Auflösung Mittwochsrätsel: Das Foto zeigt einen Blick in die Radewiger Straße

Herford. Das Foto des Mittwochrätsels von vergangener Woche zeigte einen Blick vom Gänsemarkt in die Radewiger Straße. Klaus Nowitzki schreibt dazu: &bdquo;Links hinter der Mauer war das Bratwurstglöckle, da habe ich als Kind manche Bratwurst verdrückt. Rechts bei Dürkopp gab es Schrauben, Nägel und Beschläge jeder Sortierung, einzeln und nach Gewicht. Etwas weiter ist heute der Fürstenauplatz, nach dem Krieg Trümmergrundstück das den Eltern des TV- Moderators Hajo Friedrichs gehörte. Dazu suche ich ein Foto aus den Nachkriegsjahren von dem Trümmergrundstück, eventuell mit der Fleischerei Berger. Die herzensgute Familie Berger hat mich in den Nachkriegsjahren oft zum Mittagessen eingeladen – hat wunderbar in den wirren Nachkriegsjahren geschmeckt. Danke. Auf dem Trümmergrundstück hatte mein kriegsversehrter Vater eine Fahrradwache, die ,Lizenz zum Gelddrucken auf ehrliche Weise nach dem Krieg (ohne Schieberei). Übrigens Vandalismus gab es auch damals schon, eines Morgens lag ein Teil der Fahrradständer meines Vaters im nahegelegenen Stadtgraben. Gegenüber dem Trümmergrundstück war das Kolonialwarengeschäft Kattenbrinker. Hier gab es neben losen Lebensmitteln vom Bindfaden über Holzschuhe und Geschirr bis zu einfachen Kleidungsstücken alles. Diese Gerüche! Es waren ja alles offene Waren, von Gewürzen bis zur Wurst. Die Ladeneinrichtung war von etwa 1890 mit reichlich Schnitzwerk und hunderten Schubladen. Noch in den 1960er Jahren habe ich oft einen Umweg gemacht, nur um die Atmosphäre zu genießen. Heute stände so ein Laden unter Denkmalschutz." Es gab Petroleum vom Fass Friedrich Wemhöner erinnert sich: &bdquo;Auf der linken Seite sieht man das Hotel zum Kronprinzen. Dahinter war früher das Bratwurstglöckl. Dort gab es eine gute Bratwurst. Es war eng, aber gemütlich. Dahinter im Hause Radewiger Straße 8 gab es das Kolonialwarengeschäft Kattenbraker. Paula und Johanne Kattenbracker bedienten dort die Kunden. Petroleum vom Fass bis zum Paar Holsken (Holzschuhe) – so etwas gab es nur in diesem Laden. Außerdem hatte der Laden eine Schankkonzession – hier gab es auch noch nen ,Schluck. Auf der rechten Seite das Eisenwarengeschäft Dürkopp, vorm. Dreseler. Die beiden Häuser hinter dem Haus mit dem Erker sind Bomben zum Opfer gefallen. Im Hintergrund sehen wir schöne Fachwerkhäuser und dahinter das Textilhaus August Barkhausen." Günther Büthe: &bdquo;Im Hotel Kronprinz habe ich, als ich nach Herford kam, täglich zu Mittag gegessen. Bei Dürkopp habenwir unseren ersten Dauerbrenner-Ofen gekauft." Helfried Horstmann schreibt: &bdquo;Wenn in vergangenen Zeiten bei Gutberlet in der Radewiger Straße Lebensmittel von Hand in die Tüte abgewogen wurde, so konnte man bei Eisenwaren Rudolf Dürkopp Nägel lose kaufen. Als Kind fand ich es eindrucksvoll, wenn mit einem Magneten Nägel aus der Schublade direkt in die Waage gelangten. Auch Ofenrohre wurden den eigenen Wünschen entsprechend zurecht gesägt. Damals waren Zentralheizungen noch nicht allgemein üblich. Und für die Öfen und Herde in den Wohnungen brauchte man nun mal Ofenrohre. Mit einer Asbestkordel wurden sie dann in der Schornsteinmuffe abgedichtet. Damals erkannte man noch nicht die Schadstoffe, die damit verbunden waren. Rechts von Dürkopp, im selben Hause, war das Fahrradgeschäft von Heinz Rieke. Von dort bekam ich mein erstes Fahrrad mit 14 (!) vom Konfirmationsgeld. Gegenüber im Bild gut mit dem Briefträger zu erkennen ist das Hotel zum Kronprinzen von Fritz Deppe. Bekannt war vor allem seine gute gutbürgerliche Küche. Zur Goldenen Hochzeit meiner Großeltern 1960 wurde von dort das Essen geliefert. Für die damalige Zeit ein absolutes Novum. Es gab selbstverständlich Schweinerollbraten. Hinter dem Bratwurst-Glöckle, im Bild nicht mehr zu erkennen, das Geschäft von Theodor Kattenbracker. Hier gab es nicht nur Lebensmittel, grüne oder auch selbst eingelegte Heringe, sondern auch Petroleum. Schön, dass in den letzten Rätseln an die vielen Inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte erinnert wird. Wir Kinder hatten beim Weg in die Innenstadt in den Schaufenstern immer wieder etwas Neues zu entdecken." Geschäftsleute hatten zum Martinssingen interessantere Gaben Jutta Meier Böbersen kennt sich aus: &bdquo;Heute ist links das das QuARTier 2 von Brigitte Schäffer. Das Haus rechts (heute Home Interieur Outlet) hat mein Großvater Friedrich Wilhelm Dreseler 1899 erbaut und dort einen Kolonialhandel betrieben. Zuvor ist er mit der Kutsche zu seinen Kunden gefahren. Später hat die Firma Dürkopp dort ein Eisenwarengeschäft eröffnet." Annette Schmidt schreibt: &bdquo;Der Briefträger trägt die Post zum Hotel Deppe. Agnes Deppe ist mit mir eine Zeit lang in eine Klasse gegangen, und wir alle fanden es höchst interessant, dass sie in einem Hotel wohnte. Bei Dürkopp gab es Haushaltsgeräte, etwas weiter rechts (außerhalb des Fotos) folgte das Modehaus Böbersen, das lange existierte und hochwertige Damenmode führte. Zum Martin-Luther-Singen haben wir unsere Mitschüler, die in der Innenstadt zu Hause waren, immer beneidet, da die Geschäftsinhaber meist interessantere Gaben verteilten..."

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