Extreme Wetterwarnung: Wie sich Herford auf Eis und Schnee vorbereitet

Herford. Unwetterwarnung am Wochenende für den Kreis Herford: Langanhaltende und mitunter kräftige Schneefälle, Schneestürme und Glatteisbildung sagt der Deutsche Wetterdienst für die Region voraus. &bdquo;Wir sind vorbereitet", sagt Wolfgang Rullkötter, Geschäftsführer der Servicegesellschaft für Wirtschaft und Kommunen (SWK) in Herford. Voraussichtlich werde es am späten Samstagnachmittag losgehen. &bdquo;Wir starten schon um 3 Uhr nachts und sind dann durchgängig über den gesamten Samstag, Sonntag und Montagmorgen im Einsatz", so Rullkötter. &bdquo;Wenn die Menschen dann am Montagmorgen wieder in den Berufsverkehr einsteigen, werden wir die Straßen schon gestreut haben." Wenn es allerdings wirklich dauerhaft schneien sollte, könnten die Menschen keine schwarzen Straßen erwarten. &bdquo;Da könnten wir bei Dauerschnee gar nicht gegen an streuen." Weiße Straßen mit einer Schneedecke sei man hier einfach nicht mehr gewöhnt bei den milden Wintern der vergangenen Jahre. &bdquo;Aber es gibt einen Punkt, ab dem ist das nicht mehr zu vermeiden", sagt Rullkötter. 600 Tonnen Streusalz sind noch da - das reicht für zehn Einsätze Diese milden Winter hätten auch dazu geführt, dass das Streusalzlager der SWK gut gefüllt sei. &bdquo;Wir haben derzeit rund 600 Tonnen auf dem Gelände. Das reicht für um die zehn Einsätze. Da sind wir gut gerüstet." Versuche, aus Gründen des Umweltschutzes mit Splitt zu streuen, habe es in Herford in der Vergangenheit zwar auch schon gegeben, das habe sich aber nicht bewährt, sagt der SWK-Geschäftsführer. Die Geschäftsleute in der Innenstadt hätten sich beschwert, weil ihre Kunden den Splitt in die Geschäfte getragen und damit die Fußböden zerkratzt hätten. &bdquo;Und auf den Straßen verstopfte der durch Tauwasser mit abfließende Splitt die Kanalisation", erklärt Rullkötter. Es sei zwar möglich, den Splitt nach der Frostphase abzutransportieren, aber er sei dann durch Öl und Schmierstoffe stark belastet und müsse gesondert entsorgt werden. &bdquo;Das nützt dann für die Umwelt auch nichts." Mit speziellem Verfahren kann die Menge des benötigten Salzes reduziert werden Vor ungefähr sechs Jahren habe man stattdessen in Herford begonnen, mit Feuchtsalz zu streuen, das auch jetzt, zum Unwetter-Wochenende, zum Einsatz komme. &bdquo;Trockenes Streusalz wird ja mit unseren Fahrzeugen über rotierende Teller rausgebracht, und beim Streuen mit Feuchtsalz wird das Salz beim Ausbringen mit Solewasser besprüht", erklärt Rullkötter. Das Verfahren habe den Vorteil, dass es sofort auf der Straße haften bleibe und habe sich bewährt. &bdquo;Bei Trockensalz wird vieles durch hinterherfahrende Autos einfach weggepustet." Deshalb könne man beim Feuchtsalz-Verfahren die Menge des Salzes um rund 30 Prozent reduzieren, ohne dass die Tauwirkung beeinträchtigt werde. Auch Feuerwehr und Rettungsdienst stocken Personal auf Die Sole-Mischung, die die SWK zum Befeuchten des Salzes braucht, wird übrigens auf dem Gelände selbst gemischt. &bdquo;So sind wir sehr flexibel", sagt Rullkötter, der für Sonntag und Montag so genannte Volleinsätze für seine Mitarbeiter erwartet. &bdquo;Bei einem Volleinsatz sind knapp 50 Leute mit 35 Fahrzeugen unterwegs und kümmern sich neben den Straße auch um Fußwege, Treppen und Hauseingänge." Auch die Leitstelle, sowie Feuerwehr und Rettungsdienst im Kreis Herford sind vorbereitet, wenn es wirklich zu unwetterartigen Schneefällen, Eisregen und Schneeverwehungen kommen sollte. &bdquo;Das Personal wird aufgestockt und ist in Bereitschaft", heißt es in einer Mitteilung des Kreises Herford. Erwartet würden glatte Straßen und Fußwege sowie auch massive Behinderungen im Schienenverkehr. Die stärksten Schneefälle treten voraussichtlich in der Nacht zum Sonntag auf. Zusätzlich werden Böen, stürmischer Ostwind und Schneewehen erwartet.Feuerwehr und Rettungsdienste rufen dazu auf, sich dem Wetter entsprechend zu verhalten. Dazu gehöre auch, Autofahrten und Spaziergänge möglichst zu vermeiden. Einzelne Äste oder Gegenstände können herunterfallen. Es wird auch darum gebeten, nicht feste Gegenstände auf Balkonen, Terrassen oder Gärten zu befestigen oder zu beseitigen. Warn-Apps halten die Bevölkerung auf dem Laufenden In diesem Zusammenhang weist der Kreis Herford auch auf die Warn-Apps für die Bevölkerung hin. &bdquo;Wer die Warn-App NINA oder KATwarn auf dem Smartphone installiert hat, wird schon vorab mit einer Kurznachricht kostenlos über besondere Ereignisse wie Unwetter, Hochwasser oder andere Gefährdungslagen informiert", heißt es.Bereits am vergangenen Montag war es aufgrund von Glatteis zu überdurchschnittlich vielen Einsätzen gekommen. Rund 80 Rettungsdiensteinsätze bis zum Nachmittag wurden gezählt, mehr als doppelt so viele Einsätze wie im selben Zeitraum üblich.

Meistgelesen