Verkehrswende und neues Quartier: Stadt ruft Bürger dazu auf, mitzuplanen

Herford. Wie sieht die Stadt von morgen aus? Wie wollen die Menschen wohnen? Auf welche Art möchten sie mobil sein? Die Stadt Herford will gemeinsam mit Bürgern diese Fragen erörtern. Gleich zwei Mal hintereinander lädt die Verwaltung zu Bürgerbeteiligungen ein. Dabei geht es um das Mobilitätskonzept der Stadt und um das geplante Baugebiet in Elverdissen. 4,5 Hektar Fläche in Elverdissen zu verplanen 4,5 Hektar stehen der Stadt zur Entwicklung in Elverdissen zur Verfügung. Das beinhaltet die ehemalige Hauptschule, die derzeit noch vom Kreis als Berufsschulstandort genutzt wird, und ein westlich angrenzendes Grundstück. "Wir wollen das Quartier gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern entwickeln", sagt Bürgermeister Tim Kähler. Entstehen soll ein "grünes und innovatives Quartier mit verschiedenen Wohnungsangeboten für kleine Haushalte, aber auch Familien" - so die Vorstellung des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung. "Wir müssen gut abwägen, wie viel Fläche wir für wie viel Wohnbebauung verbrauchen", meint Kähler. Dabei gehe es nicht nur um den Geldbeutel der Menschen, sondern auch um ökologische und energiepolitische Aspekte. "Das ist keine kurzfristige Investition", so Kähler. Vielmehr gehe es darum, wie die Stadt künftig kommunale Baulandpolitik betreiben will. "Es müssen gute Kompromisse gefunden werden", ist Kähler überzeugt, um den Bedürfnissen der Anwohner, der Wohnungssuchenden und des Klimaschutzes gerecht zu werden. Dazu gehöre auch die Überlegung, inwieweit die Privatwirtschaft eingebunden werden kann, ein solches Wohngebietes zu entwickeln. Oder ob die Stadt die Zügel in der Hand hält. Kähler verweist auf den Janup. Hier gehört der Stadt mittlerweile das Gelände rund um das Dohm-Hotel, allerdings nicht die Fläche von Expert Döring - dadurch ist der Planungsspielraum begrenzt. "Aber erst sollen die Bürger sagen, was sie wollen, dann gucken wir, wie wir die Ziele erreichen." Neben dem Wohnungsbau geht es in Elverdissen auch um Möglichkeiten für die Anwohner, sich zu treffen. Die Stadt hatte 2019 bereits Bürgerworkshops zur Entwicklung des Areals veranstaltet. Damals gab es den Wunsch, die ehemalige Hauptschule zu einem Begegnungszentrum umzubauen. Doch die Sanierung des Gebäudes erwies sich nicht mehr als wirtschaftlich und es bot sich die Möglichkeit, das angrenzende Grundstück zu kaufen. "Die Bedarfe aus der ersten Runde werden nicht vergessen", verspricht Kähler. So sieht der Zeitplan aus Der Baubeigeordnete Peter Maria Böhm stellt den Zeitplan vor. "Beim Bürgerworkshop am 21. Juni werden Potenziale aufgezeigt, aber auch Hemmnisse." Auch über Starkregen soll gesprochen werden. Federführend ist das Büro Studio RW Ruddigkeit Wiebersinsky Landschaftsarchitekten aus Berlin. Wenn die Rahmenplanung abgeschlossen sei, könnte 2023 der Bebauungsplan entwickelt werden. "Wenn alles super laufen würde, könnte 2024 die erste Immobilie dort stehen", so Böhm. Die Bürgerbeteiligung findet am Dienstag, 21. Juni, um 18 Uhr in der ehemaligen Hauptschule, Brandheidestraße 6, statt. Die Stadt bittet um Anmeldung per E-Mail unter stadtplanung@herford.de (mit Angaben der Personenzahl) oder unter Tel. (0 52 21) 18 95 30. Bis zum Jahr 2035 soll die Verkehrswende gelingen Eine weiteres Projekt, das in die Zukunft blickt, ist die Entwicklung des Mobilitätskonzeptes. Die Stadtverkehr Herford GmbH (SVH) möchte im Auftrag der Stadt ein gesamtstädtisches Konzept bis zum Jahr 2035 auf den Weg bringen. Das Dortmunder Büro Planersocietät hat bislang den Ist-Zustand untersucht. Auch hierbei sollen im nächsten Schritt nun die Bürger eingebunden werden, um Ideen zu sammeln. Nichts weniger als eine Verkehrswende ist das Ziel des Projektes. "Ich hoffe, dass Menschen aus verschiedenen Generationen teilnehmen", wünscht sich Kähler. Auch die Einbindung von Schüler kann sich der Bürgermeister künftig vorstellen. "Wir müssen Entscheidungen für die nächsten Jahrzehnte treffen", so Kähler. Geplant sind verschiedene Arbeitsgruppe zu Themen wie Rad- und Fuß- und Autoverkehr, Parkplätzen, Car-Sharing und Elektromobilität. Eine weitere Bürgerbeteiligung sei noch in diesem Jahr geplant. Die erste Veranstaltung findet am Montag, 20. Juni, von 17 bis circa 19.30 Uhr in der Mensa der Herforder Gesamtschule Friedenstal, Salzufler Straße 129, statt.

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