Herford

Nachbesserung kostet Bahn 130.000 Euro

Bahnhof: Neues Mobiliar und mehr Schutz im Außenbereich

30.11.2018 | 30.11.2018, 05:00
Abgesperrt: Als Bahnbedienstete darf Service-Mitarbeiterin Tatjana Lohöfer in dem Bereich des Bahnsteigs 5 stehen. Künftig wird dieser Abschnitt für den RRX-Express ausgebaut. - © Peter Steinert
Abgesperrt: Als Bahnbedienstete darf Service-Mitarbeiterin Tatjana Lohöfer in dem Bereich des Bahnsteigs 5 stehen. Künftig wird dieser Abschnitt für den RRX-Express ausgebaut. | © Peter Steinert

Herford. Wenn Bahnhofsmanager Martin Nowosad seinen Dienstsitz in Bielefeld verlässt und in Herford vorbeischaut, dann braucht er nicht lange, um den einen oder anderen Missstand zu entdecken. Rechts vom denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude faltet er einen Falschparker zusammen und erklärt diesem, dass diese Parkplätze Mietern wie der Bäckerei Pollmeier vorbehalten seien.

"Es geht vorrangig um Nachbesserungen"

Auf der gegenüberliegenden Seite links vom Haupteingang braucht er nicht lange suchen, um leere Alkoholflaschen zu finden. Weil weder Flaschen noch Falschparker gewünscht sind, sichern diese Außenbereiche künftig zwei massive und abschließbare Tore. Sie sind Teil eines Kosmetikprogramms für den Herforder Bahnhof, das sich die Bahn knapp 130.000 Euro kosten lässt. "Dunkle Ecken sind immer schlecht", sagt Nowosad als Begründung für den Einbau der Tore, die allein 10.000 Euro kosten.

Vieles neu: Die Windschutzscheiben (oben) wie auch das Stahltor links vom Haupteingang zeigte Bahnhofsmanager Martin Nowosad. - © Peter Steinert
Vieles neu: Die Windschutzscheiben (oben) wie auch das Stahltor links vom Haupteingang zeigte Bahnhofsmanager Martin Nowosad. | © Peter Steinert

Auf der Seite zur Fahrradstation sollen zudem alte und nur noch teilweise erhaltene Mauermalereien abgetragen und die alte Backsteinmauer wieder freigelegt werden. Vor Jahren war das Wandbild zu einem Jubiläum der Otto-Hahn-Realschule angelegt worden. Direkt darüber sind vom Bahnhofsvorplatz Windschutzscheiben zu erkennen. "Auch die haben wir ausgetauscht, damit die Reisenden vom Bahnsteig 1 nicht zu sehr Sturm und Wind ausgesetzt sind", sagt Martin Nowosad, setzt seinen Rundgang durch den Bahnhof fort und erklärt: "Vor Jahren haben wir etwa die Unterführung erneuert, was bei unseren Kunden sehr positiv aufgenommen wurde. Die Zufriedenheit mit dem Herforder Bahnhof ging exorbitant nach oben. Jetzt geht es vorrangig um Nachbesserungen."

Ein Teil davon ist schon umgesetzt worden. Etwa neues Mobiliar auf den Bahnsteigen, wo alte Holzbänke durch Stahlgitterbänke ausgetauscht wurden. Oder im Eingangsbereich, wo Sitzgelegenheiten gewünscht, aber bislang nicht vorhanden waren. Neue Vitrinen für die Fahrpläne und die Wagenstands-Anzeigen sind ebenfalls montiert worden. Im nächsten Jahr werde der Maler anrücken, so Nowosad, um die Innenwände der Eingangshalle zu bearbeiten.

Ebenfalls im neuen Jahr wird auch der Bahnsteig 5 modernisiert und für den neuen RRX-Express angepasst, der in etwa einem Jahr an den Start gehen soll und der anstelle des bisherigen RE 6 zwischen Minden und Köln/Bonn pendelt (die NW berichtete). Unter anderem wird für diese neue Zug-Generation der bislang größtenteils brach liegende Bahnsteig 5 erneuert und auf 220 Meter verlängert. "Die Arbeiten dafür werden ein dreiviertel Jahr dauern", sagt Martin Nowosad.

Die Bahn hat gute Gründe, um den Knotenpunkt Herford kosmetisch aufzuhübschen. 185 Züge halten jeden Tag in der Hansestadt. Bis zu 12.000 Reisende werden täglich gezählt. Martin Nowosad: "Damit liegt Herford in Ostwestfalen-Lippe in der gleichen Kategorie wie Bielefeld und Paderborn."