Enger. Seit 25 Jahren ist Hartmut Golücke Leiter der Grundschule Belke-Steinbeck/Besenkamp. Mit Ende des Schuljahres räumt er seinen Stuhl und geht in Altersteilzeit. Mareike Patock sprach mit dem 62-Jährigen über besondere Momente in seiner Laufbahn, modische Rituale zum Schulstart und seine Abschiedsvorstellung im Zirkus.
Herr Golücke, können Sie sich noch an Ihren ersten Tag an der Grundschule Belke-Steinbeck erinnern?
HARTMUT GOLÜCKE: Daran kann ich mich noch gut erinnern. Da gab es eine große und sehr herzliche Begrüßungsfeier. Und schon da habe ich gemerkt, wie offen und frei Grundschulkinder sind. Ich wurde gleich mit "Du, Herr Golücke" empfangen. Das war toll.
Sie hatten lange als Hauptschullehrer unterrichtet und reichlich schulische Erfahrung gesammelt, bevor Sie nach Besenkamp gekommen sind. Hatten Sie bei Ihrem Start hier trotzdem Lampenfieber?
GOLÜCKE: Ich hatte Bammel und Herzklopfen ohne Ende, denn als Grundschullehrer hatte ich keinerlei Erfahrung. Und dann wurde ich gleich zum Leiter gemacht. Eine besondere Überraschung war das auch für meinen Sohn Kai. Der ging hier damals in die zweite Klasse. Und meine Frau und ich haben ihm erst einen Tag vor meinem Amtsantritt gesagt, dass ich der neue Leiter an seiner Schule werde.
Was war Ihr schönstes Erlebnis in den vergangenen Jahren?
GOLÜCKE: Ich erinnere mich gern an einen Schulausflug nach Wangerooge Anfang der 90er Jahre. Das war zum Sommeranfang. Mit den Kindern haben wir eine Nachtwanderung zur Geisterstunde gemacht. Wir hatten damals Vollmond und ein ganz besonderes Licht im Watt. Außerdem konnten wir Meeresleuchten beobachten, ein seltenes Naturschauspiel. Und wir haben auf der Wanderung in einen Geburtstag hineingefeiert: Eine Schülerin wurde zehn Jahre alt, und da haben wir für sie gesungen. Das war ein sehr emotionales Erlebnis.
Haben Sie verfolgt, was aus Ihren ehemaligen Schülern geworden ist?
GOLÜCKE: Ja natürlich. Schon allein, weil ich seit fast 40 Jahren in Besenkamp wohne und in vielen Vereinen bin. Dadurch treffe ich immer wieder auf ehemalige Schüler und erfahre, was aus ihnen geworden ist. Mittlerweile schule ich übrigens schon wieder die ersten Kinder ehemaliger Schüler ein.
Ist das nicht ein merkwürdiges Gefühl?
GOLÜCKE: Ja, das ist schon seltsam. Da merkt man, dass man älter geworden ist.