Herford/Bad Oeynhausen

Film vom Raubüberfall für das Gericht vorerst nicht zu öffnen

Amtsgericht: Weil sich die Datei einer DVD nicht öffnen lässt, setzt das Gericht einen neuen Termin an, bei dem die Hintergründe für den Raubüberfall auf ein Bad Oeynhausener Schnellrestaurant geklärt werden sollen

Tatort: Das Schnellrestaurant Kentucky Fried Chicken in Bad Oeynhausen war im vergangenen Jahr das Ziel eines räuberischen Trios. | © Foto: Polizei

18.01.2019 | 24.01.2019, 12:11

Herford/Bad Oeynhausen. Die Handlung war filmreif: Ein Maskierter marschierte am 19. Mai vergangenen Jahres in die Filiale des Schnellrestaurants in Bad Oeynhausener und forderte vom letzten verbliebenen Mitarbeiter mit vorgehaltener Pistole die Tageseinnahmen in Höhe von 3.000 Euro.

Gern hätten sich am Herforder Jugendschöffengericht Ankläger, Verteidiger und Richterin Tanja Schwöppe-Funk diese Szenen angeschaut. Doch die Technik spielte nicht mit, so dass sich die drei Angeklagten am 30. Januar um 9 Uhr im Amtsgericht Herford wieder sehen.

Die Freude wird verhalten sein, denn viel haben die einst guten Freuden nicht mehr miteinander gemein. Was daran liegt, dass sich nur einer der drei Tatverdächtigen, ein 19-jähriger Bad Oeynhausener geständig zeigte. Ein 20-jähriger Bad Oeynhausener und ein 20-jähriger Herforder bestritten indes jede Beteiligung an diesem Raubüberfall, der sich nach Erkenntnissen der ermittelnden Kriminalbeamten ohnehin als abgesprochenes Schauspiel entpuppte.

Demnach sollen der 20-jähriger Angestellte sowie seine beiden Komplizen gemeinsame Sache gemacht haben. So habe der einzige Geständige als Fahrer im Auto gewartet, während sein bewaffneter Kumpel gegen 3 Uhr das Schnellrestaurant betrat. Der vermeintliche Räuber und sein angebliches Opfer spielten dann den Ablauf des Überfalls.

Dumm nur, dass Überwachungskameras das Geschehen aufzeichneten. Zwei DVDs vom Außenbereich zeigen eindeutig den Golf Kombi, inklusive Kennzeichen. Beim Fahrer des Wagens, dem 19-Jährigen, fand die Polizei später einen Teil der Beute. Das eigentliche Geschehen im Innenraum des Schnellrestaurants aber ließ sich vorerst nicht rekonstruieren.

"Die Datei auf der dritten DVD lässt sich nicht öffnen. Das dazu gehörende Programm fehlt", teilte Richterin Tanja Schwöppe-Funk mit, unterbrach die Verhandlung mehrfach und setzte mit dem 30 Januar einen Fortsetzungstermin an.