Im Marta-Viertel: So sieht es im neuen Intercity-Hotel Herford aus

Herford. Seit zwei Jahren ist das Intercity-Hotel im Marta-Viertel im Grunde bezugsbereit. Doch die Corona-Pandemie und die damit einhergehende Krise der Hotellerie hat eine Eröffnung bislang verhindert. Auch einen neuen Betreiber musste die Hotel Marta GmbH finden, da die Fidelis Hospitality GmbH als Pächterin abgesprungen war. Nun ist es endlich soweit. Am 1. Oktober wird Hoteldirektor Tim Henrik Göhring den ersten Gast im neuen und größten Herforder Hotel begrüßen. Für Tim Henrik Göhring ist es schon die dritte Hoteleröffnung. Doch diesmal sei es anders. "Es ist hier etwas Besonderes, schließlich steht das Haus schon seit zwei Jahren leer", sagt der 41-Jährige. Daher kommen auch ganz andere Herausforderungen auf einen zu. So seien einige Gewerke insolvent gegangen und auch die Frage nach der Gewährleistung stellte sich. "Dafür hatten wir keine Lieferkettenprobleme. Es war ja schon alles da", sagt Göhring, der in Gohfeld lebt. Vier-Sterne-Hotel mit 135 Zimmern Betrieben wird das Hotel von den Scoop Hotels als Franchisepartner der Deutschen Hospitality. Ein Team von etwa 30 Mitarbeitenden sorgt dafür, dass vor Ort alles läuft. "Es ist eine tolle Crew, jeder macht hier alles." Von Bettenbeziehen über Blumentöpfe arrangieren bis Gläser polieren - zum Start soll alles schick sein. Nur zehn Wochen blieben dem Team, um die Neueröffnung vorzubereiten. Göhring: "Das ist maximal kurz." Über 135 Zimmer verfügt das vier Sterne Intercity-Hotel. Alle sind gleich aufgebaut. Es gibt Queensize- (160 Zentimeter) oder Kingsize-Betten (180 Zentimeter). Die größere Variante lässt sich mit einem Klick in Einzelbetten auseinanderziehen. Es gibt einen großen Fernseher, einen Wasserkocher und einen Kühlschrank, das Bad verfügt über eine Regenwasserdusche und ist durch eine Milchglasscheibe vom Schlafzimmer getrennt. Das sorge für mehr Licht, kann aber auch durch Vorhänge geschlossen werden. "Die machen es wohnlicher." Erste große Gruppenbuchung kommt aus Amerika Unerlässlich sei auch stabiles Internet. Denn das Business-Hotel will sich als Nische für Geschäftsreisende erfinden. Göhring: "Bei Hotels gibt es immer zwei Geschäftsbereiche. Die Freizeitgäste und Geschäftsreisende - man braucht beides, doch die Geschäftsgäste-Sparte ist die größere." Das zeigte sich auch bei der ersten Buchungsanfrage. Eine Firma aus der Region möchte 30 Übernachtungsgäste aus Amerika gemeinsam unterbringen. Da das Intercity-Hotel mehr als doppelt so groß wie andere Häuser in Herford ist, seien solche Anfragen problemlos umzusetzen. "Herford fehlte ein großes Veranstaltungshotel. Es gab immer wieder Anfragen dieser Art", sagt Marco Lorenz. Er ist Geschäftsführer der Hotel Marta-Viertel GmbH, die den Neubau umgesetzt hat. Lorenz glaubt an das Haus in dieser Größenordnung. Trotz aller Widrigkeiten habe der Hotelinvestor daher niemals von dem Vorhaben abgelassen. "Für uns war immer klar, solch ein Hotel ist ein riesen Gewinn für Herford", sagt Lorenz, der zufrieden wirkt, dass es endlich losgeht. Der erste Spatenstich war im Sommer 2018, erste Ideen für ein Hotel gegenüber dem Marta Museum haben sich schon im Jahr 2000 formiert, so Lorenz. Übernachten mit Blick aufs Marta Eben dieser Standort mache den zusätzlichen Reiz aus. Von einigen Hotelzimmern aus lässt sich direkt aufs Marta blicken, das Star-Architekt Frank Gehry designt hat. Umgeben ist das Hotel vom Lui-Haus und dem Elsbach-Haus, nur einen Steinwurf vom Bahnhof und der Herforder Innenstadt entfernt. "Der Brückenschlag zum Marta und zum Marta-Quartier ist optisch gelungen", findet auch der Hoteldirektor. Das Hotel selbst hat Matteo Thun designt. Die Gäste werden in einer großen Lounge empfangen, es gibt eine Bar, ein Frühstücksrestaurant und drei Tagungsräume. Auf ein Restaurant für Mittag- und Abendessen habe der Betreiber bewusst verzichtet. "Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche. Zudem bringe es nichts, zu konkurrieren. Fußläufig gibt es so viel gute Auswahl", sagt Göhring und spricht auch den Fachkräftemangel in der Gastronomie an. PV-Anlage deckt nicht allein den Bedarf Ab Samstag leuchtet dann endlich die Außenbeleuchtung des Hotels - zumindest bis 22 Uhr. Aufgrund der Energiekrise müssen dann die Lichter ausgeschaltet werden. "Die Energie ist ein Punkt, der einen besorgt", sagt der 41-Jährige. "Wir machen uns intensive Gedanken." Ob solch ein Hotel nach jetzigem Stand noch mit einer Gasheizung gebaut werden würde, sei fraglich. Fakt ist, dass das Haus über eine verfügt. Der zweite große Posten ist die Klima- und Lüftungstechnik. Das kostet Strom. Eine Photovoltaikanlage ist zwar auf dem Dach installiert. Doch diese decke bei Weitem nicht den Bedarf des Hotels, sagt Göhring, als er hoch über Herford steht und einen fantastischen Blick auf das Marta und die Stadt hat. "Herford ist so Grün und hat viele tolle Ecken."

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