Auflösung: Aufschrei am Steuer: Benzin kostet über eine Mark!

Herford. Das Mittwochrätsel der vergangenen Woche zeigte die Goebenstraße in Höhe des heutigen E-Centers Wehrmann. Volker Werner schreibt: &bdquo;Auf der rechten Seite sieht man den Supermarkt ,City. Kurz vor der Hansastraße befand sich rechts die Gaststätte ,Bei Schony. Hier haben wir Mitte der 1990er Jahre noch mit unserem VW Club Käferfreunde-Herford in gepflegtem Ambiente unsere monatlichen Stammtische abgehalten. Beide Gebäude wurde dann für den neuen Edeka-Markt Wehrmann abgerissen. Das Foto muss Ende der 1970er Jahre entstanden sein. Das ist nicht nur an den Autos zu erkennen (als VW Fan fällt gleich der Karmann-Ghia Typ 14 ins Auge); es befand sich noch das Autohaus BMW Bahle gegenüber vom City.“ Schony war eine legendäre Vereinskneipe Michael Stachowski meint: &bdquo;Im Hintergrund rechts kann man drei Häuser erkennen. In dem damals mittleren Haus war die Gaststätte ,Schony beheimatet. Karin und Günter Waschkowitz betrieben diese Gaststätte als legendäre Vereinskneipe, in der auch wir als Herforder-Motorsport-Club jeden Donnerstag unseren Vereinsabend abhielten. Ihre Spezialität war das über Herfords Grenzen weit hinaus bekannte Grünkohlessen. Heute steht nur noch das Eckhaus.“ Clas de Witt erinnert sich: &bdquo;In den City-Markt bin ich als Kind immer mit meiner Mutter aus Schweicheln zum Einkaufen gefahren. Später musste ich dort immer aus dem Bus aussteigen wenn ich zum Ravensberger Gymnasium musste. Auf der linken Seite sieht man das Autohaus Bahle, heute ist das B&K in ihrem Neubau an der Goebenstraße weiter Richtung Kreuzung B239/B61.“ Thomas Laabs schreibt: &bdquo;Wenn man an die Kreuzung heranfährt lag rechts der ,Lampenladen Krummacker.“ Eva Pietsch berichtet: &bdquo; ,Da hinten links ist doch heute das Marta ...!, sagte unser Teenie-sohn beim Anblick des Fotos treffend. Sein Bus spuckt ihn morgens, von Hiddenhausen stadteinwärts fahrend, an der Haltestelle Marta aus, wo er (in normalen Zeiten) über die Hansabrücke zur weiterführenden Schule geht. Ich habe früher dieselbe Schule, das Ravensberger, besucht. Genau den Blick, den Ihr Foto einfängt, hatte ich, wenn unsere Mutter uns manchmal im Renault 4 morgens über die Goebenstraße zur Schule fuhr. Meist mussten wir, sobald ,City passiert war, erstmal an der Ampelkreuzung halten. Ich erinnere auch, dass damals, Ende der 1970er Jahre, wir einmal dort im Auto auf Grün warteten und meine Mutter mit dem Blick auf die Anzeige der Tankstelle dort (ebenfalls auf der rechten Seite der Goebenstraße) plötzlich mit einem kleinen Aufschrei bemerkte, dass der Literpreis für Benzin jetzt schon ,1 Mark kostete! Bis dahin hatte er eine ganze Weile bei 0,98 -0,99 DM gedümpelt, Gut, dass wir uns heute allmählich, wenn auch spät, endlich von den Verbrennern verabschieden.“ Michael Winkelmann schreibt: &bdquo;Unsere damalige Spedition befand sich weiter Richtung heutigem BMW-Standort.“ Torsten Wittig weiß: &bdquo;Ich habe im Edeka-Markt 1980 bis 1983 meine Ausbildung gemacht. Zu sehen ist die der Lagereingang.