Künstliche Intelligenz "Schummeln" mit ChatGPT? So gehen die Schulen in Enger und Spenge damit um

Enger/Spenge. Es ist in aller Munde: ChatGPT ist ein textbasiertes Dialogsystem, das auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Ende vergangenen Jahres wurde der Chatbot der weltweiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, bisher kostenfrei. Seitdem ist das KI-Programm vor allem im Bildungssektor ein großes Thema. Doch inwiefern hat die potenzielle Nutzung durch Schüler tatsächlich Auswirkungen auf den Unterricht? Und welche Maßnahmen ergreifen Schulen in Enger und Spenge? Das Widukind Gymnasium in Enger beschäftigt sich bereits mit der Nutzung von ChatGPT durch Schüler. &bdquo;Ich bin mir sicher, dass ChatGPT von den Schülern genutzt wird“, sagt Schulleiter Ulrich Henselmeyer. Für ihn sei das KI-Programm aus dem nichts gekommen. Gleichzeitig erinnere es ihn an den Taschenrechner, mit dem Schüler auf einmal nicht mehr nur im Kopf rechnen mussten. Lehrkräfte müssten sich eben bei jeder neuen Herausforderung umstellen. Ähnlich sieht das auch Schulleiterin Beatrix Diel von der Städtischen Realschule Enger: &bdquo;Wir haben das Thema bereits in der Fachkonferenz Deutsch besprochen.“ Dort habe sie sich mit ihren Kollegen beraten, wie am besten damit umzugehen sei. Maßnahmen zur Kontrolle Gleichzeitig stellt Diel die Arbeitsweise des Chatbots infrage: &bdquo;Gerade im belletristischen Bereich sind die Texte doch todlangweilig.“ Auch das Risiko der Verwendung durch Schüler ihrer Schule sieht die Schulleiterin eher gering. &bdquo;Schüler müssen für die Nutzung auch eine gewisse Schreibkompetenz mitbringen“, betont sie. Andernfalls würde ChatGPT die Anweisungen nicht richtig verstehen und dementsprechend keine korrekte Lösung anbieten. Laut Maike Maatz, Schulleiterin der Regenbogen-Gesamtschule in Spenge, ist ChatGPT bei den Lehrkräften und Schülern ihrer Schule bisher kein großes Thema. Dennoch betont sie: &bdquo;Natürlich merke ich nicht sofort, wenn ein Text vom KI-Programm geschrieben wurde.“ Eine ernst zu nehmende Gefahr, dass die Leistungen der Schüler sich nicht mehr prüfen ließen, sieht Maatz jedoch nicht. &bdquo;In der Klausur sitzen die Schüler ja auch ohne ChatGPT“, sagt sie. Außerdem würde es der Chatbot nicht schaffen, wie ein Schüler zu klingen. Einige Maßnahmen zur Überprüfung seien für Schulleiterin Maatz in Zukunft jedoch denkbar. &bdquo;Eventuell werden wir Facharbeiten demnächst noch mal mündlich prüfen wie in einem kurzen Kolloquium“, schlägt sie vor. Auch Henselmeyer vom Gymnasium Enger wolle Aufgabenformate zukünftig ändern und individualisieren. Lehrkräfte könnten sich zum Beispiel mit Schülern über ihre Arbeiten unterhalten. &bdquo;So merkt man schnell, ob das Geschriebene aus der Feder des Schülers stammt“, fügt er hinzu. Ein generelles Verbot geht nicht Die Schulleiter der weiterführenden Schulen in Enger und Spenge sind sich vor allem einig darüber, dass ChatGPT nicht als Bedrohung zu sehen sei. Vielmehr würden sie der neuen Herausforderung optimistisch gegenüberstehen und überlegen, wie sie den Chatbot in den Schulen positiv einsetzen können. Man könne den Schülern die generelle Nutzung von ChatGPT außerhalb von Klausuren schließlich nicht verbieten, erklärt Diel von der Realschule Enger.

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