Herforder Schüler berichten von ihrer Reise nach China

Seit Anfang September sind die 20 Schüler, die am von der Herforder China-Gesellschaft organisierten Austausch teilgenommen hatten, wohlbehalten zurück in Herford. Jetzt hatten sie Eltern und Unterstützer in die Meierfeld-Schule eingeladen, um von ihren Eindrücken und Erlebnissen von ihrem Aufenthalt in Changzhou zu berichten. Ein bebilderter Vortrag mit Impressionen von Shanghai mit dem Yu Garden, dem 420 Meter hohen Jin Mao Tower, Parks, seinen Hochhäusern oder Uferpromenade &bdquo;The Bund" am Huangpu-Fluss. Eindrucksvoll sei der, aber auch viel dreckiger als Flüsse in Deutschland. Vieles ist größer als in Deutschland Auch Zugfahren sei ein Erlebnis gewesen, sagte einer der Vortragenden. Der Bahnhof wirke von den Dimensionen und mit seinen Sicherheitsschleusen eher wie ein Flughafen. Im Zug saßen einige Schüler auf den falschen Plätzen, was der Schaffner – vermutlich dank Gesichtserkennung in seiner Schulterkamera – sofort bemerkte. Weiter ging’s erst, nachdem alle auf ihren richtigen Plätzen saßen. Den Großteil der Reise verbrachten die Schüler von allen drei Herforder Gymnasien und der Gesamtschule Friedenstal allerdings nicht mit dem Bewundern von Sehenswürdigkeiten, sondern in Gastfamilien in Changzhou, mit seinem 5 Millionen Einwohnern für China eher ein Dorf. Statt Wolkenkratzern dominieren ihr Mehrfamilienhäuser in überschaubaren Dimensionen. &bdquo;Mich haben fremde Kulturen, und besonders asiatische, schon immer fasziniert", sagt Gesa Schrader. Nathalie Düning war schon mit der thailändischen Kultur vertraut und war ebenfalls gespannt auf China. &bdquo;Traditionen, Kultur aber auch die Küche sind ganz anders", sagt sie, &bdquo;in China gibt es viele Suppen und es wird eher fett gegessen, in Thailand eher scharf." Wie Alexander He gehen beide auf den Königin-Mathilde Gymnasium, das bei der Organisation diesmal federführend war. He lebt erst seit etwa fünf Jahren in Deutschland und verbrachte den Großteil seiner Kindheit in China: &bdquo;Ich wollte meine Sprachkenntnisse aufbessern und auch die Kultur wieder entdecken", sagt er. Kommunikation mittels Handy-Übersetzer Die beiden Schülerinnen waren zwar wie die ganze Gruppe elf Wochen lang auf die Reise vorbereitet worden und hatten dabei auch einige Brocken chinesisch – Grußformeln oder Zahlen – gelernt, doch die Kommunikation mit den Partnerschülern lief zum größten Teil in englischer Sprache, mit Eltern oder Großeltern über Übersetzungs-Apps in den Handys. Obwohl in China eigentlich Ferien waren, erlebte die Gruppe doch so etwas wie Schulalltag. Einige der chinesischen Schüler besuchten Ferienkurse, um sich auf die Highschool vorzubereiten oder Noten aufzubessern. &bdquo;Die Schule ist viel größer als unsere hier", sagt Schrader, &bdquo;die Klassen sind größer, und es wir viel mehr Elektronik eingesetzt, etwa riesige elektronische Tafeln." Schrader war schon vor der Reise von China fasziniert, hatte in einem Englischsprachcamp viele chinesische Teilnehmer getroffen, zu denen sie Kontakt hatten. &bdquo;Nach der Reise habe ich jetzt um die 40 Bekannte in China", sagt sie. Sie könne es sich durchaus vorstellen zukünftig in China zu arbeiten – vielleicht als Englischlehrerin. Dass sie davor erst chinesisch lernen müsste, schreckt sie nicht: &bdquo;Aus das kann man lernen." Ungewohnt war für alle, dass der Alltag zum Großteil außerhalb der Wohnungen stattfindet. Zwischen 20 Minuten und eineinhalb Stunden dauert der Weg zu Schule. Gegessen wird in Restaurants, weil Essen unglaublich billig ist. &bdquo;Außerdem wird alles geteilt, ganz anders als in Deutschland", sagt Schrader. &bdquo;Außerdem sind die Chinesen meist viel später Zuhause, 23 Uhr kann es schon mal werden", sagt Düning. Eigentlich seien alle ständig müde. Das sei aber nicht so schlimm, denn es sei durchaus üblich, kleine Nickerchen in der Öffentlichkeit einzulegen, auf Parkbänken oder auch in Cafés. Im kommenden Jahr wird eine chinesische Schülergruppe zum Gegenbesuch in Herford erwartet, wieder unterstützt von der 2017 gegründeten Herforder China-Gesellschaft um Christoph Zabe-Brechtel.

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