“ NSU-Motorräder von BMW-Bahle Hans-Walter Arning schreibt: &bdquo;An der Goebenstraße befand sich früher das Autohaus Bahle mit einer Werksvertretung für BMW und NSU Motorräder, hier konnte ich meinen Motorroller NSU Prima bei dem Meister Herrn Friedrichs reparieren lassen. Auf der anderen Straßenseite war der City Einkaufsmarkt. Die Warenanlieferung war noch von der Goebenstraße, der Haupteingang war neben der Gaststätte Schony. Der City-Markt war einer der ersten Märkte, die Donnerstag bis 20 Uhr geöffnet hatten, das wurde natürlich von den berufstätigen Kunden gern in Anspruch genommen.“Heinrich Wulff erinnert sich: &bdquo;Bevor der Edeka City Einkaufsmarkt 1968/1969 erbaut wurde befand sich dort von 1887 bis September 1968 die Färberei und Buntweberei Knemeyer. Dort konnte ich von April 1955 bis März 1960 meine technische und kaufmännische Ausbildung erhalten. 1962 bin ich zu einer anderen Textil- und Bekleidungsfirma gewechselt. Die Firma Knemeyer fertigte 81 Jahre hochwertige Stoffe, mit dem Blaufaden-Markenzeichen, ein blauer Faden in der Webkante. In den letzten Jahren wurden überwiegend Frottierwaren gefertigt. Neben dem Firmeneingang befand sich die sehr bekannte Gaststätte Schony und hinter dem Firmengelände fuhr die Herforder Kleinbahn zum Kleinbahnhof. Auf der linken Straßenseite befanden sich das Autohaus Bahle mit BMW Werkstatt, die Bäckerei Wiedemann (Haus Nr. 28) und das schmale Haus (Haus Nr. 26). Dieses Haus gehört zur Weberei, dort im Garten zur Werre befand sich eine Brunnen-/Pumpanlage. Es wurde Werrewasser unter der Goebenstraße hindurch zu großen Kies-Tanks gepumpt und das gereinigte Wasser für die Färberei benötigt. Übrigens befinden sich am Eckhaus zur Werreseite die Hochwasserhöhenmarken vom Werrehochwasser Februar 1925 und Februar 1946.“ Helmut Altenhöner schreibt: &bdquo;Im alten City-Markt hat zum Maimarkt 1980 unsere Tanzgruppe im Eingangsbereich die Kunden mit deutschen Folkloretänzen unterhalten. Auf dem Foto dazu entdecke ich, dass es dort eine Cafeteria gab und auch Fahrräder und LP verkauft wurden. Bei Gaststätte ,Schony haben wir nach den Trainingsabenden am Stammtisch den Durst gelöscht und im kleinen Saal im Anbau bei Vereinsfeiern viel getanzt. Eine bewegende Zeit!“ Klaus-Dieter Stork meint: &bdquo;Es ist die marode Goebenstraße vor der Sanierung zu sehen. Rechts befand sich der Edeka-SB-Markt &bdquo;City“,später dann unter der Bezeichnung &bdquo;Super 2000“. Heute steht an dieser Stelle der Neubau des E-Center Wehrmann. Später zog in das BMW-Gebäude am linken Bildrand die Firma Rasenmäher-Wendik ein. Nachdem diese Firma wieder zurück an ihren Ursprungsort am Jöllenbecker Weg zog, befindet sich jetzt dort eine Auto-Glaserei. Im Hintergrund ist eine Gebäudeecke der Firma Ahlers-Golddress zu sehen, denn das Marta-Museum an dieser Stelle gab es noch nicht. Gerhard Heitholt hat erkannt: &bdquo;Ganz im Hintergrund ist noch ein Teil der alten Ahlers Textilwerke zu erkennen, an deren Stelle sich heute das Marta-Museum befindet. Seit den Jahren nach dem Krieg (meiner frühen Jugend) kenne ich dieses Viertel und unsere Familie ist hier – bis heute noch – Einkaufen gegangen. Lange vor dem Entstehen der Supermärkte gab es hier viele und wichtige Einzelhandelsgeschäfte. Die größten und bekanntesten waren wohl Krummacker für Haushalts-und Eisenwaren und das Texilhaus Ottensmann. Vorn links das BMW-Autohaus Bahle firmierte nach dem Krieg noch länger als Fa. ,Bögeholz & Bahle und hatte die Werksvertretung (wohl auch schon vor dem Kriege) für NSU- Motorräder und -fahrräder. Für die Mobilität im Volk war ja nach dem Krieg hauptsächlich ein Zweirad angesagt, Fahrrad, Moped oder gar Motorrad. An ein Kinderfahrrad war in den ,schlechten Jahren nicht zu denken, so habe ich, wie die meisten Kinder damals, das Radfahren auf einem Erwachsenenrad gelernt. Es kam von Bögeholz & Bahle, zwar nicht ganz neu, aber: Das schon betagte und heruntergekommene alte Fahrrad meiner Mutter konnte mein Vater für 80 DM bei Bögeholz & Bahle wieder restaurieren und neu aufarbeiten lassen einschließlich neuer Lackierung. Später dann, bei meiner Führerscheinprüfung, war nochmal Bögeholz & Bahle im Spiel: Die praktische Motorradprüfung, damals ,Klasse 1, machte ich auf einem NSU-Lambretta Motorroller, damals fast so populär wie der legendäre Vespa-Roller, den es heute noch zu kaufen gibt. Die Marke NSU gibt es lange nicht mehr. Nach Pleiten im Autobau – Stichwort Wankelmotor im NSU RO 80 – wurde die Firma so Ende der 1960er Jahre von der Auto-Union, später Audi, übernommen. Vom VW-Karmann Ghia, so wie der hellgrüne auf dem Foto rechts mit seiner schönen Heckpartie, hat meine Frau stets geschwärmt, schon als junge Dame, in einer Zeit, wo man noch ,Fräulein sagen durfte. Immerhin, als schönes Trostpflaster bekam sie einen Ghia als Modellauto zu Weihnachten. Die alte Goebenstraße kenne ich noch nur mit Kopfsteinpflaster und teilweisem Baumbestand auf den Bürgersteigen. Zwischen dem Bahle und der Kreuzung war früher die Bäckerei Wiedemann. Neben dem Brotkauf ließ unsere Familie dort in den Nachkriegsjahren den (Sonntags-) Platenkuchen backen: Zuhause den Teig vorbereitet, angerührt und backfertig aufs Kuchenblech aufgebracht, konnte man sich für kleines Geld den eigenen Kuchen im großen Bäckerofen fertigbacken lassen. Die damals verbreiteten Kohle-Küchenöfen waren wohl nicht geeignet.“ Für eine Zündapp an der Stanze gearbeitet Ulrich Stille schreibt: &bdquo;Dort gab es früher das City-Center, wo die Sonderangebote noch handgemalt waren, denn die umfangreichen Werbebeilagen in den Sonntagszeitungen gab es damals noch nicht. Auch heute geht mancher noch zum Einkaufen in die ,City und damit ist dann nicht das Stadtzentrum sondern heute Edeka-Wehrmann gemeint. Gegenüber ist das Schild von BMW-Bahle zu sehen. Damals konnte man hier auch Zweiräder kaufen und ich erinnere mich gut, dass ich dort Anfang der 1960er Jahre eine Zündapp-Supercombinette gekauft habe; ein tolles Moped, für das ich wochenlang während der Schulferien bei Schönherr-Combinorm in der Waltgeristraße an der Stanze gearbeitet habe. Anschließend bin ich dann sehr gern wieder zur Schule gegangen. Das Moped habe ich später für 300 DM verkauft und mir für dieses Geld eine alte BMW-Isetta bei Opel-Corsmann in der Tiefgarage von der ,Resterampe gekauft, mit der ich schöne Fahrten gemacht habe. Irgendwann habe ich die Isetta dann wieder für 300 DM verkauft – leider!“ Gewinner Drei Mal gab es beim Rätselbild eine historische Zeitungsseite zu gewinnen. Den Gewinn senden wir in den nächsten Tagen per Mail zu. Die Gewinner sind Yvonne Pohlmann, Clas de Witt und Torsten Wittig.Herzlichen Glückwunsch!

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