Leser haben entschieden: Was die beste Eisdiele Herfords besonders macht

Herford. Mehr als nur eine Eisdiele zu schaffen, das war die Idee. Vor knapp sieben Jahren eröffnete sie dann, die Kurz Eisbar am Gänsemarkt. Vorangegangen waren einige außergewöhnliche Entscheidungen, ein wenig Weiterbildung und viel Ausprobieren. Das berichtet Britta Kurz, die zusammen mit ihrem Mann Stefan die Eisbar führt. Die NW-Leser wählten sie jüngst zur besten in ganz Herford und zur zweitbesten im Kreis. Dass ihre Idee wirklich zu einem solchen Erfolg werden würde, wussten die "Kurzen", wie Britta Kurz ihre Familie mit einem Augenzwinkern nennt, damals natürlich noch nicht. "Ausgangspunkt war für uns, dass wir alle Eis lieben - das tun wir immer noch", erzählt die Mutter zweier Töchter, die heute 12 und 15 Jahre alt sind. Britta Kurz war damals als Gestalterin für visuelles Marketing angestellt, ihr Mann Stefan in der Möbelbranche. "Damals war beruflich bei uns beiden irgendwie die Luft raus, und wir haben über eine Selbstständigkeit nachgedacht und kamen schnell auf die Idee mit Eis." Mehr zu spannenden Trends im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" "Auf dem Gänsemarkt hatten wir sofort ein gutes Bauchgefühl" Gedacht, getan. Britta Kurz besuchte eine Eisfachschule in Soest, lernte dort die Grundlagen fürs Eismachen. Gleichzeitig entdeckten die gebürtige Herforderin und ihr Mann, der eigentlich aus Stuttgart stammt, die Immobilie am Janup 3 am Gänsemarkt. "Wir wollten keine herkömmliche Eisdiele eröffnen. Die sehen doch alle immer ziemlich gleich aus, meist eher steril, oft im 70er- oder 80er-Jahre-Look. Bei uns sollte es gemütlich werden, und alle Generationen sollten sich wohl fühlen, auch für Erwachsene wollten wir einen Ort der Begegnung schaffen", beschreibt Kurz. Das alles schien auf dem Gänsemarkt möglich. Und es klappte. Die "Kurzen" investierten in die hochwertige Ausrüstung der Eisküche. Für den Umbau der Immobilie, in der früher eine Bücherei ansässig war, sprangen zunächst die Vermieter ein. "Die haben unser Eis probiert und sofort an den Erfolg unserer Idee geglaubt. Das war ein Glück." Rund 200.000 Euro waren insgesamt notwendig, um mit der Kurz Eisbar starten zu können. "Und dann konnten wir nur noch hoffen, dass es läuft", erinnert sich Britta Kurz an die Eröffnung im Jahr 2015. In Lockdown-Zeiten hielten die Stammgäste ihnen die Treue Es lief. Die Rezepte für besondere, immer neue Eissorten, die Britta Kurz ausprobierte, schmeckten den Herfordern und bald auch Menschen aus dem gesamten Kreisgebiet. "In der Eisfachschule hatte ich die Basis - also die jeweils richtige Zusammensetzung aus Zucker- und Fettanteilen - gelernt, die es braucht, um das Eis cremig zu machen. Das ist eigentlich viel Mathematik", sagt die 46-Jährige. Mehr Erfahrung und Kreativität gehöre bei der Schaffung neuer Geschmäcker dazu. Und dafür hat Britta Kurz offenbar ein Händchen: Ob Bienenstich-, Apfelkuchen-, Erdnuss-Crisp- oder Honig-Eis mit gebrannten Mandeln - neben Schoko, Vanille und Erdbeer gibt es in der Kurz Eisbar Sorten, die nicht jeder hat. Dass die Gäste genau das zu schätzen wissen, habe ihr vor allem die Lockdown-Zeit in der Corona-Pandemie bewiesen. "Zuerst war das mit der Schließung ein Schock und hat echte Existenzängste ausgelöst", sagt Kurz. Aber Nichtstun kam nicht infrage: "Wir haben unser Eis in 500-Gramm-Behälter abgefüllt und an einigen Tagen in der Woche an der Tür verkauft." Und die Stammkunden hielten ihrer geliebten Eisbar die Treue. "Es gab Tage, da reichte die Schlange - mit Abständen - bis zur Bäckerei Krumme. Also einmal quer über den gesamten Gänsemarkt." Der Renner im Sommer 2022: ein Eis - nur für Erwachsene Jetzt, gerade an den heißen Sommertagen und -abenden, freuen sich die Gäste, dass sie wieder an den Tischen Platz nehmen dürften. "Das wissen alle nach den Lockdown-Zeiten jetzt wieder so richtig zu schätzen", hat Kurz beobachtet. Auch für die Tatsache, dass die Kurz Eisbar - wie viele andere - ihre Preise an die gestiegenen Lebensmittelpreise anpassen musste, zeigen die Gäste meist Verständnis. "Viele Eissorten kosten immer noch 1,50 Euro. Aber bei den Sorten, deren Rohstoffe so teuer geworden sind, mussten wir auf 2 Euro erhöhen", sagt Britta Kurz. Da Vanille mittlerweile den gleichen Kilopreis habe wie Silber, habe sie auch hier in diesem Jahr auf 2 Euro erhöhen müssen. Für den Sommer 2022, der ja gerade erst beginnt, hat Britta Kurz übrigens eine ganz neue Eis-Kreation entwickelt: Aperol-Spritz-Eis. "Das kommt gerade sehr gut an, weil es besonders erfrischend ist", sagt Britta Kurz. Und die Idee, auch Dinge speziell für Erwachsene anzubieten, erfüllt das neue Eis. "Für Kinder ist das nichts. Da ist ganz viel Prosecco und Aperol drin. - Eine Kugel davon zu essen ist, wie einen Kurzen zu trinken."

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