Herford/Lemgo. Bereits die Ausstellung in der Detmolder Galerie Busche im Jahre 1989 trug den Titel "Impressionen aus Worpswede". Zahlreiche Arbeiten in Aquarell sind danach entstanden, die die Landschaft und das Teufelsmoor aus Worpswede und der unmittelbaren Umgebung zeigen.
Wolfgang Heinrich ist in Lippe und darüber hinaus als begnadeter Aquarellmaler bekannt, der sich der Landschaftsdarstellung eng verbunden fühlt und Worpswede mehrfach bereiste.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Tim Ostermann hat jetzt sein Berliner Büro mit Heimat bestückt. Gleich drei Bilder des Herforder Malers Wolfgang Heinrich erwarb der Politiker von der Wolfgang-Heinrich-Stiftung mit Motiven aus Herford und Bad Oeynhausen, so wie es dem Wahlbezirk des Löhners entspricht. Aus diesem Anlass lud der Abgeordnete den Maler und dessen Frau höchstpersönlich in die Hauptstadt und den Bundestag ein.
In der Ausstellung im Schloss Brake präsentiert der Maler und Grafiker Aquarelle von Worpswede, die auch in der Manier der "Pleinair Malerei", unter freiem Himmel künstlerisch festgehalten worden sind, dem Betrachter aber seine persönliche Sicht und Perspektive auf die Landschaft vermitteln. Eindrucksvoll schildert er gegenstandsbezogen mit wohldosierter, manchmal kräftiger Farbgebung die Atmosphäre in der Natur. Wiesen und Moore, kleine Bäche und Seen, unterschiedliche Wetterphänomene bannt er mit sicherer Pinselführung auf das aus Bütten geschöpfte Papier in der anspruchsvollen Aquarelltechnik.
Der Barkenhof in Worpswede, ursprünglich Worpsweder Bauernhof, 1895 von Heinrich Vogeler gegründet, der diesen zu einem eindrucksvollen Jugendstilhaus umbauen ließ, inspirierte Wolfgang Heinrich Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre immer wieder auf Neue und so entstanden einige Aquarelle, die sich mit dem architektonischen Erscheinungsbild eines Gebäudes auseinandersetzen, das zum Fokus der Worpsweder Künstlerbewegung avancierte. Hier stellte man aus, trat in einen kritischen Dialog mit den Künstlerinnen und Künstlern der Worpsweder Künstlerkolonie.
Seit 1952 in Ost-Berlin als Kunsterzieher tätig, lebt und arbeitet Wolfgang Heinrich seit 1958 in Herford. Als Pädagoge und Dozent machte er sich einen Namen, leitete 1976 eine Klasse für Aquarellmalerei an der Herforder Volkshochschule, hielt Vorträge und war stets bemüht als Kunsterzieher sein Wissen weiter zu geben. "Farben haben mir immer viel bedeutet. In Emil Noldes Bildern bewundere ich die Intensität und Leuchtkraft der Farben. Mir geht es vor allem um die Reinheit und Transparenz der Aquarellfarbe, wobei ich aus den Originalfarben immer neue, der Stimmung angemessene Töne mische."
Die Braker Ausstellung zeigt nur ein Segment aus dem reichhaltigen Fundus des Künstlers, der noch unzählige Bilddokumente zu Worpswede sein eigen nennt. Wolfgang Heinrich ist ein Augenmensch durch und durch und schuf im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung und Arbeit ein komplexes und facettenreiches Werk.
Organisiert und konzipiert wurde die Ausstellung von der Kulturagentur des Landesverbandes Lippe. Sie ist bis zum 9. August im ersten Obergeschoss von Schloss Brake in Lemgo zu sehen, Eintritt frei. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 12.30 bis 16 Uhr, Freitag von 8 bis 13 Uhr. Weitere Infos unter www.landesverband-lippe.de