Linnenbauerplatz und Gänsemarkt passieren soll, wird in der Vorlage für die Ratssitzung am Freitag, 3. Februar, nicht konkret definiert. Sollten die Pläne so beschlossen werden, erscheint es mehr als fraglich, ob dort noch ein Weihnachtsmarkt stattfinden wird. Die Verantwortlichen des Vereins bringen in einer Stellungnahme jetzt ihren Unmut zum Ausdruck: "Der Vorstand des Quartier Radewig e.V. ist entsetzt über die Pläne des Bürgermeisters. Noch mehr sind wir enttäuscht. Wir hätten erwartet, dass im Vorfeld das Gespräch gesucht wird. Nicht nur mit uns, sondern mit allen Beteiligten und Betroffenen", heißt es in der Stellungnahme. Gänsemarkt auch zu Weihnachten ein Magnet Mit viel Energie und ehrenamtlicher Arbeit habe sich das Quartier in den letzten Jahren zu einem attraktiven und belebten Viertel entwickelt. Events und Aktionen wie der Frühlings- und Herbstmarkt seien hier entstanden, ebenso wie das Weindorf oder der Weltkindertag. Einige davon seien so erfolgreich gewesen, dass sie auf die gesamte Innenstadt ausgeweitet wurden. "Über Jahre, teilweise Jahrzehnte, haben unsere Anlieger und Schausteller, mit Unterstützung der Stadt, den Weihnachtsmarkt im Quartier Radewig bespielt. Der etwas ruhigere und weniger überfüllte Gänsemarkt ist auch zu Weihnachten ein Magnet. Besonders für Familien und Kinder, die sich nicht in die Mengen stürzen möchten. Eben ein kleinteiliger und nachbarschaftlicher Weihnachtsmarkt, wie er in unser Viertel passt", schreibt der Verein in der Mitteilung. Weiter heißt es: "Wenn es nach Tim Kähler geht, soll damit nun Schluss sein. Die Vorlage für den Rat am 3. Februar ist eindeutig und schickt die Pro Herford in die Planung der Zukunftsvisionen des Bürgermeisters. Das Ziel und die Rahmenbedingungen sind bereits klar definiert. Ergebnisoffen ist hier nichts. Moralisch ist dieses Vorgehen höchst verwerflich." Verein immer offen für neue Ideen und Gespräche Die Vorlage schüre vor allem Ängste und werfe viele Fragen bei den Mitgliedern und Anliegern auf. Das hätte man verhindern können, wenn man die Betroffenen zu Beteiligten gemacht hätte. Ihr Telefon habe am Wochenende kaum stillgestanden, sagt Ricarda Heeper, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Quartier Radewig. Sie habe viele Ängste und Sorgen gespürt, ergänzt Heeper, die auch Vorsitzende des Herforder FDP-Stadtverbands ist. Der Verein betont, dass man immer offen für neue Ideen und erst recht für Gespräche sei. Mit Sicherheit hätten gemeinsame Ansätze, Kompromisse und Ideen entwickelt werden können. "Dass wir als Verein, genauso wie viele andere, derart ignoriert werden, ist ein Schlag ins Gesicht derer, die sich, oft ehrenamtlich, für die Entwicklung des Quartiers und unserer Stadt einsetzen." Sorgen bereitet dem Quartier Radewig auch die Ankündigung der Stadt, mehr Veranstaltungen auf dem Rathausplatz stattfinden zu lassen, zum Beispiel im Rahmen des Konzeptes "Mein Sommer, meine Stadt". "Was ist dann mit den anderen Veranstaltungen? Auch auf dem Gänsemarkt, dem Wilhelmsplatz und dem Neuen Markt haben bisher Veranstaltungen aus diesem Konzept stattgefunden", kritisiert Heeper. Lesen Sie mehr zum Thema hier: Das war das Herforder Weihnachtslicht 2022 - Ausblick auf das Jahr 2023

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