90 Prozent aller Infizierten im Kreis Herford sind unter 60 Jahre alt

Kreis Herford. Die Corona-Zahlen schrauben sich deutschlandweit in die Höhe. Da bildet auch der Kreis Herford keine Ausnahme. Im Laufe der vergangenen Woche sind die Infektionszahlen deutlich angestiegen. Die Zahl der aktuell Infizierten lag am 11. Januar bei 1.634, sieben Tage später gelten schon 2.063 als infiziert. Der Inzidenzwert stieg im gleichen Zeitraum von 379,2 auf aktuell 527,6. Hohe Inzidenz erwartet Experten gehen davon aus, dass die Spitzenwerte noch nicht erreicht sind. Peter Hutmacher, Vorstand des Klinikums Herford, glaubt, dass auch im hiesigen Kreis bald ein Inzidenzwert von mehr als 1.000 zu erwarten ist. Neuinfektionen verteilt auf Altersgruppen Bei der Verteilung der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage auf die Altersgruppen wird deutlich, dass der Anteil der Jüngeren wieder ansteigt. Laut dem Kreis Herford sind mehr als 90 Prozent aller aktuell Infizierten unter 60 Jahre alt. Die am stärksten betroffene Gruppe ist derzeit (mit über 55 Prozent) die Gruppe der 10- bis 40-Jährigen und hier an der Spitze (mit 22 Prozent) die 10- bis 19-Jährigen. Aber auch bei den 0- bis 9-Jährigen steigt der Anteil der aktuell Infizierten – sie machen 11 Prozent aus. Impfgeschehen Im Kreis Herford wurden bislang (Stand 17. Januar) 454.262 Impfungen verabreicht. Darunter fallen 165.424 Erstimpfungen, 176.862 Zweitimpfungen sowie 111.976 Boosterimpfungen (davon 7.759 in der vergangenen Woche). Die größte Anzahl der Impfungen liegt nach wie vor bei den 18- bis 59-Jährigen. Hier wurden 250.946 Impfungen verabreicht (88.924 Erst-, 102.214 Zweit- und 59.808 Boosterimpfungen). Bei den über 60-Jährigen zählt der Kreis 182.696 Impfungen (66.252 Erst-, 66.159 Zweit- und 50.285 Boosterimpfungen). Bei den 12- bis 17-Jährigen wurden 17.797 Impfungen verabreicht (8.198 Erst-, 7.716 Zweit- und 1.883 Boosterimpfungen). Diese Altersgruppe konnte erst Anfang Januar die Auffrischung bekommen. Kinderimpfen In der Impfstelle in Enger werden Kinder zwischen fünf und elf Jahren exklusiv an zwei Tagen immunisiert. Eine ruhige und entspannte Atmosphäre ohne lange Wartezeiten sei dafür unerlässlich. &bdquo;Es darf nicht zu einer Traumatisierung kommen. Die Kinder sollen sich auf die zweite Impfung freuen“, sagt der Ärztliche Leiter der Impfstelle, Philipp Waßmann. Bis Ende Januar sind die Termine in Enger ausgebucht. Es gibt aber eine Warteliste. &bdquo;Der Kinderimpfstoff ist kostbar“, sagt Waßmann. Aus einer Ampulle können zehn bis elf Impfdosen rausgeholt werden. &bdquo;Daher ist die Warteliste so wichtig.“ Infos gibt es unter www.kreis-herford.de. Bislang sind 2.050 Kinder zum ersten Mal geimpft worden, 773 haben bereits ihre zweite Spritze bekommen.Mehr als 3.000 Kinder bereits erkrankt Im Kreis Herford leben in etwa 18.000 Kinder dieser Altersgruppe. Laut Waßmann sind etwa 3.000 davon bereits erkrankt gewesen und können derzeit noch nicht immunisiert werden. Das sind knapp 17 Prozent.Impfstellen Die Impfstelle in Enger sei weiterhin gut ausgelastet. Täglich – außer mittwochs und freitags – können dort auf fünf Impfstraßen 600 Personen ab zwölf Jahren geimpft werden. &bdquo;Pro Tag lassen sich zwischen 15 und 30 Erwachsene zum ersten Mal impfen“, sagt Waßmann. Auch im Impfzentrum in Herford (ehemals Saturn) werden im Durchschnitt pro Tag etwa 400 Menschen immunisiert.Ausblick Landrat Jürgen Müller setzt beim Impfen auf die Zusage des Landes NRW. Es heißt, dass bis Ende dieses Jahres die Impfstellen erhalten bleiben sollen. Müller habe es maßlos geärgert, als es im vergangenen Jahr plötzlich hieß, dass die Impfstellen Ende September schließen sollen – alle. Knapp zweieinhalb Monate später wurde die Impfstelle in Enger dann wieder eröffnet. Um in der genannten Höhe weiter zu impfen, braucht der Kreis beide Impfstellen. Müller: &bdquo;Sollte es für die Saturn-Immobilie eine neue Verwendung geben, werden wir alles unternehmen, dass wir eine Impfstelle in Herford behalten.“

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