Neue Corona-Regeln: Lange Schlangen vor Herforder Supermärkten

Herford. Wie vom Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert, haben die Novellierung des Infektionsschutzgesetzes und die damit verbundenen Zugangsbeschränkungen vor dem Feiertagswochenende zum Teil für lange Warteschlangen vor den hiesigen Supermärkten gesorgt. Bereits am frühen Nachmittag stauten sich die Kunden vor den verschiedenen Märkten. Mit Inkrafttreten der Corona-Notbremse am vergangenen Wochenende dürfen auch in Supermärkten deutlich weniger Kunden gleichzeitig einkaufen gehen als bisher. In Geschäften mit einer Verkaufsfläche von weniger als 800 Quadratmetern war bislang eine Person je zehn Quadratmeter zulässig. Bei darüber hinausgehenden Flächen war dann nur noch einer Person je 20 Quadratmeter der Zutritt gestattet. Kapazität um die Hälfte reduziert Die Neufassung des Gesetzes sieht nun bei Inzidenzen von mehr als 100 lediglich noch einen Kunden je 20 Quadratmeter bei einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmeter vor. Darüber hinaus ist sogar nur noch ein Kunde je 40 Quadratmeter erlaubt. Das führt beim Edeka-Center Wehrmann in der Goebenstraße schon gegen 16 Uhr zu ersten Warteschlangen. Dass es so kommen würde, hatte Betreiber Peter Wehrmann zuvor bereits einkalkuliert. &bdquo;Der Samstag ist normalerweise der stärkste Tag in der Woche. Der fällt aufgrund des Feiertages weg. Also wird es heute eben voller", sagt Wehrmann. In der Zeit zwischen 17 und 19 Uhr rechnet er mit dem größten Andrang. Die Kundenkapazität hat er der neuen Regel entsprechend um gut die Hälfte auf nun 110 reduziert. Um zu gewährleisten, dass sich nicht mehr Menschen im Laden aufhalten, ist genau diese Anzahl an Einkaufswagen im Umlauf – und nur, wer einen hat, darf auch rein. Zusätzlich hat Wehrmann einen Ordnungsdienst im Einsatz. &bdquo;Aber eigentlich funktioniert das auch so. Die Leute verhalten sich sehr diszipliniert", sagt Wehrmann. Tatsächlich sind an diesem Nachmittag alle Einkaufswagen bereits vergriffen, doch die Kunden warten geduldig auf Einlass und stellen nach dem Gebrauch den Wagen zuvorkommend zur Verfügung. Trotz des mehr oder weniger reibungslosen Ablaufs ist Wehrmann kein Fan der neuen Regel. &bdquo;Ich halte die erneute Reduzierung der Kundenzahl eher für zu viel des Guten." Veränderte Öffnungszeiten Ähnlich sieht es Thorsten Take, Leiter des Marktkaufs am Deichkamp. &bdquo;Natürlich setzen wir das jetzt so um, aber aus meiner Sicht hätte auch die vorherige Begrenzung ausgereicht", erklärt er. Auch vor seinem Geschäft bilden sich um 17 Uhr immer wieder Schlangen vor dem Eingang. &bdquo;So war es bereits am vergangenen Samstag, damit war also zu rechnen", sagt Take. Über eine Lichtschranke werden die Kunden in seinem Geschäft gezählt, ein Monitor im Eingang zeigt die jeweilige Zahl an. Ein Sicherheitsdienst ist ebenfalls im Einsatz und stellt sicher, dass nicht zu viele Menschen zur gleichen Zeit den Laden betreten. Aktuell darf Take nur noch 190 Kunden zeitgleich in das Geschäft lassen. &bdquo;Das bedeutet eine Halbierung der Personenzahl", sagt der Marktleiter. Auch die Öffnungszeiten habe er leicht angepasst. Der Markt schließt nun bereits um 21.30 Uhr, damit die Einkäufer noch rechtzeitig vor dem Beginn der Ausgangssperre nach Hause kommen. Wie im Edeka warten die Kunden auch im Marktkauf ohne Murren und folgen den Anweisungen des Personals. &bdquo;Mit Wartezeiten gehen die Leute sehr diszipliniert um, die Regeln werden akzeptiert", sagt Take. Allerdings habe bisher auch das Wetter mitgespielt und die Wartenden hätten nicht im strömenden Regen warten müssen. Appell an die Kunden Auffällig ist aber auch, dass viele noch immer auf einen Einkauf alleine scheinbar nicht verzichten wollen. Ein Umstand, der Take nicht glücklich stimmt. Er wünscht sich in der aktuellen Situation trotz aller Diszplin mehr Fingerspitzengefühl von den Kunden. &bdquo;Es gibt immer noch Menschen, die zu zweit einkaufen, oder Familien, die mit mehreren Kindern kommen", sagt Take. Dadurch würden die Kapazitäten zusätzlich gesenkt. Daher appelliert er, gezielt und am besten alleine zum Einkaufen zu gehen. &bdquo;Das ist immer noch die sicherste Variante." Zu Wartezeiten kommt es am Freitagnachmittag auch vor anderen Supermärkten in Herford. Vor dem Kaufland in der Werrestraße stehen die Kunden schon um 16 Uhr in einer Schlange vor dem Eingang. Und auch vor dem Lidl und dem Aldi an der Waltegeristraße ist Warten angesagt.

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