Musik Kontor meldet sich zurück: Pianist eröffnet Konzertsaison

Herford. Mit einem intimen Balladen-Abend des Ausnahmepianisten Frank Chastenier eröffnet das Musik Kontor Herford am Samstag, 5. September, 21 Uhr, seine Konzertreihe im Kontor Kaffee. Acht weitere Konzerten folgen. Vermutlich erst am 10. Dezember, statt wie zuletzt erhofft im Oktober, wird das ehemalige "Schiller" als &bdquo;Wohnzimmer" neu eröffnen. Einweihen soll es dann der US-Schlagzeuger David Haynes mit seiner Rhythm-and-Soul-Revue ab 20 Uhr. &bdquo;Durch die weitere Verzögerung mussten wir noch einmal das tun, was wir schon wegen Corona machen mussten: absagen, verschieben und uns Neues ausdenken", sagt Vereinsgeschäftsführer Thomas Hagen. Und so präsentiert der Verein im November gleich drei Konzerte in der Lobby des &bdquo;lui.House", einem neuen Büro- und Geschäftshaus mit Konferenz- und Coworkingflächen und Café an der Luisenstraße im Marta-Viertel. Drei Konzerte an neuem Veranstaltungsort Einweihen wird den modernen Saal der Brite Alexander Stewart mit bezauberndem Swing mit Pop-Appeal am Donnerstag, 12. November, um 20 Uhr. Eine Woche später gastieren hier am Donnerstag, 19. November, 20 Uhr, die Nighthawks um die Musiker Dal Martino und Reiner Winterschladen, die Sounds von Miles Davis, Pink Floyd, Can, oder Steely Dan zu einem Kopfkino-Sound voller Assoziationen verbinden. Am Freitag, 27. November, 20 Uhr, brennen hier die acht Musiker von &bdquo;Fat Cat" ein Feuerwerk aus Funk, Soul und fetten Grooves ab. &bdquo;150 Leute haben unter Coronabedingungen in dem Saal Platz", sagt der Vereinsvorsitzende Ralf Hammacher: &bdquo;Bei den Konzerten im Kontor Kaffee sind es nur 40." Aus dem Café im Hansa Hotel, Brüderstraße, hatte der Verein drei Corona-Live-Konzerte über das Internet übertragen. Dabei war die Idee entstanden, hier Konzerte zu präsentieren, die voraussichtlich ohnehin nur ein überschaubares Publikum anlocken würden. &bdquo;Wir dachten an klassischen Trio-Jazz oder auch mal Singer-Songwriter", sagt Hammacher, &bdquo;Musikrichtungen also, für die der Club bisher zu groß gewesen wäre." Nach dem Auftakt mit Chastenier folgen hier der Jazz-Crooner und Pianist Anthony Strong (Donnerstag, 17. September, 20 Uhr) und ein Auftritt der Kölner Singer/Songwriterin Christina Lux am Sonntag, 20. September, 20 Uhr. Klassik-Crossover und Lesung mit Musik im Marta Am Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr, wird das krankheitsbedingt ausgefallene Konzert der südkoreanischen Pianistin Younee im Marta-Forum nachgeholt. Ebenfalls im Marta präsentiert das Musik Kontor am 6. November, 20 Uhr, erstmals eine Lesung. Zu Gast ist der langjährige Zeit-Kolumnist Harald Martenstein. Musikalisch begleitet wird er von Georg Clementi und seinem Trio. Das Musik Kontor hat gerade seine Jahreshauptversammlung hinter sich und freut sich, dass die 385 Mitglieder dem Verein die Treue gehalten haben. Obwohl zwei neue Sponsoren gewonnen werden konnten, blickt Hammacher besorgt in die Zukunft. &bdquo;Streaming-Konzerte sind ja gut und schön, bringen außer ein paar Spenden aber kein Geld", sagt er. Schon unter Normalbedingungen könne der Verein seine Konzerte nur Dank seiner Sponsoren präsentieren. Der Großteil des Erlöses aus dem Ticketverkauf gehe für Technik, Techniker und Unterbringung der Bands drauf. Für die Gage bleibe meist nur ein Bruchteil, der aus den Mitgliedsbeiträgen und aus Sponsorenmitteln aufgefüllt werden muss. Spannend bleibt die Frage, ob das Publikum trotz Corona kommt Schon vor Corona hatte der Verein wegen des Schiller-Umbaus Konzerte ins Marta verlegen müssen – mit zusätzlichen Kosten. &bdquo;Unsere Betriebskosten werden weiter steigen", sagt Hagen, &bdquo;da wir für das Wohnzimmer anders als früher für das Schiller Miete bezahlen müssen." Dazu komme die Sorge, dass das Live-Publikum wegen Corona teilweise ausbleiben könnte. Obwohl alle Veranstaltungsstätten modern und gut belüftet seien und die jeweils geltenden Corona-Schutzvorschriften eingehalten würden, sei die möglicherweise ausbleibende Akzeptanz durch das Publikum eine der Sorgen, die den Verein wie viele andere Kulturveranstalter umtreibe. &bdquo;Seien wir ehrlich: Wenn höhere Ausgaben - sei es für Miete oder coronabedingte Zusatzaufwendungen - und fehlendes Publikum zusammenkommen, dann wird es für viele Veranstalter eng, auch für einen Verein wie uns", sagt Hammacher. Und die Sorge scheint nicht ganz unbegründet. Denn obwohl Vereinsmitglieder derzeit einem 50-Prozent-Nachlass auf die Ticketpreise bekommen und über den Vereinsnewsletter vorab über das Programm informiert wurde, gibt es für alle Konzerte noch Karten. Tickets gibt es über www.musik-kontor-herford.de, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und in der Tourist-Info, Rathausplatz 2.

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