Spenge/Hücker-Aschen. Der große Fang ließ vier Stunden auf sich warten. Dann aber hatten Christian Rose und sein Angelfreund Robert einen echten Riesen am Haken: einen Wels von 1,74 Metern Länge. Am Hücker Moor ein Rekordfang.
Einmal im Jahr verbringt der Bünder Christian Rose mit ein paar Freunden ein Angelwochenende am Hücker Moor. "Ich kann nirgendwo so gut entspannen wie beim Angeln", sagt der 27-Jährige.
Auch an diesem Abend hoffen Christian Rose und sein Kumpel Robert auf einen guten Fang und bestücken ihre Haken mit einem Bündel von Tauwürmern. Vor der Angelhütte beziehen sie Stellung. Gegen 21 Uhr bringen sie den Köder aus. Dann heißt es für die beiden Angler warten. Vier Stunden lang. Kurz nach ein Uhr beißt schließlich ein Fisch an.
Raubfisch
Welse werden laut Wikipedia je nach Art acht Zentimeter bis drei Meter lang.Es gibt zwölf Gattungen und mehr als 100 Arten.
Welse sind vorwiegend nacht- und dämmerungsaktive Raubfische, die sich vor allem von lebenden und toten Fischen ernähren. Die Fische sind wärmeliebend, bevorzugen stehende oder langsam fließende Gewässer.

Zu dem Zeitpunkt ahnen die beiden Angler nur, was für einen gewaltigen Brocken sie da am Haken haben. "Zunächst stand die Rute fast senkrecht", sagt Rose. Aber der Fisch habe die Angel richtig nach unten gezogen.
Erkennen können sie den Wels im Dunkeln nicht: "Außerdem schwimmen die Tiere eigentlich nur über dem Grund."
Mit Taschenlampe und Rute springen die beiden Angler sofort in ein Ruderboot. "Das hatten wir schon passend liegen - für den Fall, dass wir einen großen Fisch fangen würden", sagt der Bünder.
Während sein Freund Robert die Rute hält, schnappt sich Christian Rose die Ruder. Allerdings übernimmt eher der Fisch das Kommando: "Der hat uns einmal durch die ganze Bucht gezogen", berichtet der Bünder lachend und ergänzt: "Man kann sich nicht vorstellen, welch enorme Kraft ein solches Tier hat."
Irgendwann gibt der Fisch jedoch auf. Die beiden Angler können den 29-Kilo-Brocken ins Boot ziehen. "Da haben wir uns erstmal erschrocken", sagt Christian Rose. Mit einem solchen Riesenwels hätten sie nicht gerechnet. "Das war atemberaubend." Er angele schon seit 18 Jahren: "Aber ich habe noch nie einen größeren Fisch gesehen oder gefangen."
Der Wels sei wohl zwischen 18 und 20 Jahre alt gewesen. Ein alter Veteran ist er damit noch nicht: "Die Fische können bis zu 50 Jahre alt werden."
Und bis zu drei Meter lang. Mit seinen stattlichen 1,74 Metern bricht aber auch der Spenger Wels einen Rekord - zumindest am Hücker Moor: "Es ist deutlich der größte Fisch, den wir je hier am Haken gehabt haben."