Wichtige Tipps: So füllt man die Grundsteuer-Erklärung richtig aus

Enger/Spenge. Alle Eigentümer von Immobilien haben Post vom Finanzamt bekommen: Sie mögen eine Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwertes abgeben. Und zwar in elektronischer Form. Was sich kompliziert anhört, ist gar nicht so schwierig. Wir geben Tipps und einen Leitfaden zum Ausfüllen. Und erklären, welche Unterlagen für einen Standard-Fall notwendig sind. Dann dürfte die ganze Angelegenheit des Ausfüllens im Elster-Formular in maximal einer halbe Stunde erledigt sein. Wir nehmen als Beispiel die wohl häufigste Situation an: Ein Ehepaar hat ein Haus gekauft oder gebaut und jedem der Ehepartner gehört die Hälfte. Das Ehepaar füllt die Grundsteuer-Erklärung am Computer im Elster-Formular aus. Dort also, wo sonst die Daten für die Einkommensteuer-Erklärung landen. Lesen Sie hier mehr dazu: Drei Unterlagen dürften reichen Drei Unterlagen werden benötigt, um den Grundsteuerwert zu erklären: Das Info-Blatt, das dem Schreiben des Finanzamtes beigefügt ist, ein Steuerbescheid eines vergangenen Jahres und die Baupläne oder der Kaufvertrag für das Haus. Das reicht. Allein mit diesen Daten kann jeder, der für Elster freigeschaltet ist, auf das Feld für die Grundsteuer-Erklärung klicken und die Fragen im Interview-Verfahren beantworten. Dabei gibt es wenige Fallstricke. Die persönlichen Daten sind schnell eingegeben. Wenn es Fragen gibt, dann hilft es oft, auf das blaue Fragezeichen zu klicken. Dann zeigt "Elster" rechts auf dem Bildschirm die Antworten. Tipps zum Ausfüllen Hier ein paar konkrete Tipps: Das Aktenzeichen - zu finden auf der Einkommensteuer-Bestätigung - wird im Elster-Formular ohne Sonderzeichen eingegeben; also lediglich die Ziffern stehen in dem Feld. Im Feld "Grund der Feststellung" sollte der Punkt "Hauptfeststellung" angeklickt sein. Die "Art der wirtschaftlichen Einheit" ist ein "bebautes Grundstück". Die Fragen nach der Gemarkung, das Grundbuchblatt, Flurstück mit Zähler und Nenner und die Grundstücksfläche und der Boden-Richtwert ergeben sich aus dem Info-Blatt des Finanzamtes. Wer unter Eigentumsverhältnisse "Ehegatten/Lebenspartner" eingegeben hat, der wird aufgefordert, die Daten der beiden Hausbesitzer einzutragen. Die Identifikationsnummern und die Steuernummer der Ehegatten stehen auf dem Steuerbescheid. Bei "Anteil am Grundstück/Betrieb des Land- und Forstwirtschaft" sollt unter Zähler eine "1" und unter Nenner eine "2" stehen. Soll heißen: Jedem gehört eine Hälfte. Jetzt dürfte es keine Probleme mehr geben. Generell gilt: Felder, mit denen der Hausbesitzer nichts anfangen kann, darf er getrost weg- oder weiterklicken. Kontrolle jederzeit möglich Auch, wenn die Prüfung am Ende des Interviews keine Fehler gezeigt hat, sind alle Daten kontrollierbar: Dazu gilt es, auf den blauen Kreis mit den drei waagerechten Linien am linken Bildrand zu klicken. Dann werden alle Kategorien eingeblendet. Bei der Kontrolle gilt es auf Folgendes zu achten: 1. Angaben zur Feststellung: "Hauptfeststellung" und "bebautes Grundstück (wirtschaftliche Einheit des Grundvermögens)" anklicken. 2. Lage des Grundstücks: Die Adresse in die Felder eingeben. 3. Gemarkung(en) und Flurstück(e) des Grundvermögens: Adresse eingeben und beim "Stift-Signet" das rechts neben den Eingabefelder sichtbar ist - das wandelt sich von eckig zu rund, wenn der Cursor es berührt - schauen, ob die Werte okay sind. 4. Angaben zu Eigentümer(innen) / Beteiligten: Hier Zeile 4 "Ehegatten/Lebenspartner (weiter mit Zeile 41) anklicken. Dann unten auf der Seite bei "Eigentümer(innen) / Beteiligte" die beiden Namen eingeben. Dahinter auf das Signet mit dem Stift klicken und den 1. Eintrag mit den Daten des einen und den 2. Eintrag mit den Daten des 2. Ehegatten eintragen. Das war es beim Hauptvordruck. Jetzt kommt die "Anlage Grundstück" 1. Angaben zur Grundstücksart: Einfamilienhaus anklicken 4. Angaben zum Grund und Boden: Grundstücksfläche und Bodenrichtwert aus dem zweiten Blatt des Anschreibens übernehmen. 