Fördertopf ausgeschöpft: Es gibt mehr Geld für Solar und Heizungstausch

Herford. Kaum hat der Haupt- und Finanzausschuss ein 50.000 Euro schweres Paket für die Solarförderung beschlossen, sind bei der Stadt Herford schon Anträge in Höhe von 100.000 Euro eingegangen. Das Förderprogramm für Photovoltaik, Solarthermie, Batteriespeicher oder Steckersolaranlagen kommt bei den Bürgern offensichtlich an. Um den Antragstellern gerecht zu werden und damit den Ausbau erneuerbaren Energien im Stadtgebiet zu fördern, hat das Gremium Dienstagabend kurzerhand mehr Gelder bewilligt.Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses haben am 2. November 2021 die Solarförderung beschlossen, gut einen Monat später am 7. Dezember, folgt eine Heizungsförderung. Für beide Programme steht je ein Förderbudget von 50.000 Euro zur Verfügung. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien der Strom- und Wärmeerzeugung sollen perspektivisch die Treibhausgasemissionen in der Stadt reduziert werden. Das hat sich die Stadt mit dem Klimaschutzkonzept auf die Fahne geschrieben. Nachfrage nach der Finanzspritze ist enorm Im März sind die beiden Förderprogramme gestartet und die Nachfrage ist enorm, teilt Bürgermeister Tim Kähler in der Ausschusssitzung mit, als er die Erhöhung des Budgets mittels Dringlichkeitsbeschluss auf die Tagesordnung hebt. Bei der Solarförderung seien bereits Anträge mit einer gesamten Fördersumme von fast 100.000 Euro eingegangen. Das ist bereits doppelt so hoch wie es das eigentlich eingepreiste Budget hergibt.Und auch bei der Förderung des Heizungstausches liegen bereits Anträge mit einer Fördersumme von etwa 30.000 Euro vor. Es könne also auch hier davon ausgegangen werden, dass das Budget von 50.000 Euro zeitnah aufgebraucht sein wird, heißt es in der Vorlage.Den Trend zum Ausbau erneuerbarer Energie will das Stadtoberhaupt nicht stoppen und schlägt dem Gremium eine Aufstockung beider Förderprogramme vor. Die Solarförderung soll um 90.000 Euro auf 140.000 Euro erhöht werden, bei der Förderung von Heizungen auf Basis erneuerbarer Energie soll die Summe um 10.000 Euro auf nunmehr 60.000 Euro anwachsen.Der Krieg heizt das Thema zusätzlich an Hintergrund seien nicht nur die eigenen gesetzten Ziele der Stadt Herford, bis 2045 klimaneutral zu sein. Sondern auch der Krieg in der Ukraine spielt in die Thematik hinein. Schließlich zeigen die aktuellen Geschehnisse, wie wichtig es ist, unabhängig von Öl und Gas zu werden. "Das Engagement und der Wille der Herforder Bürgerinnen und Bürger, bei der Strom- und Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzusteigen, ist somit begrüßenswert und soll unterstützt werden", heißt es in der von Kähler unterschriebenen Vorlage.Doch woher stammt das Geld? Eigentlich waren für dieses Jahr für eine Photovoltaikförderung im Gewerbe 50.000 Euro im Haushalt eingeplant, weitere 30.000 Euro für die Beratung von Unternehmen im Klimaschutz. Doch das Förderprogramm stecke noch in den Kinderschuhen, das Anreizsystem befinde sich noch in der Erstellung, heißt es aus der Verwaltung. Erst dann würde die Maßnahmenentwicklung und Umsetzung erfolgen.Daher will die Verwaltung in diesem Jahr den Fokus auf die Förderung erneuerbarer Energien im Privaten legen und die 80.000 Euro, die bereits eingeplant sind, für die beiden Förderprogramme Solar und Heizung nutzen. Hinzukommt, dass sich die Neubesetzung von Stellen verzögert und die restlichen 20.000 Euro über den allgemeinen Personalkostenansatz gedeckt werden können.Die Begründung können die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses nachvollziehen. Sie stimmen einstimmig für die Aufstockung der Fördersummen. Irene Broßeit von den Grünen kann sich einen spitzen Kommentar gegenüber dem Bürgermeister aber nicht verkneifen: "Wir würden uns wünschen, dass auch andere Vorschläge zum Klimaschutz so schnell angegangen werden." So viel Geld gibt es Alle genannten Technologien werden pauschal mit einem entsprechenden Betrag gefördert. Für den Heizungstausch gibt es einen Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro. Im Rahmen der Solarförderung werden Photovoltaikanlagen mit 600 Euro, Solarthermieanlagen mit 350 Euro, Batteriespeicher mit 300 Euro und Steckersolaranlagen mit 150 Euro unterstützt. Die Förderrichtlinien und Antragsformulare sind zu finden unter: www.herford.de/foerderprogramme

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