KREIS HERFORD

16 Einbrüche in 16 Jahren

Juwelier Dietmar Busse trägt’s mit Fassung / Jüngster Fall: Täter kamen mit der Spitzhacke

Dietmar Busse schaut sich das Malheur aus der Nähe an. Der Glaser hat eine neue Scheibe über das Loch geklebt. In der Auslage liegen als Deko sinnigerweise ein paar Glasscherben – die aber nicht vom Einbruch stammen. | © FOTO: HASELHORST

21.12.2011 | 21.12.2011, 00:00

Kreis Herford (hazl). "Die Kunden sprechen uns schon auf unsere originelle Deko an", witzelt Dietmar Busse, Inhaber des Juweliergeschäftes Backes am Neuen Markt in Herford. In der Auslage liegt hinter einer zerbrochenen Scheibe ein Häufchen Glasscherben. Busse wurde Ende vergangener Woche zum 16. Mal in 16 Jahren Opfer eines Einbruchs.

"Geschafft haben sie’s jetzt aber zum ersten Mal", sagt der Juwelier. Mit dem Hammer hätten die Täter es schon häufiger versucht, die ganz Verwegenen seien mit einem Auto gegen die Scheibe gefahren, die ganz Naiven warfen einen Backstein – aber alle scheiterten am Panzerglas. Diesmal waren sie erfolgreich – mit einer Spitzhacke.

"Der Glaser hat gesagt, dass die an die 50 Mal auf die gleiche Stelle geschlagen haben – sonst hätte die Scheibe das ausgehalten", sagt Busse. Es könne auch damit zusammenhängen, dass die Einbrecher sich unbewusst die älteste Scheibe des Geschäftes ausgesucht hätten.

Die Kosten für die zerstörte Scheibe liegen bei etwa 3.500 Euro und werden von der Versicherung übernommen. Schmuck und Uhren waren 25.000 Euro wert. "Das zahlt die Versicherung leider nicht komplett", so Busse.

Der Juwelier glaubt, "dass Einbrüche in unserer Region vergleichsweise häufig sind", weil der nahe Anschluss an die A2 eine schnelle Flucht ermöglicht. Das weiß allerdings nicht jeder zu nutzen: "Da haben mal Täter nach dem Bruch an der Autobahn getankt und wollten mit einer teuren Armbanduhr zahlen", erzählt Busse und lacht. Ganz so dumm waren die Einbrecher in der vergangenen Woche leider nicht.