5. Angaben bei Wohngrundstücken zum Ertragswert: Das Jahr des Erstbezuges des Hauses angeben. Das ist aus den Bauplänen oder dem Kaufvertrag ersichtlich. Dann auf das Stift-Signet klicken. Dort gibt es drei weitere Unterpunkte: bei 1 - "Angaben zur Grundstücksart" wird zusätzlich zum Bezugsdatum noch nach dem Datum einer Kernsanierung gefragt. Das sollte aus den Bauplänen ersichtlich sein. bei 2 - "Garagen- und Stellplätze" wird nach der Anzahl der Garagen oder Tiefgaragenplätze gefragt. bei 3 - "Angaben zu Wohn und Nutzflächen" gibt es drei Kategorien: Unter 60 Quadratmeter, 60 bis 100 Quadratmeter und über 100 Quadratmeter. Die Daten sind aus dem Bauplan des Gebäudes ersichtlich. Gefragt wird zudem nach Steuerbefreiungen und -vergünstigungen, die im Normalfall eher nicht infrage kommen. Und damit ist die Kontrolle beendet. Die Erklärung ist bereit zum Absenden ans Finanzamt. Unstimmigkeiten bei Größenangabe Natürlich wird mit dem beschriebenen Standard-Fall nur ein Teil derjenigen angesprochen, der die Feststellungserklärung ausfüllen muss. Und selbstverständlich kann es vorkommen, dass nicht alle Angaben in den alten Bauplänen stimmen. Möglicherweise kann es zu Unstimmigkeiten bei den Größenangaben der Wohnungen kommen. Und vielleicht bestehen beim Einen oder Anderen auch Möglichkeiten der Grundsteuerbefreiungen und -vergünstigungen. Doch hilft hier tatsächlich Elster mit einigen Erläuterungen weiter. Für den "Standard-Hauseigentümer" indes sollte mit wenigen Nachforschungen in den eigenen Akten das Ausfüllen der Erklärung in einer Zeit unter einer halben Stunde möglich sein. Das sagt der Fachmann Prinzipiell, so sagt der Engeraner Steuerberater René Siekmann, dürfte jeder, der seine Einkommensteuererklärung mit dem Elster-Programm erledigt, auch mit der Grundsteuer-Erklärung zurecht kommen. Er sagt: "Das ist auch für den Laien sehr gut machbar." "Erhebliche Probleme" sieht er lediglich bei der elektronischen Datenerfassung. "Die Elster-Schnittstelle läuft nicht richtig rund." Er empfiehlt, "wenn's tagsüber ruckelt", das Programm am Abend noch einmal zu starten. Zudem ist er auch mit Registrierung für den Elster-Zugang nicht so recht zufrieden. "Auch das könnte besser und unkomplizierter laufen." Siekmann sagt, dass mit der Annahme, dass die Ehepartner zu gleichen Teilen Inhaber ihres Hauses oder Wohnung seien, ein großer Teil derjenigen abgedeckt sei, die aktuell eine Feststellungssteuererklärung abgeben müssten. Diese Standard-Fälle seien auch rechtlich unkompliziert, da das Verfahren standardisiert sei. Aus dem Info-Blatt, das die Immobilien-Besitzer zugeschickt bekommen haben, sei ein großer Teil der anzugebenden Daten ersichtlich. Er empfiehlt dennoch, die Zahlen - speziell den Bodenrichtwert - zu checken. Die Daten sind über das Grundsteuerportal einzusehen. Die Adresse im Internet lautet https://grundsteuer-geodaten.nrw.de. Dort gibt der Hausbesitzer den Namen der Stadt und die Adresse ein, klickt dann auf sein Grundstück und erhält alle notwendigen Daten eingespiegelt. Unter der Adresse: www.grundsteuer.nrw.de oder finanzverwaltung.nrw.de gibt es zudem noch gute Erklär-Videos. (-as)

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