So lief das Weihnachtsgeschäft in Enger und Spenge

Enger/Spenge. Zum dritten Mal in Folge gab es 2022 Weihnachten unter erschwerten Bedingungen. Während in den beiden Vorjahren vor allem die Corona-Pandemie das Weihnachtsgeschäft beeinträchtigte, kamen im vergangenen Jahr noch die Folgen des Ukrainekriegs und die Energiekrise hinzu. So warnten die Handelsverbände NRW und OWL noch kurz vor den Feiertagen, dass nur ein Viertel der deutschen Händler mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden war. Die Händler in Enger und Spenge scheinen zu diesem Viertel zu gehören. Denn im Rückblick auf das gerade vergangene Jahr äußern sie sich zum großen Teil positiv. &bdquo;Es gibt eine positive Grundstimmung“, sagt Tobias Fehn, erster Vorsitzender der Kaufmannschaft Spenge. Der Verein vertritt Selbstständige und Unternehmer, unter anderem aus Handel, Handwerk und Gastronomie. &bdquo;Aus dem Einzelhandel habe ich nichts Negatives gehört. Der Gastronomie ging es sogar erstaunlich gut“, sagt Fehn. Im Rückblick meint er: &bdquo;Es wurde zuviel plakativ schwarz gemalt.“ Ähnlich äußert sich Fritz Althoff, erster Vorsitzender der Kaufmannschaft in Enger. &bdquo;Wir sind zufrieden, aber es könnte noch besser sein“, sagt er über sein eigenes Fachgeschäft für Unterhaltungstechnik. Zwar habe es in den letzten zwei Wochen vor Heiligabend deutlich weniger Kaufbereitschaft gegeben als erwartet, dafür seien die Monate davor gut gelaufen. &bdquo;Wahrscheinlich weil der ein oder andere da noch abwartet, wie die Rechnung für Gas und Strom ausfällt“, sagt Althoff. &bdquo;Wir hoffen aber, dass das nicht so schlimm ausfällt wie es in den Medien verbreitet wurde.“ Sehr lange Weihnachtszeit Eine ähnliche Beobachtung hat auch Almut Nottelmann, Inhaberin der gleichnamigen Buchhandlung in Spenge, gemacht. Das klassische Riesengeschäft an den letzten paar Tagen vor Weihnachten habe es dieses Jahr nicht gegeben. Sie hat aber eine andere Erklärung: &bdquo;Die Weihnachtszeit war in dem Jahr so extrem lang“, sagt Nottelmann. Kunden hätten wirklich Zeit gehabt, rechtzeitig Geschenke zu kaufen. Insgesamt sei bei ihr das Geschäft so gelaufen wie in den vergangenen Krisenjahren. &bdquo;Es war jetzt kein Rieseneinbruch“, sagt sie. &bdquo;Aber so wie es vor Corona war, wird es nicht mehr kommen.“ Kleinere Geschäfte sind auch durchaus nicht unzufrieden. &bdquo;Wir sind gefunden worden“, sagt Sabine Wippermann. &bdquo;Die Leute haben erkannt, dass es bei uns qualitativ gutes Spielzeug gibt, das nachhaltig ist.“ Im Sommer 2021 hatte sie ihr Spielzeuggeschäft Memories in Enger eröffnet – mitten in der Coronapandemie. &bdquo;Normale Zeiten gab es bei uns noch gar nicht“, sagt Wippermann. Zumindest lief das diesjährige Weihnachtsgeschäft nicht unter Corona-Bedingungen. &bdquo;Die Menschen waren froh, dass sie wieder etwas machen konnten“, sagt Tobias Fehn. Während die letzten Jahre durch die Pandemie-Situation zu den Feiertagen eher für gedrückte Stimmung gesorgt hätten, hätten die Leute dieses Jahr unbedingt wieder rausgewollt – trotz Inflation oder Sorgen wegen des Ukrainekriegs. Einige Unternehmen profitieren von der Corona-Krise Trotzdem ist noch Luft nach oben, sagt Fritz Althoff: &bdquo;Es ist ein bisschen Sand im Getriebe.“ Gerade in der Branche der Unterhaltungselektronik habe es zu den Hochzeiten der Pandemie mehr Umsatz gegeben. Zum Beispiel &bdquo;als es 2020 die Mehrwertsteuersenkung gab und die Leute nicht in den Urlaub fahren konnten“. Da war dann mehr Geld für andere Anschaffungen über. Auch Tobias Fehn erinnert daran, dass &bdquo;es auch Unternehmen gibt, für die waren die Corona-Jahre die besten Jahre der Unternehmensgeschichte“. Vor allem im Bereich der Produktion sei das der Fall gewesen. Diese Unternehmen würden nun zum Teil abwarten, ob das Hoch der letzten Jahre weiter anhält – oder nicht.

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