57-Jährige ist die Neue in der Stadtentwicklung

Herford. Sabine Ganser ist die neue Projektmanagerin der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEH). Ihr Vertrag hat eine Laufzeit von sechs Monaten, sie sei aber nach hinten hin flexibel, sagte die 57-Jährige, als sie sich jetzt den Medien vorstellte. Für die Interimsgeschäftsführerin ist nur eines sicher: Sie wird wieder gehen, sobald die Stadt einen Geschäftsführer auf Dauer gefunden hat.Wie berichtet, haben sowohl Jan Miller als auch Norbert Landshut die SEH verlassen, Landshut zum Ende des Jahres, Miller einen Monat später. Die gleiche Firma, die Ganser gefunden habe, sei damit beauftragt, jemanden für eine Dauerlösung zu suchen, sagte Bürgermeister Tim Kähler. Eine Entscheidung stellte er für März in Aussicht. Sabine Ganser ist 57 Jahre alt, Kauffrau für Immobilien- und Wohnungswirtschaft, Betriebswirtin und Immobilienökonomin. Sie habe lange projektbezogen gearbeitet, bevor sie in Leitungspositionen gegangen sei, sagte die Frankfurterin. Als selbstständige Projektmanagerin und Beraterin ist sie nun im Bereich Betreiben und Bauen tätig. Ganser war für die vermögensverwaltenden Gesellschaften der IG Metall tätig Ganser hat langjährige Erfahrungen in der Leitung immobilienwirtschaftlicher Unternehmen und der Steuerungen von Projekten in Bau und Betrieb. Unter anderem in Frankfurt, Düsseldorf und Hannaover hat sie zahlreiche Neubau- und Sanierungsprojekte betreut. Unter anderem war sie für die vermögensverwaltenden Gesellschaften der IG Metall tätig.Sie habe Spaß an kreativen Projekten, zu allen Herforder Themen selbst schon gearbeitet, und sei deshalb in der Lage, sich schnell einzuarbeiten, sagte sie. Miller habe sie Ende Januar noch eingearbeitet, sie könne ihn aber auch jederzeit anrufen. Ganser sieht sich selbst als Praktikerin, die im operativen Bereich eine Agenda hat, die durch anstehende Termine bereits gesetzt ist. Dem strategischen Rahmen gebe sie vielleicht eine Prägung, aber keine neue Richtung. Denn der Rahmen sei die Grundlage einer Historie, die bereits erarbeitet worden ist. Aus ihm wolle sie das Bestmögliche herausholen. Die 57-Jährige will den Laden am Laufen halten Herausforderungen sieht die 57-Jährige vor allem in Logistik-, Material- und Produktionsproblemen sowie Preisanpassungen. Das erfordere Beweglichkeit und Steuerung, sonst gebe es Stillstand. Und den dürfe es nicht geben, sagte Bürgermeister Tim Kähler. Ein Beispiel: Die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), bei denen es um das Vorkaufsrecht der Stadt Herford für das Hammersmith-Areal geht, liegt ein Wertgutachten zugrunde, das sechs Monate Bestand habe. Zu den Aufgaben Gansers gehören alle laufenden Bauarbeiten: Im Kongresszentrum (DCC) werde derzeit der Brandschutz ertüchtigt und teilausgebaut. Die SEH, die dort ihren Sitz hat, wird im März ins Gebäude nebenan (Gebäude F) ziehen, sobald es bezugsfertig ist. Ab Mai sollen im Kongresszentrum dann wieder Veranstaltungen stattfinden.Ebenfalls in dieses Gebäude F ziehen nach seiner Fertigstellung die BTA Organisations- und Prozessberatung. Auch "Momente", die Tochterfirma von Archimedes, die unter anderem den Henkelmann betreibt, wird dort Geschäftsräume beziehen. Voraussichtlich im Wintersemester wolle die Technische Hochschule OWL den Studienbetrieb auf dem Bildungscampus aufnehmen. Und die Hochschule für Finanzen werde im Frühjahr wieder dort präsent sein. Das alles müsse reibungslos laufen, sagte Ganser.Die Aufgabe ist kein Nebenjob, sagte Bürgermeister Tim Kähler Weitere ihrer Aufgaben seien die fortgesetzten Arbeiten an den Freianlagen, die Anbindung an die Ulmenstraße, zu der es in Kürze eine Ausschreibung geben werde, Zuarbeiten für die Stadtplanung, etwa für den Bebauungsplan für das Hammersmith-Areal, der wieder Grundlage für den städtebaulichen Vertrag mit Investoren ist. Ihre Einarbeitung habe reibungslos geklappt, sagte Ganser. Sie habe Jan Miller Ende Januar noch getroffen, bei Fragen können sie ihn weiterhin jederzeit erreichen. Für Kähler ist dennoch klar, dass es sich nicht um einen Nebenjob handelt: Diesen Eindruck habe teilweise die öffentliche Diskussion erweckt.Das Investment auf dem Hammersmith-Areal, dass derzeit vorprojektiert werde, umfasse mehrere Hundert Millionen Euro. Das müsse professionell und ganzheitlich angegangen werden. Zumal es im weiteren um die Frage gehe, wie sie die Innenstadt, den Güterbahnhof und Elverdissen entwickeln wollten. "Die Themen liegen auf dem Tisch, die Fäden müssen jetzt geknüpft werden" Wichtig sei, eine Bauprojekten so umzugehen, dass sich Synergien heben ließen, sagte Ganser. Und das klappe nicht ohne eine Planung, die vorangetrieben werde. Auf dem Stiftberg gebe es Nachfrage, wenn das die Projekte jetzt nicht aus einem Guss fortgeführt werde, koste das nur überflüssig viel Geld. "Die Themen liegen auf dem Tisch, die Fäden müssen jetzt geknüpft werden." Es vergehe keine Woche, in der er nicht Anrufe von Großen Firmen mit Interesse an einem gemeinsamen Investment erhalte, ergänzte Kähler. Das seien Rahmenbedingungen, in denen die Stadt nicht einfach sagen können: "Das machen wir jetzt nicht."

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