Fischgastronomie, Café und Parkplätze: Das sind die Ideen für den Neuen Markt in Herford

Herford. Die Innenstadt ist ständig im Wandel. Im Kleinen ist das rund um den Neuen Markt zu beobachten. In den vergangenen Wochen hat sich dort die "Suite 1560" verabschiedet, auch die "Bra Lounge" hat geschlossen, ebenso wie das Café Kettler. Das Eckhaus, in dem einst die Bäckerei Hensel eine Filiale hatte, steht seit mehr als zwei Jahren leer. Doch es gibt auch positive Nachrichten. Die "Weinbar 1575" hat im neuen Jahr hier eröffnet und will den Platz mit Außengastronomie füllen. Die NW hat das zum Anlass genommen, die Leserinnen und Leser über die Plattform "Facebook" zu fragen, was sie sich für den Platz wünschen - und vielfältige Ideen erhalten. Darunter mehr Gastronomie und die Wiederbelebung von Parkplätzen. Beide Vorschläge wurden allerdings kontrovers diskutiert. Ute Storm fände die Ansiedlung einer Fischgastronomie toll, Felix Neef wünscht sich eine Bar mit Livemusik oder einen Imbiss, der ein Angebot an vegetarischen und veganen Gerichten bereithält. Für Alexander Grohmann fehlt eine Kabarett-Bühne. "Kann doch nicht sein, dass alle großen Künstler ständig nach Hiddenhausen fahren und dort in der Schule auftreten." Café für Eltern mit Kindern Auch der Wunsch nach einem schönen Café wird genannt. Britti Espunkt konkretisiert die Anregung und schreibt: "Ich finde, es fehlt an einem Eltern-Kind-Café." Ein Ort, an dem das Kind die Möglichkeit habe, richtig zu spielen und nicht weglaufen könne. "Wir als Eltern gehen frühstücken, Kaffee trinken oder etwas essen und würden uns darüber freuen, wenn es eine Beschäftigung fürs Kind gebe." Ob nicht schon genug Gastronomie in Herford existiere, fragt hingegen Michelle Zedler. Ähnlich kommentiert das Bettina Meyer: "Natürlich könnte der Neue Markt eine gemütliche Gastro-Ecke werden, aber durch wen soll so viel Gastronomie besucht werden, wenn das restliche Angebot zum Schlendern in Herfords Innenstadt fehlt?" Entweder sehe sie leerstehende Geschäftsräume, Nagelstudios, Handyshops oder Imbisse, "aber viel zu wenig attraktive Einzelhändler, die das Publikum anziehen würden, das dann auch beim Schlendern und Shoppen hier und da" einkehren würde. Parkplätze auf dem Platz reaktivieren Heinz-Günther Scheffer fände es gut, wenn die Bäckerei Hensel ihre Filiale wieder eröffnen würde. Doch das wird wohl nicht mehr passieren. Bereits im September 2021 haben die Geschäftsführer Tim und Martin Hensel eine Rückkehr an den Neuen Markt ausgeschlossen. Die Filiale würde sich wirtschaftlich nicht mehr rechnen. Generell gebe es einen Wandel der Innenstädte. Das macht Thorsten Nolting in seinem Kommentar deutlich. Die Aufenthaltsqualität müsse erhöht werden, damit die Innenstädte zukunftsfähig bleiben. "Die Zeiten von Geschäft-an-Geschäft sind vorbei. Was wir zukünftig brauchen, ist eine Mischung aus Wohnen, Dienstleistung, Gastro, Kultur, Bildung, Shopping und Tourismus", schreibt Nolting. Er geht auch auf die zweite Forderung Scheffers ein, auf dem neuen Markt Kurzzeit-Parkplätze zu reaktivieren. Das würde sich auch Enno Frotscher wünschen: "Davon würde etliche Geschäftsleute profitieren." Das würde für mehr Leben sorgen, meint er. Das Gegenteil sei der Fall, kontert Nolting."Niemand möchte auf einem Platz verweilen, durch den der Parksuchverkehr läuft. Niemand möchte seine Kinder dort spielen lassen, wo Autos fahren. Niemand möchte den Ausführungen unseres Stadtführers lauschen, wenn neben dran ein Wagen ein- oder ausparkt. Wir sollten uns vollständig von dem Gedanken verabschieden, dass die Attraktivität einer Innenstadt davon abhängt, mit dem Wagen unmittelbar vor dem Geschäft parken zu können."

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