Kaninchen lebt auf Firmengelände in Herford: Passantin gibt es ins Tierheim

Herford/Bünde. Lange Ohren, hellbraunes Fell, eine weiße Blesse auf der Nase. Kaninchen-Dame &bdquo;Brunhilde“ lebte jahrelang unbehelligt auf der Grünfläche eines Unternehmens an der Bünder Straße. Sylvia Lambracht beobachtete das Tier immer mal wieder. +++UPDATE: Firmen-Kaninchen bringt im Tierheim Junge zur Welt: Was passiert mit ihnen?+++ Sie findet Tierschutz richtig und wichtig. Was sich jedoch am Firmengelände ihres Arbeitgebers an der Bünder Straße vor wenigen Tagen ereignete, macht sie sprachlos und habe mit Tierschutz im Sinne des Wortes nichts zu tun, wie sei erzählt. &bdquo;Brunhilde“, wurde kürzlich ihrer Freiheit beraubt und in ein Tierheim gebracht. Die Gründe dafür erscheinen ihr diskussionswürdig. Woher Brunhilde kam ist unklar. &bdquo;Das Kaninchen lebt seit rund drei Jahren auf unserem Firmengelände“, sagt Sylvia Lambracht. Es saß morgens auf der Wiese vor dem Verwaltungsgebäude und mümmelte dort Gras. &bdquo;Wir haben es im Laufe der Zeit ins Herz geschlossen und ihm den Namen Brunhilde gegeben.“ Wo Brunhilde einst herkam? Diese Frage kann auch heute keiner aus der Belegschaft beantworten. Es kam einfach vor drei Jahren angehoppelt – und blieb. Die Frage, ob es sich um ein Wild- oder ein Hauskaninchen handelt, vermag hier niemand zu beantworten. Fakt ist aber, dass Brunhilde kürzlich Nachwuchs bekam und sie die beiden Jungkaninchen erfolgreich großziehen konnte. &bdquo;Die beiden Jungtiere können schon selbstständig fressen und werden von der Mutter augenscheinlich vernünftig versorgt“, sagt Lambracht. Passantin nimmt Kaninchen mit Diese tierische Familien-Idylle fand nun ein jähes Ende. &bdquo;Vergangene Woche ist einer Passantin das Kaninchen aufgefallen. Sie hat es mit dem Hinweis, es würde sich um ein Hauskaninchen handeln und dürfe nicht draußen leben, wohl eingefangen und ins Tierheim gebracht.“ Sylvia Lambracht fügt hinzu: &bdquo;Viele Mitarbeiter unseres Unternehmens sind sprachlos, dass ein Tier, das augenscheinlich gut in Freiheit gelebt hat, nun aus Tierschutzgründen in Gefangenschaft leben muss.“ Der Pförtner des Herforder Unternehmens hat nach dem Verschwinden des Tieres alle Hebel in Bewegung gesetzt, um herauszufinden, wo es gelandet ist. Fündig wurde er nach zahlreichen Telefonaten schließlich im Tierheim Bünde. Die Einrichtung bestätigte ihm zwar, dass sich Brunhilde nun in seiner Obhut befindet und für eine &bdquo;Familienzusammenführung“ kein Grund bestehe, mehr erfuhr der Kollege aber laut Sylvia Lambrecht nicht. Auf Nachfrage von nw.de äußert sich nun Kathrin Sander, Leiterin des Tierheims Bünde dazu: &bdquo;Ja, es stimmt. Das Kaninchen befindet sich seit einigen Tagen in unserer Obhut“, bestätigt sie. Es handele sich um ein Hauskaninchen und kein Wildkaninchen. Wenn es bereits seit Jahren schon auf dem Betriebsgelände wild gelebt und nun Kinder hat, so dürfte es sich wohl mit einem Wildkaninchen gepaart haben. &bdquo;Hauskaninchen gehören nicht in die freie Natur“, mahnt Kathrin Sander. &bdquo;Nicht zuletzt, da ihnen dort Gefahr durch Autos oder Beutegreifer droht.“ Vielmehr müssten Hauskaninchen geimpft, kastriert und dann in gute Hände vermittelt werden. Das versteht Sylvia Lambracht nicht, denn Brunhilde sei ja schließlich seit mindestens drei Jahren auf dem Betriebsgelände, habe dort bis zu ihrer &bdquo;Verschleppung“ glücklich und zufrieden vor sich hin gelebt und sogar eine Familie gegründet. Es bleibt wohl die Frage zu klären, wie jetzt mit den beiden Jungtieren zu verfahren ist. Immerhin handelt es sich bei ihnen ja nicht um reine Hauskaninchen, sondern mutmaßlich um eine Mischung aus Haus- und Wildtier. Ob und wie sich die Jungtiere nun ohne Brunhilde zurechtfinden, ist ungewiss. &bdquo;Eine vernünftige Lösung muss nun her“, appelliert Sylvia Lambracht. &bdquo;Die Kaninchen-Kinder brauchen doch ihre Mutter.“

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