Neuer Chefarzt der Radiologie hat große Pläne für das Klinikum Herford

Herford. Das neue Untersuchungszimmer für die Mammografie ist schon fertig, die neuangeschafften Geräte sind einsatzbereit. Doch ein Schritt aus der Tür führt zurzeit noch auf eine nahezu 500 Quadratmeter große Baustelle. Die Radiologie und Neuroradiologie im Klinikum Herford wird in mehreren Bauschritten massiv ausgebaut. Der seit August neue Chefarzt der Abteilung Dr. Alexander Petrovitch &bdquo;erbt" den Umbau. Er möchte das Beste aus der Situation machen, denn auch für die Radiologie hat Petrovitch große Pläne. &bdquo;Wir wollen eine moderne Radiologie werden und das heißt weg von der Schrittdiagnostik", sagt er. Durch verbesserte Ausstattung, Ausbildung und Kooperation mit anderen Abteilungen des Krankenhauses soll der Untersuchungszeitraum von Patienten drastisch verkürzt werden. &bdquo;Momentan kann es bei Patienten vorkommen, dass sie im Krankenhaus liegen und alleine durch Untersuchungen schon zwei Wochen vergehen. Das erweckt bei ihnen natürlich den Eindruck, dass nichts für sie getan wird. Wenn wir diese Zeit reduzieren können, ist das für den Patienten natürlich sehr viel angenehmer." Petrovitch weiß, dass sein Vorhaben sehr ambitioniert ist. &bdquo;Wir werden zwei bis drei Jahre für die Umsetzung brauchen." Momentan heißt das: Ausbau der bestehenden Räumlichkeiten und des Personals. Denn hier gibt es noch einige Lücken zu schließen. Von den neun vorhergesehenen Oberarztstellen für die Radiologie ist zur Zeit nur die Hälfte besetzt, es gibt nur neun statt zwölf Assistenzärzte und auch bei den 24 Stellen beim Medizinisch Technischen Dienst liege die Abteilung unter dem Plan. Das soll sich ändern. Ab September erhalte die Radiologe Unterstützung durch zwei neue Oberärzte und auch für die restlichen Stellen finden Bewerbungsgespräche statt. Zudem werden die bestehenden 650 Quadratmeter der Abteilung durch weitere 500 Quadratmeter erweitert. &bdquo;Durch den Umzug der Nuklearmedizin und den Wegfall von zwei Konferenzräumen wurde dieser Ausbau möglich", erklärt Arne Christian Winter von der Stabstelle Baumanagment des Klinikums. &bdquo;Die Arbeiten laufen seit Sommer letzten Jahres und sollen bis Ende 2020 abgeschlossen sein." Das bedeutet einen schrittweisen Umbau im laufenden Betrieb der Radiologie. Laut dem Bauplan sollen die jeweils zwei Magnetresonanztomographen (MRT) und zwei Computertomographen (CT) den neuen Kern der Abteilung bilden, mit passenden Wartebereichen und Arztzimmern, um Laufwege zu optimieren. Die neue Ausstattung soll den höchsten technischen Standards entsprechen. Das neue Spektral-CT zum Beispiel ist so modern, dass es bis jetzt nur in wenigen anderen Kliniken eingesetzt wird und das Klinikum das erste kommunale Krankenhaus ist, das darüber verfügt. Mit dem CT kann sogar Gewebe kleinstmöglich durchblickt werden. Die Kosten für die neuen Maschinen und den Bau sollen sich laut Winter auf sechs bis sieben Millionen Euro belaufen. Schließlich soll die Radiologie nach ihrer Umstrukturierung nicht nur eine moderne, sondern auch eine Interventionelle Radiologie werden. &bdquo;In dem Bereich gibt es vier Standbeine: die Schmerztherapie, die Gefäßmedizin, die Tumortherapie und die supportiven Verfahren." Im Austausch mit den anderen medizinischen Disziplinen werden so bildgesteuert anhand der Ergebnisse der Untersuchungen von Petrovitchs Abteilung eine Vielzahl von Eingriffen möglich. &bdquo;Wir können unter anderem Nerven zielgerichtet betäuben oder zerstören.Das macht zum Beispiel bei Patienten mit ständigen Rückenschmerzen oder mit Bauchspeicheldrüsenkrebs Sinn, wenn diese dadurch unter chronischen Schmerzen leiden. So stellen wir für die Patienten wieder Lebensqualität her."Auch die Wachstumsanregung neuen Lebergewebes vor einer Leberoperation, die Entfernung von Blutgerinnseln im Kopf bei Schlaganfallpatienten oder das Stillen von Blutungen mit minimalinvasiven Verfahren über kleinste Zugänge sind Teile des interventionellen Spektrums. &bdquo;Das befindet sich aber alles noch im Aufbau", so der neue Chefarzt Petrovitch arbeitete für mehrere Jahre als Chefarzt für die Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie der Zentralklinik Bad Berka und war danach im Netzwerk Interventionelle Radiologie der Region Mitte im Helios-Konzern tätig. Seit November 2017 arbeitete er in Berlin-Brandenburg als Fachgutachter und Experte für Interventionelle Verfahren beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Diese Position führt er nun nebenberuflich fort.

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