
Spenge. Schon von weitem hört man es hämmern: Bei den Werburger Kreativtagen gestalten die sechs Teilnehmer des Bildhauerkurses mit Hammer und Meißel ihre Steinblöcke. Nebenan werden täuschend echt Landschaften, Obst und Gemüse mit Aquarellfarbe gezeichnet.
"Zuerst lassen wir uns von den Baumberger Sandsteinblöcken aus dem Münsterland inspirieren. Wir besprechen in der Gruppe, was man aus dem Stein schlagen kann", erklärt Kursleiterin Waltraud Saeger. Gabriele Ebert hat viel Spaß an der kreativen handwerklichen Arbeit. "Das ist mein schräger Vogel Edward", sagt sie. "Der Stein lief spitz nach vorne zu und erinnerte mich an den Schnabel eines Vogels."
Die ausgesuchte Figur werde mit Kreide auf den Steinblock vorgezeichnet, dann schlage man an den Linien den überflüssigen Stein mit Hammer und Meißel weg. Für die Feinarbeiten werde ein Schleifstein verwendet. "Körperkraft ist nicht unbedingt erforderlich, es kommt auf den geschickten Umgang mit dem Werkzeug an", betont die freischaffende Künstlerin und Bildhauerin Saeger.
An drei aufeinanderfolgenden Tagen können die Teilnehmer ihre kleinen Kunstwerke vollenden.
In den zwei Bildhauerkursen gibt es nur jeweils einen männlichen Teilnehmer. Zwischen Frauen und Männern stellt Saeger unterschiedliche Vorgehensweisen fest. Die Männer hätten sich schon eine Figur ausgedacht, wenn sie den Kursus beginnen. Die Frauen hingegen gingen ohne konkrete Vorstellung an die Arbeit und ließen sich von dem Stein inspirieren.
Die starke Leuchtkraft der hochpigmentierten Aquarellfarben und die vielen Möglichkeiten, mit ihnen zu malen, schätzt Graphikdesignerin Christine Sordel-Brockmann.
"Man kann mit ihnen intensive Akzente setzen, sie gut mischen, sie ineinanderlaufen lassen und lasierend arbeiten", sagt die Kursleiterin.
Besonders beliebt bei den Teilnehmern sind Blumen, Landschaften, Gewässer, Obst und Gemüse, die sie aus Büchern oder aus der Natur abzeichnen. In dem zweitägigen Kursus sollen die Hobbymaler mit den Farben experimentieren und die Grundsätze erlernen. "Es ist wichtig, ein Gefühl für das Mischungsverhältnis von Farbe und Wasser zu bekommen", erklärt Sordel-Brockmann.
Erika Hille nimmt schon zum dritten Mal an dem Aquarellmal-Kursus teil und hat große Fortschritte gemacht. "Ich habe jetzt mehr Mut zur Farbe. Es macht mir großen Spaß und hat eine entspannende Wirkung auf mich, aber man muss sich sehr konzentrieren", berichtet Erika Hille.