Herford (nw). Vor einer Woche mussten am Ravensberger Gymnasium (RGH) 13 Fachräume wegen mangelndem Brandschutz bis auf weiteres gesperrt werden. Die Schulleitung und die Schulverwaltung arbeiten nach Angaben der Stadt Herford seitdem unter Hochdruck an Lösungen, um den Unterricht in den Naturwissenschaften, in Musik und Kunst sicherzustellen, denn das RGH ist ein Gymnasium mit den Schwerpunkten Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT).
"Den Kindern soll weiterhin Spaß am Unterricht vermittelt werden"
"Wir haben von den umliegenden Schulen sehr viel Unterstützung und Solidarität erfahren", sagt Schulleiterin Rita Klötzer. "Uns sind etliche Ersatzräume angeboten worden und dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Ich bin jetzt sicher, dass wir die Zeit bis zu den Sommerferien gut überbrücken können."
So hat das benachbarte Friedrichs-Gymnasium eine Raumnutzung angeboten, ebenso die Gesamtschule Friedenstal. In Kooperation mit dem Königin-Mathilde-Gymnasium ist eine gemeinsame Nutzung im Schulgebäude Meierfeld denkbar. Auch der Kreis Herford möchte helfen. Im Anna-Siemsen-Berufskolleg können vom RGH Räume genutzt werden - sowohl an der Hermannstraße als auch in Elverdissen. Außerdem kann das RGH auch weiterhin, wie schon jetzt, Räume im Grün-Gold-Haus in der Bruchstraße nutzen.
"Im Moment prüfen wir die Angebote und müssen dann entscheiden, was machbar und sinnvoll ist. Wir bauen gerade an einem neuen, praktikablen Stundenplan. Wenn wir zum Beispiel Räume in Elverdissen nutzen, müssen wir ja die Wege und Fahrtzeiten miteinbeziehen. Das ist jetzt eine Fleißarbeit, aber das kriegen wir hin", sagt Rita Klötzer.
Herfords Beigeordnete für das Soziale, Birgit Froese-Kindermann, ist zuversichtlich, dass die Schulleitung aus den Angeboten eine gute Lösung entwickeln wird. "Ziel muss es sein, den Kindern und Jugendlichen weiterhin Freude am Unterricht und das erforderliche Fachwissen zu vermitteln. Dass alle Schulen zusammenrücken und Hilfe anbieten, zeugt von dem guten Klima, das an den weiterführenden Schulen in Herford herrscht", sagt sie.
Mobile Klassenzimmer in Containerbauweise als Alternative
Die naturwissenschaftlichen Fachräume am Ravensberger Gymnasium mussten am Mittwoch vergangener Woche wie berichtet gesperrt werden. Dort kann bis auf weiteres kein Unterricht stattfinden, weil der Brandschutz nicht gewährleistet ist. Die naturwissenschaftlichen Räume für Biologie, Chemie und Physik sowie Kunst und Musikräume waren bis 2018 in drei Bauabschnitten modernisiert und saniert worden.
Ein Statiker hatte in der vergangenen Woche festgestellt, dass der Brandschutz durch die Umbauarbeiten nicht mehr gewährleistet ist. Ein zweiter hinzugezogener Prüfstatiker hatte diese Ansicht bestätigt. Ob der Brandschutz durch weitere Baumaßnahmen wiederhergestellt werden kann, ist zurzeit noch nicht klar. Dies wird sich in den kommenden Monaten entscheiden. Geprüft wird auch, wie es nach den Sommerferien weitergeht.
Angedacht sind mobile Klassenzimmer in Containerbauweise, die in der Werrestraße vor dem Ravensberger Gymnasium aufgebaut werden könnten. Dies war für den geplanten Umbau und Ausbau der Schule ohnehin geplant.