Viel Bewegung in der City: An der Aufbruchstimmung unbedingt festhalten

Herford. Die Sonne lacht, Menschen treffen sich wieder ausgelassen, das Hoeker-Fest steht in den Startlöchern – der Krisenmodus scheint derzeit auf Eis zu liegen. Der Sommer punktet mit seiner Unbeschwertheit – Aufbruchstimmung liegt in der Luft. Und auch beim Thema Stadtentwicklung dominieren die guten Nachrichten. Und die sollen berichtet werden. Krisen haben wir schließlich genug. So ist vor einigen Tagen der NW bekannt geworden, dass ein Investor die einstige H&M-Immobilie erworben hat. Der Investor soll aus Braunschweig stammen und auch schon erste Pläne zur Entwicklung des Gebäudes in bester Lage vorgelegt haben. Und die hören sich gut an. Die Idee: Im Erdgeschoss und der ersten Etage sollen mehrere Geschäfte einziehen, im Obergeschoss soll Wohnraum entwickelt werden. Dort wohnt übrigens noch der letzte Mieter – das riesige Gebäude steht also noch nicht in Gänze leer. Was Stadt und Bürger zusätzlich freuen dürfte: Auch die Sanierung der Fassade ist vorgesehen. Kommunikation ist das A und O Entscheidend dürfte bei dem Vorhaben zur Entwicklung der Immobilie in A-Lage aber eines sein: die Zusammenarbeit zwischen Investor und den Verantwortlichen in der Verwaltung. Das war vorab nämlich alles andere als unkompliziert möglich. Einer Fondsgesellschaft aus Luxemburg gehörte die Immobilie, als der Mode-Riese H&M noch in Herford Kleidung verkaufte. Ende Oktober 2021 hat das schwedische Unternehmen sich aus der Hansestadt zurückgezogen, die längste leere Schaufensterzeile der Stadt blieb zurück. Stadtrat hat den Kauf abgelehnt - zu teuer Die Stadt hätte die Immobilie am Gehrenberg 22 bis 26 erwerben können, doch der Kaufpreis von fünf Millionen Euro und die zusätzlichen Renovierungskosten in Millionenhöhe schreckten den Stadtrat ab. Der Kauf wurde abgelehnt, die Immobilie an die nächste Fondsgesellschaft veräußert. Seitdem herrschte Funkstille. Sämtliche Anläufe, mit dem neuen Eigentümer in Kontakt zu treten, waren ins Leere gelaufen. Den Verantwortlichen schienen schlichtweg die Hände gebunden und ein Filetstück mitten in der Fußgängerzone vereinsamte mehr und mehr. Dass der neue Investor nach Informationen der NW bereits mit der Stadt Kontakt hatte und schon erste Vorstellungen preisgegeben hat, macht einen guten Eindruck. Es kommt wieder Bewegung rein. Generell verändert sich derzeit das Stadtbild zum Positiven. Auf dem Linnenbauerplatz dominiert in diesen Tagen Kinderlachen. Jungen und Mädchen kapern das neue Spielschiff, aus dem Café Lieblingsmensch ist eine Comic-Bar geworden – inklusive öffentlicher Toilettennutzung. Hotel im Marta-Quartier soll endlich eröffnet werden In der Steinstraße gibt es an den Wochenenden jetzt Cocktails zum Mitnehmen, an der Komturstraße wird ordentlich gewerkelt, dass zum 1. September in der einstigen Ernsting’s Familiy-Filiale ein Concept Store eröffnen kann, wenige Meter weiter an der Lübberstraße wird es künftig Frühstücks- und Mittagsangebote geben. Und auch aus dem Marta-Viertel gibt es etwas zu berichten, worauf wohl vor allem die großen Unternehmen lange gewartet haben: Das Intercity-Hotel eröffnet zum 1. Oktober – endlich. Zweimal wurde die Eröffnung verschoben und einen kleinen Wermutstropfen gibt es auch diesmal. Denn zur Küchenmeile hat es offenbar leider nicht mehr geklappt. Aber kurz danach wird das Vier-Sterne-Haus mit 135 Zimmern, Frühstücksrestaurant und Bar an den Start gehen und das Quartier zwischen Elsbachhaus und Museum weiter beleben. Die Zeichen stehen auf Aufbruch – es tut sich viel in Herford, und das ist schön zu sehen. Es gilt jetzt, an der Aufbruchstimmung festzuhalten. Wichtig ist Bewegung allemal. Noch wichtiger ist eine gute Gesprächskultur. Zwischen der Stadt und potenziellen neuen Entwicklern. Und auch Anreize sollten nicht fehlen, um die Ideenmacher von morgen nach Herford zu locken. Schlussendlich liegt es aber an uns allen, dass die neuen Angebote auch angenommen werden. Denn nur so können die Ideen der Selbstständigen auch bestehen bleiben.

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