Schützenfest der SG Enger: Eine neue Königin setzt sich beim Königsschießen durch

Enger. Eine neue Königin ist gefunden: Beim Königsschießen der Schützengesellschaft Enger (SG) setzte sich die 66-jährige Petra Weisbrich gegen die Konkurrenz durch und wurde am späten Montagnachmittag zur neuen Königin gekrönt. Sie sei ein bisschen sprachlos und vor allem stolz darauf, dass in Enger wieder eine Frau regiere, sagte Weisbrich im Anschluss an die Proklamation. Zum König wählte sie ihren 67-jährigen Lebensgefährten Herbert Ruwe, ihre Adjutantin ist Marie-Luise Wolkenstein. Zweiter Ritter im Königsschießen wurde der Vorsitzende der SG Enger, Hans-Hermann Ebmeyer. Dritter Ritter im Stechen um die Königswürde wurde Sabine Pablo. Den Hofstaat komplettieren die vier Thronpaare Jutta Schröder und Günter Tetzlaff, Shari-Alin Tamme und Kai Tamme, Elli Elges und Werner Bayer sowie Sina Schröter und Sven Kruse. Königin Petra Weisbrich, die seit mehr als 30 Jahren Mitglied in der Schützengesellschaft Enger ist, war bereits einige Male im Hofstaat vertreten, zuletzt in der Schützensaison 2018/19. Nun ist die Rentnerin jedoch das erste Mal Schützenkönigin. Zielwassertrunk am Vormittag Schon am Morgen hatten sich die Schützen auf dem Barmeierplatz auf das Königsschießen eingestimmt - und den traditionellen Zielwassertrunk eingenommen. Den hatte wieder Stabsapotheker Jens Kosmiky aufgesetzt. Die komplette Rezeptur wollte er zwar nicht verraten, wohl aber ein paar Zutaten: "Ein bisschen Aprikose ist drin und ein wenig Schärfe - allerdings kein Pfeffer", betonte er. Schützenvorsitzender Hans-Hermann Ebmeyer jedenfalls war guter Dinge, dass der Trunk helfen werde, "einen würdigen Nachfolger für Sabine" zu finden. Sabine - das war Königin Sabine I. Grothaus, die das Schützenvolk zuvor mit ihrem Mann Andreas regiert hat. Nach dem Stopp auf dem Barmeierplatz ging es für die Mitglieder der SG Enger weiter Richtung Festplatz am Freizeitweg. Begleitet wurden sie dabei vom Spielmannszug - dieses Mal allerdings auf recht ungewöhnliche Weise: Denn die Musikerinnen und Musiker liefen nicht zu Fuß, sondern hatten einen historischen Trecker gechartert. Im überdachten Anhänger ließen sie sich ziehen, während sich die anderen Schützen per pedes auf den Weg durch die Innenstadt machten. Ehrungen und Beförderungen Am Schützenplatz angekommen, ehrte und beförderte Hans-Hermann Ebmeyer einige verdiente Mitglieder. Mit der Verdienstnadel des Westfälischen Schützenbundes (WSB) wurden Herbert Ruwe (1. Kompanie), Günter Tezlaff und Melanie Sauerwald-Tamme aus der 2. Kompanie sowie Marvin Bauer und Thea Schnelle (beide 3. Kompanie) ausgezeichnet. Die Ehrennadel des WSB erhielten Friedrich Kamp (1. Kompanie), Angela Neumann und Kerstin Vollmer (beide 2. Kompanie) sowie Claudia Ernet und Daniela Specht (beide 3. Kompanie). Mit dem Ehrenzeichen des WSB in Silber wurden Jan Sauerwald (1. Kompanie) und Renate Neumann (2. Kompanie) geehrt. Auch Beförderungen standen beim Morgenappell auf dem Programm: Felix Fritz Althoff (1. Kompanie) wurde zum Leutnant ernannt, Dieter Stemmler (2. Kompanie) zum Feldwebel, Peter Darm und Dennis Stemme (beide Spielmannszug) zu Unteroffizieren, Stabsapotheker Jens Kosmiky zum Oberleutnant. 300 Brötchen geschmiert Innendrin liefen derweil die letzten Vorbereitungen für das große Schützenfrühstück. Traditionell kümmern sich die Schützendamen aus allen drei Kompanien um die Vorbereitungen. Schon um halb 8 am Montagmorgen waren sie gestartet, hatten die langen Tische im Zelt festlich dekoriert und für 180 Personen gedeckt. "Und wir haben 300 Brötchen geschmiert und 40 Kannen Kaffee gekocht", erzählte Angela Ebmeyer. So gestärkt ging es gegen 11.30 Uhr zum Anschießen auf den Schießstand. Königin Sabine Grothaus und Engers stellvertretender Bürgermeister Philip Kleineberg gaben treffsicher die ersten Schüsse ab. Landeskaiser Bernd Wigge von der Schützengesellschaft zu Herford von 1832 tat es ihnen nach. Im Oktober hatte er sich in Medebach beim Schießen der Landeskönige aus Westfalen durchsetzen können und den hohen Titel errungen.

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