Schausteller sind überglücklich: "Die beste Osterkirmes überhaupt"

Herford. Am Sonntagnachmittag ging es noch mal richtig rund auf dem "Volksfest auf der Freiheit". Abermals war die Osterkirmes verwöhnt von überwiegend heiterem Wetter und die Leute kamen, schlenderten und standen Schlange vor Fahrgeschäften und Verzehrbuden auf der Hauptdurchgangsstraße, wo seit Montagmorgen schon wieder tausende Autos entlangbrausen.Wie viele Besucher seit Ostersamstag das Volksfest besucht haben - niemand hat es gezählt und es ist schwer zu schätzen. Michael Lohmeyer vom Vorstand des Mitteldeutschen Schaustellervereins wagt es dennoch: "Wenn wir in anderen Jahren von 100.000 sprachen, mögen es in diesem Jahr 150.000 Gäste gewesen sein. Dabei waren auch viele Auswärtige." Schausteller schätzen auf 150.000 Besucher Ansonsten ringt Lohmeyer um Worte, die das neue Glück der Schausteller nach schwerer Corona-Zeit zum Ausdruck bringen: "Es war bombastisch, Granate. Mehr geht nicht. Wir sind dankbar, dass wir wieder hier sind. Das ist die beste Osterkirmes, die wir je hatten, obwohl es am vergangenen Wochenende mit dem Kirschblütenfest sogar Konkurrenz in der Nachbarstadt gab. Wir hatten nur zufriedene Leute, das Feedback war gut." Die stärksten Tage seien die Ostertage, doch auch der Familientag am Mittwoch sei gut besucht gewesen. Die Aktion mit den lebensgroßen Figuren Anna und Elsa und der Paw Parol (Pfoten-Kontrolle) aus Disneyfilmen am Freitag habe die Kinder glücklich gemacht. "Wir haben auch alles versucht, die Leute zu begeistern und gehen mit einem guten Gefühl nach Hause", sagt Lohmeyer, der selbst mit einem Imbissstand vertreten war. Der Mitteldeutsche Schaustellerverein ist Veranstalter der Osterkirmes. Die ist 2012 nach kontroverser Diskussion vom heutigen H2O-Parkplatz Kiewiese nach "Auf der Freiheit" umgezogen. "Man sieht, dass die Leute wieder feiern wollen" "Vielleicht hat der eine oder andere in der Pandemie gemerkt, was man an der Osterkirmes hatte", meint Lohmeyer. Die Schausteller hätten es schwer gehabt, die Zeit von Lockdown und Corona-Einschränkungen zu überleben. Der Staat habe bei betrieblichen Kosten wie Hallenmiete, notwendigen Instandsetzungen, betrieblichen Zinsen und anderen Fixkosten geholfen. Es habe aber keinen Unternehmerlohn gegeben und auch die private Krankenversicherung sei nicht bezahlt worden. So hätten viele Schausteller an das fürs Alter Ersparte und an ihre Lebensversicherungen gehen müssen.Auch Louis Parpalioni, der mit einem Kuscheltier-Greifer vertreten ist, stimmt in den Chor der Zufriedenen ein: "Es ist schön, nach zwei Jahren pandemiefrei zu kriegen. Und du siehst den Leuten auch an, dass sie feiern wollen. Es gibt ja Kinder, die haben in ihrem Leben noch keine Kirmes gesehen." Auch er hat seine "Notreserven" aufgebraucht und hofft, dass er nun weiter normal Geld verdienen kann. Er war auch schon mit der Citykirmes im vergangenen Herbst recht zufrieden. Robert Heitmann hat in seinem Eiswagen "besser verkauft, als sonst die Jahre". "Die Leute haben viel nachzuholen und das Wetter hat ja auch mitgespielt", meint der Hiddenhauser, dessen Familie auf der Osterkirmes einen Gottesdienst mit Taufe und Kommunion gefeiert hat. Er hat besonders gut das vor einigen Jahren entwickelte Bier-Eis verkauft aber auch die Standards wie Vanille, Schokolade und Erdbeer. Er will demnächst mit einem neuen Eiswagen "im Wert eines Einfamilienhauses" auf Tour gehen. Noch öffnet er, wie aus der Not heraus begonnen, "Die Eisbude" jeweils Freitag bis Sonntag nachmittags auf seinem Firmengelände an der Gerstenstraße. Frank Berghaus freut sich, dass auch die &bdquo;Bierfactory“ seiner Töchter Anna und Lilly auf dem Gänsemarkt so gut gelaufen ist wie seit Jahren nicht. Die Familie des Bünder Schaustellers eröffnet am Mittwoch, 11. Mai, wieder den Aloha- Beachclub in den Werregärten. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Aloha Beachclub öffnet bald und die Pommes bleiben auf der Speisekarte

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