Der Tierpark Herford hat endlich auf und viele Tierbabys sind zu entdecken

Herford. Neugierig stecken die Gotlandlämmer ihre Köpfe unterm Zaun durch. Es könnte schließlich was zu fressen geben. Als dann aber von der anderen Seite eine Hundeschnauze die Tiere beschnüffeln will, hüpfen die Lämmer schnell davon. Das Muttertier aber zeigt keine Scheu. Und Hund Lotta würde liebend gern direkt mit dem Gotlandschaf spielen. Doch keine Chance. Im Tierpark Herford bleiben Hunde an der Leine. Lotta darf also nur vorsichtig schauen, das hat Besitzer Matthias Rasche genau im Blick. Matthias und Heike Rasche sind zum ersten Mal im Tierpark Herford. "Lotta kommt aus dem Tierschutz, wird jetzt ein Jahr alt und soll ein paar andere Tiere kennenlernen", sagt das Ehepaar aus Tengern. Sie selbst sind glücklich über die Ablenkung am Wochenende. "Man will einfach mal wieder raus und was anderes sehen", sagt Heike Rasche. So wie das Ehepaar sehen es am Wochenende viele Menschen. Der Tierpark Herford erwacht aus dem Corona-Winterschlaf und darf seit Samstag, 13. März, endlich wieder öffnen. Ausgerüstet mit Gummistiefeln, Regenjacke und Matschhosen ließen sich viele Familien vom ungestümen Wetter am Eröffnungstag nicht abschrecken. "Ich war erstaunt, dass ich am Samstag doch so viele Leute hier gesehen habe", sagt Tierparkleiter Thorsten Dodt. Trotz Wind und Regen: "Ich habe fast nur lächelnde Gesichter gesehen. Man merkt, dass die Menschen froh sind wieder etwas Abwechslung zu haben." Ziegen füttern ist ein Highlight So wie Dean. Der Fünfjährige steht am Sonntagmittag dick eingepackt mitten im Gehege der Ziegen und füttert die Tiere begeistert. "Es macht total viel Spaß", sagt der Junge aus Minden. "Die Ziegen mag ich gerne." Esel findet Dean aber auch toll. Damit ist er nicht alleine. Lea streichelt die Esel liebevoll. immer wieder greift sie zwischendurch in ihren vor Ort gekauften Futterbehälter und streckt ihnen Leckerlis entgegen. "Ich bin froh, wieder hier zu sein", sagt die Achtjährige mit einem breiten Grinsen. Auf der anderen Seite des Tierparks hat Sven Herrmann seinen Sohn auf dem Arm und zeigt ihm den Pfau. Der hat sich dafür perfekt positioniert und sitzt auf dem Zaun des Känguruh-Geheges. Seelenruhig. So hat Herrmann genug Zeit sich mit Lean (anderthalb Jahre) die schillernden Farben des Tieres anzuschauen. Auch die jungen Eltern sind begeistert, dass sie endlich mal wieder was anderes machen können, als nur im Wald spazieren zu gehen. "Wir sind mit Lean das dritte Mal hier, aber heute versteht er viel mehr und ist interessiert an den Tieren", sagt Papa Sven. Manche Jungtiere verstecken sich An allen Ecken und Ende streifen die Besucher durch den Park, bleiben immer wieder neugierig vor den Gehegen stehen und versuchen die Jungtiere zu entdecken. Vor dem Känguru-Bereich haben die Gäste am Sonntagmittag allerdings kein Glück. Tierparkleiter Dodt hat den Tipp gegeben, auf das weiße Tier zu achten. "Da ist ein Jungtier im Beutel und es ist auch schon etwas größer." Die Känguru-Mama gibt sich aber nicht die Ehre und bleibt im Unterschlupf. Ganz anders bei den Erdmännchen. Diese possierlichen Tierchen dösen entspannt und unfassbar goldig in der Sonne, streifen durchs Gehege, einer hat den Stein erklommen, steht auf den Hinterbeinen und schaut neugierig über die angrenzende Fläche. Thorsten Dodt atmet am Sonntag sichtlich auf. Er ist froh, den Park endlich wieder öffnen zu dürfen. "Es ist eine große Erleichterung. Schließlich generieren wir so auch wieder Einnahmen und die sind wichtig, um Futter für die Tiere zu kaufen." Und auch die Tiere scheinen ganz begeistert, dass wieder Besucher da sind. Dodt: "Ziegen, Alpakas und Co. bekommen jetzt endlich wieder Leckerlis. Das finden sie natürlich toll."

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