Enger

Kugelleger haben den Dreh raus

In der Maiwiese trifft sich eine Gruppe regelmäßig zum Boulespielen / Weitere Mitspieler gesucht

25.08.2013 | 25.08.2013, 07:00
Dirk Löbbe, Manfred Schwarz, Detlef Schäffer, Margret Giesselmann, Gerd Giesselmann und Inge Walkenhorst (v. l.) treffen sich unter dem grünen Blätterdach in der Maiwiese zum Boule-Spielen. - © Foto: Ekkehard Wind
Dirk Löbbe, Manfred Schwarz, Detlef Schäffer, Margret Giesselmann, Gerd Giesselmann und Inge Walkenhorst (v. l.) treffen sich unter dem grünen Blätterdach in der Maiwiese zum Boule-Spielen. | © Foto: Ekkehard Wind

Enger. Kurze Konzentration. Dann saust Inge Walkenhorsts Kugel durch die Luft, schlägt hart auf dem Boden auf und räumt zwei andere Kugeln aus dem Weg. Ihre eigene bleibt ganz dicht am Ziel, dem gelben "Schweinchen", liegen. "Prima – Inge macht das locker aus dem Handgelenk", lobt Detlef Schäffer seine Mitspielerin. Mit anderen treffen sie sich jeden Dienstag in der Maiwiese zum Boule-Spielen.

"Es macht einfach großen Spaß", sagt Inge Walkenhorst. Zu Anfang habe sie nur zugeschaut und es dann einfach mal ausprobiert. Mitglieder des Heimatvereins, die regelmäßig in der lauschigen Maiwiese unter dem grünen Blätterdach die Kugeln rollen lassen, hoffen auf weitere Mitspieler. "Wir sind offen für alle Interessierten", sagt Gerd Giesselmann. "Gerd – Du bist dran", ruft Detlef Schäffer den Vorsitzenden des Heimatvereins zurück auf die Bahn.

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Das Ziel im Visier

Ziel ist es, mit den eigenen Kugeln möglichst nah an eine Zielkugel zu gelangen. Die Zielkugel und die gegnerischen Kugeln können dabei auch herausgedrückt oder weggeschossen werden.
In Frankreich wird die Zielkugel cochonnet (dt.: Schweinchen). (Wikipedia)

Dessen Wurf sitzt. Jetzt muss die gegnerische Mannschaft kontern. Manfred Schwarz ist stark im Legen. Ihm gelingt es, seine eigene Kugel mit viel Gefühl noch näher am gelben "Schweinchen" zu platzieren. "Andere können besser schießen, das heißt: die gegnerische Kugel weghauen", erklärt der 57-Jährige. Er sei eher der Leger. Schwarz spielt schon seit mehren Jahren. "Ich gehöre auch zu einer Boule-Gruppe, die sich regelmäßig im Bünder Steinmeisterpark trifft", sagt er. Heute ist sein Können auf der Bahn in der Maiwiese gefragt. "Mani, los das kannst du doch", feuern ihn die anderen Spieler an. Sein Arm schnellt vor – und Mani haut noch einen Superwurf raus. So einen versierten Spieler hat jeder gern in seinem Team. "Wir bilden die Mannschaften aber immer neu", sagt Gerd Giesselmann.

Man spiele Boule ganz entspannt. "Der Ehrgeiz kommt dann beim Spiel", sagt der Vorsitzende schmunzelnd. Die Mannschaft, die zuerst 13 Punkte auf dem Konto hat, gewinnt die Partie. Gibt es manchmal Streit? "Nein, kann es gar nicht geben", sagt Dirk Löbbe, der schon seit vielen Jahren Boule spielt. Wenn mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sei, welche Kugel näher am "Schweinchen" liege, holt Detlef Schäffer das Maßband heraus. "Dann werden exakt die Abstände ermittelt", sagt Dirk Löbbe. Schäffer war es auch, der den Anstoß gab, die Split-Bahn in der Maiwiese zu nutzen: "Die Anlage lag leider brach", erinnert sich der Engeraner. Als er im Heimatverein dafür warb, eine Boule-Gruppe zu bilden, stieß er auf Zustimmung. "Für mich ist diese Anlage in der Maiwiese einfach wunderbar", schwärmt Schäffer. Oftmals hielten Radfahrer auf der ehemaligen Kleinbahntrasse an, die direkt an der Maiwiese vorbei führt, und schauten den "Kugellegern" interessiert zu.

"Detlef, weiter geht\'s. Neues Spiel", ruft ihm Manfred Schwarz zu. Schäffer schnappt sich aus dem Wirrwarr der Stahlkugeln, die auf der Bahn liegen, blitzschnell die eigenen. Wie er die so schnell erkannt hat? Ganz einfach: "Meine Frau hat auf meine Kugeln zwei kleine Punkte mit Nagellack drauf gemalt. Die erkenn\' ich sofort."