Tierschützerin aus dem Kreis Herford erklärt: Wie schütze ich meine Haustiere vor der Hitze?

Enger/Spenge. Sommer, Sonne, hohe Temperaturen: Menschen müssen bei dem momentanen Wetter nicht nur gut auf sich aufpassen, sondern auch auf ihre Vierbeiner. Bei den steigenden Temperaturen und zunehmendem Sonnenschein sollten Halterinnen und Halter ihre Tiere besonders gut beobachten, um etwartige Veränderungen im Verhalten sofort feststellen und entsprechend schnell handeln zu können. Wie Zwei- und Vierbeiner gemeinsam gut durch den Sommer kommen, erklärt Tierschützerin Renate Siekkötter vom Tierheim in Bünde, das auch für die Stadt Enger mit zuständig ist. Egal ob Hauskaninchen, Freigängerkatze oder Weidetier: &bdquo;Wichtig ist, dass Halterinnen und Halter ausreichend Wasser und Schattenplätze zur Verfügung stellen, am besten an mehreren Orten, damit das Tier jederzeit die Möglichkeit hat, genug zu trinken und sich zurückzuziehen. Die Tränken müssen regelmäßig gereinigt werden, damit sich keine Infektionen verbreiten können,“ erklärt Renate Siekkötter. Dies gelte auch für Vögel und Insekten. Hier können kleine Schalen mit Steinen und Wasser Erleichterung verschaffen: &bdquo;Auf den Steinen können sich Vögel und Insekten festhalten, damit sie nicht ertrinken.“ Laut des Deutschen Tierschutzbundes können sich Hunde und Katzen, im Gegensatz zu Menschen, nicht durch Schwitzen über die Haut Kühlung verschaffen und sind so gegenüber Hitze sehr empfindlich. Was jedoch auch für uns gelte, gelte laut Siekkötter auch für Tiere: Die Sonne, insbesondere über die Mittagszeit, meiden, Gassirunden und Auslauf in den frühen Morgen oder Abend verlegen, wenn es kühler ist und die Sonne noch nicht so viel Kraft hat. &bdquo;Insbesondere Hunde sollten bei diesen Temperaturen nicht neben dem Fahrrad laufen, auf sportliche Aktivitäten sollte verzichtet werden,“ rät die Tierschutz-Expertin. Sie empfiehlt zusätzlich leicht verdauliches Futter, kleinere Portionen und nährstoffreiche Sommersnacks: &bdquo;Hier eigenen sich gekühltes Obst und Gemüse, beispielsweise Gurke oder Wassermelone.“ Ein kühler Platz in der Wohnung Auch Katzen, insbesondere, wenn sie Freigänger sind, sollten stets die Möglichkeit bekommen, sich in den Schatten zurückzuziehen. &bdquo;Halter brauchen sich aber auch keine Sorgen machen, wenn sich eine Katze mal in die pralle Sonne legt. Das sind sehr hitzebeständige Tiere,“ erklärt Siekkötter. Anders sähe es beispielsweise bei Kanninchen aus: &bdquo;Kaninchen sind äußerst wärmeempfindlich. Bereits bei Temperaturen um 25 Grad sollte man als Halter oder Halterin besonders aufpassen.“ Die Käfige sollten, wenn möglich, auf der Nord-Ost-Seite der Wohneinheit aufgestellt werden, die Westseite biete sich durch den Verlauf der Sonne laut der Tierschützerin nicht für die Kleintierhaltung an. &bdquo;Tieren, die keinen Zugang ins Freie haben, sollte in den Wohnräumen ein kühler Platz zur Verfügung stehen,“ sagt Siekkötter. Sei es auf Fliesen, durch eine Kühlmatte aus dem Fachhandel, ein kleines Wasserbecken oder auf nassen Handtüchern – Hauptsache es gäbe für die Vierbeiner eine Möglichkeit sich abzukühlen. “Teichbesitzer sollten zusätzlich auf den Sauerstoffgehalt des Wassers achten. Bei dieser Hitze können insbesondere kleine Gewässer leicht umkippen. Hier gilt es schnell Frischwasser hineinzuleiten, damit den Teichbewohnern nichts passiert,“ so Siekkötter. Renate Siekkötter weist mit Nachdruck auf die Gefahren hin, Haustiere bei diesem Wetter im Auto zu transportieren: &bdquo;Tiere, insbesondere Hunde, bloß nicht im Auto lassen! Dies kann für das Tier zur tödlichen Falle werden,“ erklärt die Tierschützerin. &bdquo;Bereits bei Temperaturen um die 20 Grad heizt sich das Auto auf Backofentemperaturen auf. Sauerstoffmangel ist die Folge, die in den meisten Fällen tödlich endet.“ Lange Autofahrten sollten, insbesondere beim Fehlen einer Klimaanlage, entweder in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt oder ganz verschoben werden. &bdquo;Wenn ein Tier im Auto mitfährt, gilt es den Weg zügig und ohne Unterbrechungen zu absolvieren – der Plausch mit dem Nachbarn oder ein kurzer Einkauf fallen ebenso darunter,“ mahnt Siekkötter. Tier im Auto eingesperrt: Was tun? Was viele Menschen nicht wissen: Tierhalterinnen und -halter können nach §17 Tierschutzgesetz bei gefährdendem oder verantwortungslosen Verhalten mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn Passanten Tiere im Auto sähen und den Halter nicht ausmachen können, sei der nächste Schritt Polizei oder Feuerwehr zu informieren. Vorsicht gelte auch beim Einschlagen der Autofenster: &bdquo;Das ist nur zulässig, wenn das Tier sich in akuter Lebensgefahr befindet. Es ist ratsam, vorher Fotos zu machen. In allen anderen Fällen sollte man auf die Rettungskräfte warten und den Tierschutz alarmieren,“ rät Siekkötter. Wichtig sei, gewissenhaft zu handeln und gut auf das Tier acht zu geben: &bdquo;Wasser und Schatten sind das A und O. Das was mir gut tut, tut in vielen Fällen auch meinem Tier gut. So kommen alle gut durch die warmen Tage,“ fasst Renate Siekkötter zusammen.

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